oktober 2007

Die Graukresse / Berteroa incana

Bild 01: Berteroa incana_Brache bei Bauhof Juli 23.2005.jpg
Die Graukresse (Berteroa incana) besiedelt in unserem Gebiet trockene Wegränder und Ruderalflächen (Schuttflächen, Sandhaufen, ..) mit durchlässigen, sandigen oder steinigen Böden. Ursprünglich in den eurasiatischen Steppengebieten beheimatet [1], ist die Graukresse seit dem Mittelalter (oder erst seit 200 Jahren?) in Mitteleuropa eingebürgert [2] , im pannonischen Raum wohl schon früher (?), wo sie auf Plätzen, die ihrem ursprünglichen Lebensraum entsprechen, in großer Zahl vorkommen kann. In Österreich ist sie im pannonischen Bereich häufig und kommt sonst nur zerstreut und selten vor.
[1] WALTER : 179,  184      [2] OBERDORFER

Bild 1: Berteroa incana_Brache bei Bauhof Juli 23.2005.jpg

Bild 02: Berteroa incana_Jungpflanzen_Oberkirchen_02. Oktober 2007.jpg
Die Pflanzen sind kurzlebig, nach längstens zwei Jahren sterben sie ab. Durch ihre reiche Samenproduktion von bis zu 7000 Samen je Pflanze [3] können sie aber geeignete Bereiche schnell dicht bevölkern. Die Samen keimen bei guten Bedingungen in kurzer Zeit. Bei niedrigen Temperaturen von nur wenigen Graden über dem Nullpunkt hat auch nach Wochen nur ein kleiner Teil , aber bei Wärme von 15-25° haben schon nach ein bis zwei Tagen beinahe alle gekeimt. Die Keimung wird durch Befeuchtung des Bodens durch Regengüsse eingeleitet [4].
[3] HANF    [4] BRANDES & SCHREY:  446ff

 Bild 2:Berteroa incana_Jungpflanzen_Oberkirchen_ Oktober 02.2007.jpg

Bild 03: Berteroa incana_Blueten und Fruechte_02. Oktober 2007
Die Graukresse ist ein Kreuzblütler, der Schötchen ausbildet.
In der Mitte jedes Schötchens ist in einem elliptischen, etwa 10 mm breiten und 7 mm langen Rahmen (Replum) eine Haut gespannt, die eine Scheidewand bildet, ...

Bild 3: Berteroa incana_Blueten und Fruechte_Oktober 02.2007a.jpg

Bild 04: Berteroa incana_reife Schoetchen_02.Oktober 2007.jpg
... vom Rahmen ragen nach innen an winzigen Stielchen die Samen. Umschlossen wird dieses Gebilde von zwei Klappen, die sich bei der Fruchtreife vom Rahmen lösen und dadurch die Samen freigeben.

Bild 4: Berteroa incana_reife Schoetchen_Oktober 02.2007.jpg

Bild 05: Berteroa incana_Sonnenweg_Juli 10.2004.jpg
Die graugrüne Farbe hat die Graukresse, weil die grüne Oberhaut mit zahlreichen grauen Sternhaaren dicht bedeckt ist, eine Ausstattung, die vor zu großen Wasserverlusten schützt.

Bild 5: Berteroa incana_Sonnenweg_Juli 10.2004.jpg

Bild 06: Berteroa incana+Sisymbrium loeselii_02. Oktober 2007
Die Graukresse verträgt den Schnitt sehr gut. Wenn im Sommer Weg- und Straßenränder gemäht werden, bilden die Pflanzen als Reaktion darauf zahlreiche Sprosse aus, sodass die Graukresse im Herbst oft einen dichten Blütenflor ausbilden kann.

Bild 6: Berteroa incana+Sisymbrium loeselii_Oktober 02.2007.jpg



(Die gelb blühende Pflanze auf diesem Bild wird im November vorgestellt)