April 2013:

Arten in den Schwarzföhrenwäldern 3:

Link zur Tabelle "Arten in Schwarzföhrenwäldern"  und Link zu Quellenangaben

 

 

Bild Nr.

Berberitze („Essigplitzerl“)

/  Berberis vulgaris

1 bis  4

Felsenbirne

/ Amelanchier ovalis

1, 22

Weiß-Segge

/ Carex alba

5 bis 9

Flaum-Steinröschen

/ Daphne cneorum

15 bis 21

Felsen-Goldlack (F.-Schöterich)

/ Erysimum sylvestre

23 bis 26

Zypressen-Wolfsmilch

/ Euphorbia cyparissias

27, 28

Wald-Erdbeere

/ Fragaria vesca

29

Heide-Ginster

/ Genista pilosa

30 bis  37

Herzblatt-Kugelblume

/ Globularia cordifolia

38 bis 41

Grau-Sonnenröschen

/ Helianthemum canum

41

Eiblatt-Bingelkraut

/ Mercurialis ovata

42

Echt-Schlüsselblume

/ Primula veris

45 (46)

Felsen-Kreuzdorn

/ Rhamnus saxatilis

43, 44

Schwalbenwurz

/ Vincetoxicum hirundinaria

26

Regensburg-Geißklee

/Chamaecytisus ratisbonensis

10 bis 14, 21


 

Berberitze / Berberis vulgaris

Bild 01: Amelanchier ovalis & Berberis vulgaris & Pinus nigra_oberhalb Oissner Berg_28. April 2002
Die Berberitze (gelb blühend) ist wie die Felsenbirne  (weiß blühend) in der Strauchschicht der meisten Schwarzföhrenwälder vertreten, auf sehr flachgründigen und südexponierten Standorten kommt sie seltener vor oder fehlt vollständig (Tabelle). In Schlaglichtungen kann sie besonders reichlich blühen und fruchten

Felsenbirne und Berberitze blühen im Schwarzföhrenwald

 

Bild 02: Berberis vulgaris_Lusthausboden und nahe der Helenenhöhe_11. Mai 2008 und 30. September 2005
In den gelben Blüten stehen sechs Staubblätter unter Spannung, die durch Insektenbesuch gelöst wird: Berührt das Insekt bei seinem Bestreben, den Nektar zu erreichen, das Staubblatt, klappt dieses auf den Rücken des Tieres, der Pollen bleibt daran haften und wird so zur nächsten Blüte getragen.

blühende und fruchtende Berberitze

 

Bild 03: Berberis vulgaris_nahe Helenenhöhe_20. Jänner 2013
Die Früchte des Berberitzenstrauchse sind als „Essigplitzerln" (=?=Essigblützerln" ) bekannt. Der Saft der sehr sauren Früchte wurde früher wie Essig verwendet.

Die Früchte des Berberitzenstrauchse sind als „Essigplitzerln" bekannt.

 

Bild 04: Berberis vulgaris_am N-Abhang des Harzberges_08. Dezember 2007
Nur die Früchte sind genießbar, alle anderen Pflanzenteile sind „wenig giftig" [1]. Holz, Rinde und Wurzeln des Berberitzenstrauches enthalten (u.a.) Berberin, das zum Gelbfärben von Wolle und Leder verwendet wurde. „ Für eine Reihe medizinischer Anwendungen scheint Berberin ein weitergehendes pharmakologisches Potential zu besitzen." [2]
[1] DAUNDERER: 167f    [2] http://de.wikipedia.org/wiki/Berberin

ein etwa 35 Jahre alter Berberitzenmstrauch im Schwarzföhrenwald am N-Abhang des Harzberges; Fundortfoto und Stammquerschnitt.

 


Weiß-Segge / Carex alba

Die Weiß-Segge begleitet vor allem die Buche / Fagus sylvatica, kommt außer in Kalkbuchenwäldern auch in Flaumeichenwäldern vor und tritt  auch in zu diesen trockenen Laubwäldern in Kontakt stehenden Schwarzföhrenwäldern auf (Tabelle). In Schwarzföhrenforsten auf Buchen- oder Eichenwaldstandorten kann sie den Boden sehr dicht bedecken.

In 54% der Zyklamen-Buchenwälder -  WILLNER & GRABHERR I: 180; II: 149 /  In 30% der Aufnahmen von von Geranio sanguini-Quercetum pubescentis polygaletosum chamaebuxii -  = Alpenostrand-Flaumeichenwald mit Buchs-Kreuzblume (und Schwarz-Germer) WILLNER & GRABHERR I: 101; II: 83   / In Schwarzföhrenwäldern ZUKRIGL 1999 : NWR Schöpfeben: A 8%+, B-C39%+bis 2; WILLNER & GRABHERR II: 196 : 19% und 20%; in Aufnahmen vom Hauerberg  fehlt C. alba (KARRER).  (siehe auch Tabelle "Arten in Schwarzföhrenwäldern")

Bild 05: Carex alba_Nordhang des Harzberges/Gradental_1. April 2002

Weiß-Segge im Föhrenwald

 

Bild 06: Carex alba_Buchenwald, Weg auf den Scheiterboden_27. April 2008
Die Pflanzen treiben unterirdische Ausläufer, an deren Enden etwa alle Spannenlängen Blattbüschel ausgebildet werden.

Die Pflanzen treiben unterirdische Ausläufer, an deren Enden etwa alle Spannenlängen Blattbüschel ausgebildet werden.


Bild 07: Carex alba_29. April 2010 und 03. Mai 2005

Auf jedem Blühhalm sitzen einige weibliche Ähren unterhalb einer wipfelständigen männlichen Ähre. Die Staubblütenähre wird sehr bald nach der Blüte von der obersten weiblichen Ähre überragt.

Die Blüten sind in Ähren angeordnet .

 


Bild 08
: Carex alba_ Gradental, am Weg zur Grauen Grube_13. April 2006
Weiß-Segge in voller Blüte

Weiß-Segge in voller Blüte

 

Bild 09: Carex alba_Soosser Lindkogel / Hirschengstemm_11. April 2010 & Harzberg_8. Jänner 2003
Zur Blütezeit verleihen die weißen Narben und die hellgelben Staubblätter einem Rasen aus Weiß-Seggen den namengebenden weißen Gesamteindruck. Die Früchte sind bei allen Seggenarten von einem häutigen Gebilde, dem Schlauch (Utriculus) umgeben, der bei der Weiß-Segge zuletzt schwarz wird.

Zur Blütezeit verleihen die weißen Narben und die hellgelben Staubblätter einem Rasen aus Weiß-Seggen den namengebenden weißen Gesamteindruck. Die Früchte sind bei allen Seggenarten von einem häutigen Gebilde, dem Schlauch (Utriculus) umgeben, der bei der Weiß-Segge zuletzt schwarz wird.

 


Regensburg-Zwerggeißklee / Chamaecytisus ratisbonensis (= Cytisus r.)

Der Regensburg-Zwerggeißklee wurde zuerst nach einem nahe bei Regensburg gesammelten Exemplar beschrieben. In diesem Gebiet, dem Westen des südlichen Bayern, liegt aber die Westgrenze des Verbreitungsgebietes dieser Art, deren Areal von dort bis nach Weißrussland und die Ukraine reicht.
(http://www.bayernflora.de/de/info_pflanzen.php?taxnr=1504,  MEUSEL 1: Text 186, 538;, Karte 228)

Bild 10: Chamaecytisus ratisbonensis & Polygala chamaebuxus_15. April 2007_Wegrand südlich des Hinteren Soosser Lindkogels
Den Regensburg-Geißklee finden wir hin und wieder in Schwarzföhrenwäldern, auch in Flaumeichenwäldern (Tabelle), vor allem in aufgelichteten Bereichen. Waldränder oder Flächen, die nach Entnahme der Föhren in vollen Lichtgenuss kommen, scheinen der Entwicklung dieses Zwergstrauches besonders förderlich zu sein. Gerne besiedelt er auch Steinbrüche.

Regensburg-Geißklee und Buchs-Kreuzblume

Bild 11: Chamaecytisus ratisbonensis_ alter Steinbruch oberhalb der Steinbruchgasse_ 18. April 2011Die Laubblätter sind dreiteilig, die Kronblätter gelb mit bräunlichem Zeichen

 

Bild 12: Chamaecytisus ratisbonensis_27 April 2008 & 4. Mai 2008
Stängel, Unterseite der Blattspreiten, Kelch und Frucht sind anliegend seidig behaart, Kelch und Frucht können auch leicht abstehende, die jungen Blattstiele auch deutlich abstehende Haare tragen.

Stängel, Unterseite der Blattspreiten, Kelch und Frucht sind anliegend seidig behaart

Bild 13: Chamaecytisus ratsibonensis_Waldrand oberhalb der Merkensteinerstraße_08.April 2007
Auffallend ist die teilweise bräunliche Verfärbung der Blütenblätter reifer und älterer Blüten.Auffallend ist die teilweise bräunliche Verfärbung der Blütenblätter reifer und älterer Blüten.

 

Bild 14: Chamaecytisus ratisbonensis (& Helianthemum canum)_Mariazeller Zwickel_24. April 2011
Regensburg-Zwerggeißklee mit dreigeteilten Blättern und Grau-Sonnenröschen (nicht blühend) mit ungeteilten Blättern im lichten Schwarzföhrenwald auf dem Mariazeller Zwickel.Regensburg-Zwerggeißklee (mit Grau-Sonnenröschen mit ungeteilten Blättern) im lichten Schwarzföhrenwald

 


 Flaum-Steinröslein / Daphne cneorum

Das Steinröserl finden wir, meist mit geringer Deckung, in fast allen Schwarzföhrenwäldern.
(NWR Schöpfeben: A: 83%+, B+C: 78%r-+ (ZUKRIGL); Hauerberg: 1-12: 92% +-1, übrige nicht (KARRER) ; Österreich: pub: 25%; typ: 58% (WI&GR); Siehe Tabelle )
Wo dichter Kronenschluss der Föhren und/oder gedrängter Unterwuchs aus Laubholzarten wenig Licht zum Boden durchlassen, bleiben die Pflanzen meist klein und bilden nur wenige Blüten aus. Hingegen können sich in Lichtungen, die durch Schlägerung oder Brand entstanden sind, prächtige Zwergsträucher entwickeln, bei denen die Blüten besonders zahlreich und dicht angeordnet sind.

Bild 15: Daphne cneorum_Naturwaldreservat Merkenstein-Schöpfeben_15. Mai 2004Streinröserl im natürlichen Schwarzföhrenwald

 

HÖFER & KRONFELD  berichten 1889 über das Steinröserl: „Im Mai massenhaft auf den Wiener Markt gebracht, eine Zierde unserer Kalkberge." Ein Zierde der Schwarzföhrenwälder, besonders deren Lichtungen und Randbereiche, ist die „schönblütige und duftende Pflanze" in unseren Tagen auch noch, es ist aber heute nicht möglich, dass das Steinröserl massenhaft im Blumenhandel angeboten wird. Es ist auch heute nicht gerade selten, dürfte aber vor mehr als einem Jahrhundert doch weitaus häufiger gewesen sein. Das mag daran liegen, dass heute in vielen Schwarzföhrenwäldern, vor allem in Forsten, die Strauchschicht und die Verjüngung aus Laubholzarten eine ausreichende Belichtung des Bodens verhindert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in allen Föhrenwäldern unserer Region intensiv gepecht (Schwarzföhrenbuch) und dazu das den Arbeitsablauf der Pecher störende Unterholz regelmäßig und radikal herausgehackt, wodurch die Bedingungen für die optimale Entwicklung des Steinröserls auf größeren Flächen als heute gegeben waren. Heute ist Zurückhaltung beim Pflücken des Steinröserls geboten!

 

Bild 16: Daphne cneorum_ Weg von Sooss über den Pagler-Felsen auf den Sooser Lindkogel_1. Mai 2005Steinröserl im natürlichen Schwarzföhrenwald

 

Bild 17: Daphne cneorum_Lichtung im Schwarzföhrenmischwald auf dem Scheiterboden_1. Mai 2004Steinröserl in einer Lichtung im Schwarzföhrenmischwald auf dem Scheiterboden

 

 

Bild 18: Daphnen cneorum_beim Wilden Ofen_28. April 2003
Ausschnitt aus einem etwa ein Quadratmeter großen Steinröserlpolster in einer Lichtung im Schwarzföhrenwald 2003Steinröserlpolster

 

Bild 19: Daphne cneorum_Im Schwarzföhrenwald unterhalb des Jubiläumskreuzes bei der Vöslauer Hütte_14. April 2008Steinröserl im schütteren Schwarzföhrenwald

 


Bild 20: Daphne cneorum_ehemalige Brandfläche auf den Hinteren Soosser Lindkogel_1. Mai 2005Steinröserl auf einer ehemaligen Brandfläche

 

 

Bild 21: Daphne cneorum & Polygala chamaebuxus & Chamaecytisus ratisbonensis_ Hinterer Soosser Lindkogel_15. April 2007
üppige Blütenpracht aus Steinröserl, Buchs-Kreuzblume und Regensburg-Zwerggeißklee auf der Brandfläche auf dem dem Hinteren Soosser Lindkogel

Üppige Blütenpracht asu Steinröserl, Regensburg-Geißklee und Buchs-Kreuzblume

 

Bild 22: Daphne cneorum & Amelanchier ovalis_ Hinterer Soosser Lindkogel_ 1. Mai 2004
Wie eine Steingartenkomposition: Steinröserl und FelsenbirneSteinröserl und Felsenbirne blühen gleichzeitig

 


Felsen-Schöterich, Felsen-Goldlack oder Wilder Goldlack / Erysimum sylvestre

Der Felsen-Schöterich ähnelt dem in Gärten kultivierten Echtem Goldlack / Erysimum cheri (Cheiranthus cheiri). Er kommt nur zerstreut in unseren Schwarzföhrenwäldern und in offenen Dolomitschutt- und Felsfluren vor. (Tabelle)

Bild 23: Erysimum sylvestre_im Schwarzföhrenwald oberhalb der Steinbrüche an der Streinbruchgasse_5. Juni 2005Felsen-Goldlack im Schwarzföhrenwald

 

Bild 24: Erysimum sylvestre_steinige Böschung an der Brunntalstraße_21.März 2003
Der Felsen-Goldlack unterscheidet sich von den anderen am Alpenostrand vorkommenden, kurzlebigen Schöterich-Arten u.a. durch ein kräftiges Rhizom.

Felsen-Goldlack auf einer steinigen Forststraßenböschung

 

 

Bild 25: Erysimum sylvestre_ in den Felsen des Steinkamperls_ 13. Mai 2005Felsen-Goldlack in einer Felsspalte

 

 

Bild 26: Erysimum sylvestre & Vincetoxicum hirundinaria & Stipa sp._12. Mai 2006
Felsen-Schöterich, Federgras und Schwalbenwurz auf dem KaisersteinFelsen-Goldlack und Schwalbenwurz

 


Zypressen-Wolfsmilch / Euphorbia cyparissias

Bild 27: Euphorbia cyparissias_Straße durch den Schwarzföhrenwald zur Strauß-Sandgrube_18.Mai 2008 & Wolfsmilchschwärmer_16. 06. 2012 im Seewinkel (Burgenland).
Die Raupe des Wolfsmilchschwärmers kann auch hin und wieder in Vöslau beobachtet werdenZypressen-Wolfsmilch und Wolfsmiolchschwärmerraupe

Die Wolfsmilcharten haben ihren Namen von einem Milchsaft, der bei Verletzung des Pflanzenkörpers austritt. Die Wortzusammensetzung mit Wolf- soll auf die Unbrauchbarkeit bzw. Giftigkeit der Pflanze hinweisen (MARZELL). Tatsächlich sind schwere Vergiftungserscheinungen nach Verschlucken von oder dem Saugen an Pflanzenteilen oder durch Kontakt über Wunden bekannt (DAUNDERER). Weidetiere meiden die Pflanze wegen des scharfen Geruchs und Geschmacks. Auch vor Insektenfraß ist die Zypressen-Wolfsmilch weitgehend geschützt. Nur eine Raupe, die des Wolfsmilchschwärmers, kann die Pflanze fressen ohne Schaden zu nehmen, indem sie das Gift der Pflanze im Magen sammelt. Den Mageninhalt kann sie „bei Gefahr begleitet mit heftigen Bewegungen aus dem Maul ausstoßen." (Wikipedia). Die auffallende Hautfärbung der Raupe signalisiert potentiellen Fressfeinden drohende Unbekömmlichkeit.
Die Zypresse im Namen dieser Wolfsmilchart ist auf die Ähnlichkeit mit den Zweigen der mediterranen Zypresse zurückzuführen.
Die Zypressen-Wolfsmilch ist auf vielen trockenen Standorten anzutreffen. Sie besiedelt magere Wiesen, Trockenrasen, Böschungen ebenso wie stark aufgelockerte Wälder. Wir treffen sie in den meisten Schwarzföhrenwäldern in geringer, in den Waldrandbereichen oft mit höherer Dichte an. (Tabelle)

 

Bild 28: Euphorbia cyparissias_nahe bei der Helenenhöhe_6. April 2011Zypressen-Wolfsmilch am Rand des Schwarzföhrenwaldes

 


Wald-Erdbeere / Fragaria vesca

Die bekannte Wald-Erdbeere scheint in einem Teil der Vegetationsaufnahmen von Schwarzföhrenwäldern, vor allem jenen mit Flaum-Eichen, mit geringer Häufigkeit, auf. Sie bevorzugt aber nicht zu trockene Waldstandorte, Waldränder und Schläge, wo sie mit hoher Deckung auftreten kann.

NWR Schöpfeben: A: 8%+, B+C: 52%r-+ (ZUKRIGL); Hauerberg: 1-12: 25% +-1, übrige nicht (KARRER) ; Österreich: pub: 29%; typ: 20% (WI&GR). In den für unser Gebiet in Frage kommenden „Wärmeliebenden Eichenwäldern" kommt sie in 0%, 39% und 41%, im Zyclamen-Buchenwald in 23% der Aufnahmen vor (W&G: 83, 153). ) Siehe Tabelle

Bild 29: Fragaria vesca_Rand der Forststraße um den Geißberg_25. Mai 2003Fruchtende Wald-Erdbeere

 


 Heide-Ginster / Genista pilosa

Bild 30: Genista pilosa_Lichtung im Schwarzföhrenwald oberhalb der Helenenhöhe_14. April 2008
Der Heide-Ginster blüht im April und Mai im Schwarzföhrenwald, besonders in den aufgelichteten Bereichen und an den Rändern, auch in Trockenrasen und Felssteppen. Er kommt auch an mehreren Stellen in den Mischwäldern im Bereich Vogelsang , Haidelhoferwald und Totenkopf vor, wo der Anteil der Föhren (Weiß- und/oder Schwarzföhre / Pinus sylvestris, P. nigra) höher ist und die Beschattung dadurch weitaus geringer als auf Waldflächen mit hohem Buchenanteil.
NWR Schöpfeben: A: 83%+(-r), B+C: 43%r-+ (ZUKRIGL); Hauerberg: 1-12: 58% +-1, 13-19: 43% +-1, 20-30: 36%r-+ (KARRER) ; Österreich: pub: 41%; typ: 64% (Willner & Grabherr). Im Alpenostrand-Flaumeichenbuschwald kommt er in den beiden Assoziationen in 9% und 22% der Aufnahmen vor. im Zyclamen-Buchenwald in 23% der Aufnahmen vor (W&G: 78). ) Siehe Tabelle .

Heide-Ginster imm Schwarzföhrenwald

Der Heide-Ginster  kommt oft gemeinsam mit dem Regensburger Zwerggeißklee / Chamaecytisus ratisbonensis vor. Seine Blüten sind deutlich kleiner als bei diesem (8-11mm; ca. 20mm), die Blätter sind nicht dreizählig sondern einfach, die beiden Flügel der Blüten sind in charakteristischer Weise gebogen, „sodass zwischen ihnen und dem Schiffchen je ein ´Nasenloch´ entsteht."
[FISCHER & FALLY: 162]

 

Bild 31: Genista pilosa_nahe der Kreuzerlföhre an der Schutzhausstraße_7. Mai 2006
Deutlich sind die `Nasenlöcher`erkennbarHeide-Ginster im Schwarzföhrenwald

 

Bild 32: Genista pilosa_nahe der Kreuzerlföhre an der Schutzhausstraße_7.Mai 2006Heide-Ginster im Schwarzföhrenwald

 

Bild 33: Genista pilosa_Trockenrasen am Sonnenweg_18. April 2011Heide-Ginster am Rande des Schwarzföhrenwaldes

 

Bild 34: Genista pilosa_Offene Wegböschung am Weg auf das Eiserne Tor, Hirschengstemm_4. Mai 2008Heide-Ginster in einer Wegböschung

 

Bild 35: Genista pilosa_Alter Steinbruch (Steinbruchgase)_18. April 2011
Meist liegen die Zweige des Heide-Ginsters dem Boden mehr oder weniger an, selten sind sie auch aufgerichtet.Heide-Ginster in einem Steinbruch

 

Bild 36: Genista pilosa_Haidlhoferwald_25. Mai 2009
In diesem Mischwald aus Buchen, Eichen, Hainbuchen, Kastanien, Tannen, Fichten und Weiß-Föhren entwickelt der Heide-Ginster meist nur wenige Blüten.

Heide-Ginster in einem Mischwald

 

Bild 37: Genista pilosa_Hinterer Soosser Lindkogel_29. April 2007
Auf sonnenexponierten Flächen bildet der Heide-Ginster einen prächtigen Blütenflor aus.Heide-Ginster in einer ehemaligen Brandfläche

 


 Herzblatt-Kugelblume / Globularia cordifolia

Die Herzblatt-Kugelblume ist ein Zwergstrauch, der mit stark verzweigten Trieben in Trockenrasen, Schutt- und Felsfluren dichte Teppiche ausbildet, der aber auch in den schlecht- und lockerwüchsigen Schwarzföhrenwäldern mit hoher Stetigkeit auftreten kann. In Schwarzföhrenwäldern auf besseren Böden mit dichtem Kronenschluss fehlt diese Art beinahe vollständig.
NWR Schöpfeben: A: 50%+-1, B+C: 4%+ (ZUKRIGL); Hauerberg: 1-12: 25% +-1, 13-19: 86% +-2, 20-30: 82%r-1 (KARRER) ; Österreich: pub: 3%; typ: 42% (WI&GR). Siehe Tabelle .

Bild 38: Globularia cordifolia_Sonnenweg_19. April 2005Die Herzblatt-Kugelblume ist ein Zwergstrauch

 


Bild 39: Globularia cordifolia_im lückigen Trockenrasen am Sonnenweg_27. April 2008
Die verholzten Stämme und Zweige der Pflanze sind oft unter den Rosetten aus immergrünen herzförmigen Blättern und unter der Feinerde, die sich dazwischen ansammelt, verborgen.Die verholzten Stämme und Zweige der Pflanze sind oft unter den Rosetten aus immergrünen herzförmigen Blättern und unter der Feinerde, die sich dazwischen ansammelt, verborgen.

 

Bild 40: Globularia cordifolia_Sonnenweg_27. April 2008
Wenn die Pflanze durch Störung des Standortes zum Teil freigelegt wird, können wir leicht erkennen, dass die Herzblatt-Kugelblume ein kleiner Strauch (oder ein zwergwüchsiger Baum mit liegendem Stamm) ist.Die  Herzblatt-Kugelblume ist ein kleiner Strauch (oder ein zwergwüchsiger Baum mit liegendem Stamm) .

 

Bild 41: Helianthemum canum & Globularia cordifolia_unterhalb des Jubiläumskreuzes _4. Mai 2004
Die steilen Dolomitschutthänge beim Jubiläumskreuz begrenzen die Lebensmöglichkeiten für Bäume. Hier versickert das Regenwasser so schnell, dass sogar die trockenresistente Schwarz-Föhre nur mehr Kümmerformen hervorbringt und schließlich überhaupt nicht mehr existieren kann. Die Herzblatt-Kugelblume und das Grau-Sonnenröschen können an dieser trockenheitsbedingten Waldgrenze konkurrenzlos überleben.Grau-Sonnenröschen und Herzblatt-Kugelblume am Rande einer Feinschutthalde

 


 Eiblatt-Bingelkraut / Mercurialis ovata

Das Eiblatt-Bingelkraut ist eine Art, der wir in Flaumeichenwäldern oft begegnen, die aber auch in etwa der Hälfte der Vegetationsaufnahmen von Schwarzföhrenwäldern mit Flaum-Eichen auftritt, in den extremen sonnseitigen Schwarzföhrenwäldern weitaus seltener bis gar nicht.
NWR Schöpfeben: A: 17%r-+, B+C: 57%r-+ (ZUKRIGL); Hauerberg: nur in einer Aufnahme r (KARRER) ; Österreich: pub: 54%; typ: 18% ; (WILLNER & GRABHERR: 196). In etwa 50% der Aufnahmen von Alpenostrand-Flaumeichenbuschwäldern (WI&GR: 77). Siehe Tabelle  .
Die Arten aus der Gattung Bingelkraut / Mercurialis sind zweihäusig, es gibt also männliche Pflanzen mit Staubblüten und weibliche mit Stempelblüten. (Dazu Bilder später bei M. perennis)

Bild 42: Mercurialis ovata_Wegrand auf dem Scheiterboden, ca. 450 m.s.m._1. Mai 2004
B: Quercus sp. 2, Fagus sylvatica 3, Pinus nigra 3; St: Sorbus aria 2, Cornus mas 2 (Die Zahlen sind Deckungswerte > Tabelle, 1. Absatz im Tabellenkopf)
Eiblatt-Bingelkraut in einem Mischwald aus Eichen, Buchen und Schwarz-Föhren mit einer Strauchschicht aus Mehlbeerbäumen und Dirndlsträuchern

Eiblatt-Bingelkraut in einem Mischwald aus Eiche, Buche und Schwarez-Föhre


Felsen-Kreuzdorn / Rhamnus saxatilis

Der Felsen-Kreuzdorn ist ein dorniger, oft sparrig ausgebreiteter kleiner Strauch, der selten in Trockenrasen, öfter in Felsfluren, häufiger in Schwarzföhren- und Flaumeichenwäldern wächst.
NWR Schöpfeben: A: 92%r(-2), B+C: 96%r-2 (ZUKRIGL); Hauerberg: 1-12: 33%r-1, sonst nicht (KARRER) ; Österreich: pub: 46%; typ: 54% ; (WILLNER & GRABHERR: 199). In 61% bzw. 26% der Aufnahmen der Subasssoziationen von Alpenostrand-Flaumeichenbuschwäldern (WI&GR: 77). Siehe Tabelle . und LitList

Bild 43: Rhamnus saxatilis_03. August 2008
Ein starker, über einen Felsen hängender Felsen-Kreuzdorn im Naturwaldreservat Merkenstein-SchöpfebenFelsen-Kreuzdorn im Schwarzföhrenwald

 

Bild 44: Rhamnus saxatilis
großes Bild: ein weiblicher Strauch im Schwarzföhrenwald am Haselweg_17. Mai 2009
kleines Bild: ein männlicher Strauch im Schwarzföhren-Flaumeichen-Wald oberhalb der Roverhütte_11.Mai 2008
Die Blüten sind unauffällig und klein, reine Staubblüten oder reine Stempelblüten mit zweihäusiger Verteilung. 

Zweige von einem männlichen und einem weiblichen Kreuzdornstrauch

 


Echte Schlüsselblume / Primula veris

Bild 45: Primula veris_Harzberg oberhalb der Roverhütte_10. April 2011
Die Echte Schlüsselblume ist keine Art der reinen Schwarzföhrenwälder, wächst aber nicht selten in Flaumeichenwäldern mit forstlich eingebrachten Schwarzföhren (Beachte Blätter und Nadeln auf dem Boden).
(In 22% der Aufnahmen von Seslerio-Pinetum nigrae quercetosum pubescentis, nur in 1% der Aufnahmen von Seslerio-Pinetum nigrae typicum -WILLNER & GRABHERR >  Siehe Tabelle).
In Magerwiesen kann sie oft in großer Dichte blühen (nährstoffarme Wiesen zählen aber zu den schwindenden Wiesentypen), auch in den Böschungswiesen an der Straße nach Schwarzensee,  am Aubach und an der Wiener Hochquellenwasserleitung.


Keine Art der reinen Schwarzföhrenwälder, aber nicht selten in Flaumeichenwäldern mit forstlich eingebrachten schwarzföhren (Beachte Blätter und Nadeln auf dem Boden)

 

Bild 46: Primula veris x P. acaulis_Von Sooss auf den Soosser Lindkogel_07. April 2002
In solchen Wäldern trifft man hin und wieder auch eine Hybride aus der Echten Schlüsselblume mit der bekannten Stängellosen Primel an.

.In solchen Wäldern trifft man hin und wieder auch eine Hybride aus der Echten Schlüsselblume mit der bekannten Stängellosen Primel an.

 

 

Weitere Arten aus den Schwarzföhrenwäldern folgen in den nächsten Kalenderblättern.