April 2010

Kalk-Blaugras / Sesleria caerulea (S. albicans, S. varia)

Bild 01: Sesleria caerulea_nahe Vöslauerhütte_1. Mai 2006
oberen Im Schwarzföhrenwald nahe der Vöslauerhütte bedeckt das Blaugras den Boden beinahe lückenlos. Unten: Die Blätter des Blaugrases haben Ränder, die annähernd parallel zueinander verlaufen und an der Spitze ähnlich wie bei einem Schiffsbug zusammengefügt sind. Die Blattränder sind von zur Spitze gerichteten Zähnchen rau.

Text: oberes Teilbild: Im Schwarzföhrenwald nahe der Vöslauerhütte bedeckt das Blaugras den Boden beinahe lückenlos. Untere Teilbilder: Die Blätter des Blaugrases haben Ränder, die annähernd parallel zueinander verlaufen und an der Spitze ähnlich wie bei einem Schiffsbug zusammengefügt sind. Die Blattränder sind von zur Spitze gerichteten Zähnchen rau.

 

Bild 02: Sesleria caerulea_Harzberg_29.März 2010
Das Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea) ist d a s Gras unserer Schwarzföhrenwälder. Durch mehrfache Verzweigungen des Grundsprosses entstehen dichte Horste, die sehr dicht gedrängt stehen und dadurch geschlossene  Rasen bilden können.Bildtext 2: Oberes und mittleres Bild: An einer einzelnen Pflanze ist der Horstwuchs des Blaugrases gut zu erkennen Unten: An einer freigelegte Pflanze sieht man, dass der horstartige Wuchs durch mehrfache Verzweigungen des Grundsprosses entsteht.

Bild 03: Sesleria Blüten_Harzberg_29. März 2010
Der Name Blaugras kommt von den vor und während der Blüte blau-violetten schimmernden, zwei bis drei Zentimeter langen und kompakten Ährenrispen. Das Kalk-Blaugras gehört der Familie der Süßgräser (Paoceae) an. Die einzelnen Blüten sind, wie bei den meisten Süßgräsern zwittrig: In jeder Blüte sind Fruchtknoten mit Narben und Staubbeutel an Staubfäden miteinander vereinigt. Jeweils (meist) zwei Blüten bilden ein Ährchen, alle Ährchen zusammen ergeben den Blütenstand, eine dicht gedrängte Ährenrispe.

oben: Bereich der Ährenrispe; Mitte: ein Ährchen; unten:  Spitze des Ährchens: Aus einer der beiden Blüten ragen Narben und Staubgefäße, aus der anderen nur mehr die Narben heraus.

Bildtext 3: Das Kalk-Blaugars gehört der Familie der Süßgräser (Paoceae) an. Die einzelnen Blüten sind, wie bei den meisten Süßgräsern zwittrig: In jeder Blüte sind Fruchtknoten mit Narben und Staubbeutel an Staubfäden miteinander vereinigt. Jeweils (meist) zwei Blüten bilden ein Ährchen, alle Ährchen zusammen ergeben den Blütenstand, eine dicht gedrängte Ährenrispe. Oberes Bild: oberere Bereich der Ährenrispe; die beiden unteren Bilder zeigen die Spitze eines Ährchens, aus einer der beiden Blüten ragen Narben und Staubgefäße, aus der anderen nur die Narben heraus.

 

Bild 04: Sesleria caerulea_Scheiterboden, in den Felsen an der Geländekante des Scheiterbodens gegen Merkenstein._21.September 2003
Den Artbeinamen Kalk-Blaugras hat es wegen seiner Kalkstetigkeit erhalten; d.h., dass diese Art stets und ausschließlich auf Böden mit Kalk- oder Dolomituntergrund wächst. Oft wurzelt es auch in Felsspalten.

Bildtext 4: Ein Blaugrashorst in den Felsen an der Geländekante des Scheiterbodens gegen Merkenstein.

Das Kalk-Blaugras besiedelt vor allem Fels- und Magerrasen bis in die alpinen Zonen der Kalkgebirge. In der Eiszeit herrschten auch in unserer Region Verhältnisse, wie wir sie heute von oberhalb der Baumgrenze kennen. Mit der nacheiszeitlichen Erwärmung wanderten die wärmebedürftigen Laubwaldarten aus den Rückzugsgebieten im Süden Europas allmählich in unsere Breiten ein und verdrängten die Alpenpflanzen. Nur an für die Rückwanderer ungünstigen Standorten konnten sich konkurrenzschwache Arten wie das Kalk-Blaugras halten.

Kalk-Blaugras und Erd-Segge vertragen die zeitweise Austrocknung des Oberbodens. Sie besiedeln daher beide in unserer Region flachgründige Wälder, besonders Schwarzföhrenwälder, ebenso wie Lichtungen in diesen und trockene Magerrasen.

Bild 05: Sesleria coerulea & Carex humilis_Harzberg_28. März 2004
Eine Lichtung in einem jungen Schwarzföhrenwalds auf dem Harzberg wird von Kalk-Blaugras und Erd-Segge besiedelt. Das Blaugras (mit den breiteren Blättern) bildet einzeln stehende Horste aus, die Erdsegge (mit den sehr feinen Blättern) zeilen- oder ringförmige Horste.

Bildtext 5: Eine Lichtung eines jungen Schwarzföhrenwaldes am Harzberg wird von Klak-Blaugras und Erd-Segge besiedelt. Das Blaugras (mit den breiteren Blättern) bildet einzeln stehende Horste aus, die Erdsegge (mit den sehr feinen Blättern) zeilen- oder ringförmige Horste.

Ein nicht mehr gültiger Name für das Kalk-Blaugras ist Sesleria albicans. Der lateinische Artbeiname kann mit "weißlich" oder "weiß werdend" übersetzt werden. Die Blaugrasbestände erscheinen nämlich während der Blüte durch die zahlreichen Staubgefäße viel heller als vorher und die Spelzen der Ähren verlieren nach der Blüte ihre violetten Färbung und bleichen aus.

Bild 06 : Sesleria caerulea_Harzberg_13. April 2009
Ein nicht mehr gültiger Name für das Kalk-Blaugras ist Sesleria albicans. Der lateinische Artbeiname kann mit "weißlich" oder "weiß werdend" übersetzt werden. Die Blaugrasbestände erscheinen nämlich während der Blüte durch die zahlreichen Staubgefäße viel heller als vorher und die Spelzen der Ähren verlieren nach der Blüte ihre violetten Färbung und bleichen aus.
Auf diesen Farbwechsel bezieht sich auch ein weiterer früher gebräuchlicher aber nicht mehr gültiger Name für unser Blaugras: Sesleria varia (von lat. variare = verändern, wechseln).

Bildtext 6: Ein dichter Blaugrasbestand in voller Blüte im Schwarzföhrenwald.

 

Bild 07: Sesleria caerulea_Harzberg_28.03.2008-01.jpg
Aus einigen Ähren ragen nur wenige Staubgefäße heraus, sie erscheinen dadurch noch blau (> caerulea), die meisten machen schon einen hellen (> albicans) Eindruck, insgesamt zeichnet sich ein Farbwechsel der Blütenstände (> varia) ab.

Bildtext 7: Aus einigen Ähren ragen nur wenige Staubgefäße heraus, sie erscheinen dadaurch noch blau (> caerulea), die meisten machen schon einen hellen (> albicans) Eindruck, insgesamt zeichnet sich ein Farbwechsel der Blütenstände (> varia) ab.