Oktober 2012 Borstenhirse / Setaria spp.

Warnung: Dieser Beitrag ist sehr speziell. Er wird für Amateurbotaniker, die es ganz genau wissen wollen, vielleicht hilfreich sein. Wer es nicht so ganz genau wissen will, möge durch die Bilder angeregt sein, auch „Ungräser“ einmal genauer, vielleicht mit einer Lupe,  anzusehen. Bestimmungstechnische Details sollten nicht davor abschrecken, den ästhetischen Reiz dieser Gräser wahrzunehmen. Für ernsthaftes Bestimmen nach Schlüsselmerkmalen ist der Gebrauch der Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol unerlässlich [www.xflora.info/].

Borstenhirse / Setaria spp.


Gelb-Borstenhirse / Setaria pumila

Bild 01: Setaria pumila_01. Oktober 2002_Ackerrand am Merkensteinerweg

Setaria pumila am Ackerrand am Merkensteinerweg

.

.

Bild 02: Setaria pumila_01. Oktober 2002_Ackerrand am Merkensteinerweg
Die Gelb-Borstenhirse  ist eines der auffälligsten Gräser in der spätsommerlichen und herbstlichen Agrarlandschaft. Halme und gelb-rötlich verfärbte Borsten bleiben bis spät in den Herbst erhalten, die Früchte sind bis auf einige wenige ausgefallen und werden im folgenden Jahr keimen, die Pflanzen selbst sterben mit dem ersten Frost ab.

Die Gelb-Borstenhirse / Setaria pumila ist eines der auffälligsten Gräser in der spätsommerlichen und herbstlichen Agrarlandschaft. Halme und gelb-rötlich verfärbte Borsten bleiben bis spät in den Herbst erhalten, die Früchte sind bis auf einige wenige ausgefallen und werden im folgenden Jahr keimen, die Pflanzen selbst sterben mit dem ersten Frost ab.

.

.

Bild 03: Setaria pumila_01. Oktober 2002_Ackerrand am Merkensteinerweg
Die Ährchen und die Früchte, die sich daraus entwickeln, sitzen einzeln an der Ährenachse jeweils über einem Büschel aus zahlreichen (bis 14) Borsten.

Die Ährchen und die Früchte, die sich daraus entwickeln, sitzen einzeln an der Ährenachse jeweils über einem Büschel aus zahlreichen (bis 14)Borsten

.

.

Bild 04: Setaria pumila_li: Straßenrand Grossau Umfahrungsstraße_14.August.2005_ re: Reichhaltäcker_12.August 2012
Obere Ährchen zur Blütezeit mit violetten Narben und dunkelweinroten Staubgefäßen, untere Ährchen schon abgeblüht. (Die Ährchen bestehen hier aus einer Blüte, die von einigen blattartigen Gebilden, den Spelzen, umgeben sind.) Die Deckspelzen liegen dem Fruchtknoten dicht an.

Obere Ährchen zu Blütezeit mit violetten Narben und dunkelweinroten Staubgefäßen, untere Ährchen schon abgeblüht. (Die Ährchen bestehen hier aus einer Blüte, die von einigen blattartigen Gebilden, den Spelzen, umgeben ist.) Die Deckspelzen liegen dem Fruchtknoten dicht an.

.

.

Bild 05 : Setaria pumila 16.08.2002_Ackerrand beim Pilzteich
Die Frucht ist eng von einer hart werdenden Deckspelze mit runzeliger Oberfläche (D) umschlossen und von drei locker anliegenden, blattartigen Hüllspelzen umgeben, von denen eine sehr kurz (H3), eine etwa so lang wie die Frucht ist (H1), und eine so lang ist, dass sie die Deckspelze zu etwa ½ bis 2/3 bedeckt (H2), wodurch deren stark strukturierte Oberfläche gut zu erkennen ist. (Die Vorspelze ist durch H1 verdeckt.)

Die Frucht ist eng von einer hart werdenden Deckspelze (D) mit runzeliger Oberfläche umschlossen und von drei lockeren blattartigen Hüllspelzen umgeben, von denen eine sehr kurz (H3), eine etwa so lang wie die Frucht ist (H1), und eine so klang ist, dass sie die Deckspelze zu etwa ½ bis 2/3 bedeckt (H2), wodurch deren stark strukturierte Oberfläche gut zu erkennen ist. (Die Vorspelze ist durch H1 verdeckt.)

.

.

Bild 06: Setaria pumila_oben: 16.August 2002-02 Ackerrand beim Pilzteich_unten: Setaria pumila 14.Agust 2005_Straßenrand an der Ortsumfahrung Grossau
Für diese Borstenhirse werden verschiedene Namen angeführt: Gelbe, Fuchsrote, Rötliche und Graugrüne Borstenhirse. Je nach Entwicklungszustand oder nach Bevorzugung bestimmter Pflanzenteile passen alle diese Namen. Die Borsten sind anfangs gelb und verfärben sich mit zunehmender Reifung der Früchte zu (Fuchs-)Rot. Über Farbschattierungen ließe sich aber vortrefflich streiten. Der am meisten verwendete deutsche Büchername ist Gelbe Borstenhirse, nach standardisierten Namensregeln, für viele noch etwas ungewohnt: Gelb-Borstenhirse [1]. Die Blätter sind graugrün, oft aber am Grunde und an den Blattspitzen, vor allem gegen den Herbst zu, auch rot überlaufen.

[1] Xflora 2008: S 20 — http://www.xflora.info

Für diese Borstenhirse werden verschiedene Namen angeführt: Gelbe, Fuchsrote, Rötliche und Graugrüne Borstenhirse. Je nach Entwicklungszustand oder nach Bevorzugung bestimmter Pflanzenteile passen alle diese Namen. Die Borsten sind anfangs gelb und verfärben sich mit zunehmender Reifung der Früchte zu (Fuchs-)Rot. Über Farbschattierungen ließe sich aber vortrefflich streiten. Der am meisten verwendete deutsche Büchername ist Gelbe Borstenhirse (nach standardisierten Namensregeln, für viele noch etwas ungewohnt: Gelb-Borstenhirse ). Die Blätter sind graugrün, oft aber am Grunde und an den Blattspitzen, vor allem gegen den Herbst zu, auch rot überlaufen.

.

.

Bild 07: Setaria pumila_12. August 2012_Feldflur "Hageln"
Da jede Pflanze einige hundert bis über tausend Samen ausbilden kann, tritt die Gelb-Borstenhirse oft in großen Herden auf. Sie zählt zu den sehr häufig vorkommenden Arten in der Vöslauer Feld- und Weingartenflur, fällt allerdings erst im Herbst auf, da sie spät keimt und erst ab Juli bis Oktober blüht.
Die Gelb-Borstenhirse besiedelt flecken- und streifenweise Ränder von Maiskulturen, ....

Da jede Pflanze einige Hundert bis über tausend Samen ausbilden kann, tritt die Gelb-Borstenhirse oft in großen Herden auf. Sie zählt zu den sehr häufig vorkommenden Arten in der Vöslauer Feld- und Weingartenflur, fällt allerdings erst im Herbst auf, da sie spät keimt und erst ab Juli bis Oktober blüh

.

.

Bild 08: Setaria pumila_12. August 2012_Reichhaltäcker
... und großflächig Stoppelfelder ....

Setaria pumila besiedelt großflächig Stoppelfelder ....

.

.

Bild 09: Setaria pumila_bei Grossau_22. August 2012
Sie kann auch zahlreich in  Weingärten auftreten.

Sie taucht auch zahlreich in vernachlässigten Weingärten auf.

.

.

Bild 10: Setaria pumila_Oberkirchen
Auch auf gestörten, nicht genutzten Flächen wächst sie oft in großer Dichte. So wie 2007 war auch 2012 diese Fläche mit einem Herbizid behandelt worden, wodurch man ideale Bedingungen für die spät keimenden Borstenhirsen schuf, die nun ohne Konkurrenz eine individuenreiche Population entwickeln konnten.

Auch auf gestörten, nicht genutzten Flächen wächst sie oft in großer Dichte. So wie 2007 war auch 2012 diese Fläche mit einem Herbizid behandelt worden, wodurch man ideale Bedingungen für die spät keimenden Borstenhirsen schuf, die nun ohne Konkurrenz eine individuenreiche Population entwickeln konnten

.

.

Bild 11: Setaria pumila_li: 12. August.2012_Straßenrand Umfahrungsstraße Grossau_re: 29.September 2012_Viertelacker
Links: An Weg- und Straßenrändern, wo der Boden nicht regelmäßig bearbeitet wird, wird die Gelb-Borstenhirse weniger hoch als in Kulturflächen, deren Boden regelmäßig gelockert wird. Rechts: Aber auch durch die Bodenbearbeitung bedingte unterschiedliche Entwicklungschancen können bei knapp nebeneinander wachsenden Pflanzen sehr unterschiedliche Ausformungen der Pflanzen zur Folge haben.

Links: An Weg- und Straßenränder, wo der Boden nicht regelmäßig bearbeitet wird, wird die Gelb-Borstenhirse weniger hoch als in Kulturflächen, deren Boden regelmäßig gelockert wird. Rechts: Aber auch durch die Bodenbearbeitung bedingte unterschiedliche Entwicklungschancen können bei knapp nebeneinander wachsenden Pflanzen sehr unterschiedliche Ausformungen der Pflanzen zur Folge haben.

.

.


 Grün-Borstenhirse / Setaria viridis.

Bild 12: Setaria viridis_11. August 2012_Oberkirchen
Ähnlich im Aussehen und in den Standortansprüchen ist die Grün-Borstenhirse. Im Gesamterscheinungsbild unterscheidet sie sich von der Gelb-Borstenhirse dadurch, dass die Ähren(rispen) im reifenden und reifen Zustand meist deutlich gebogen überhängen, während jene der Gelb-Borstenhirse meist gerade aufrecht stehen und nur selten die obere Hälfte leicht verbogen erscheint.

Ähnlich im Aussehen und in den Standortansprüchen ist die Grün-Borstenhirse / Setaria viridis. Im Gesamterscheinungsbild unterscheidet sie sich von der Gelb-Borstenhirse dadurch, dass die Ähren(rispen) im reifenden und reifen Zustand meist deutlich gebogen überhängen, während jene der Gelb-Borstenhirse meist gerade aufrecht stehen und nur selten die obere Hälfte leicht verbogen erscheint.

.

.

Bild 13: Setaria viridis_06.September 2012_Oberkirchen
Nach dem Reifen und Verstreuen der Früchte streckt sich die bei der Grün-Borstenhirse vorher sehr oft gebogene Ährenrispenachse meist wieder.

Nach dem Reifen und Verstreuen der Früchte streckt sich die bei der Grün-Borstenhirse vorher sehr oft gebogene Ährenrispenachse meist wieder.

.

.

Bild 14 : Setaria viridis (oben) & Setaria pumila (unten)_11.August 2012_Oberkirchen
An manchen Stellen wachsen beide Arten dicht nebeneinander oder sogar in sich durchdringenden Populationen.

An manchen Stellen wachsen beide Arten dicht nebeneinander oder sogar in sich durchdringenden Populationen.

.

.

Bild  15: Setaria viridis (li) & Setaria pumila (re)_ 12. August 2012_westlich von Grossau
Die Ährenrispe ist bei der Grün-Borstenhirse etwas schmäler und verjüngt sich meist allmählich zur Spitze, die der Gelb-Borstenhirse ist bis knapp unterhalb der Spitze über die ganze Länge annähernd gleich stark.

Die Ährenrispe ist bei der Grün-Borstenhirse etwas schmäler und verjüngt sich meist allmählich zur Spitze, die der Gelb-Borstenhirse ist bis knapp unterhalb der Spitze über die ganze Länge annähernd gleich stark.

.

.

Bild 16:
Setaria viridis: [1] bis [5] : [1 & 3] 12.08.2012 ─ Grossau, Reihhaltäcker; [2] 18.07.2012, Weingarten südlich von Gainfarn ; [4 & 5] 23.07.2005 ─ Vöslau, Garten Oberkirchengasse ;
Setaria pumila: [6] 12.08.2012 ─ Grossau, Untere Granern; [7] 14.08.2005 ─ Grossau, an der Umfahrungsstraße
Wenn dennoch Zweifel bestehen, hilft die weitere Betrachtung des Ährenaufbaues:
Während die Ährchen der Gelb-Borstenhirse einzeln in den Achseln eines Borstenbüschels aus bis zu 14 Borsten an der Achse der Ähre entspringen [7], sitzen die Ährchen der Grün-Borstenhirse jeweils zu mehreren an sehr kurzen Rispenästen, also nicht unmittelbar an der Hauptachse der Ähre [5; vgl. auch Bilder 29 & 30].
Bei der Gelb-Borstenhirse / Setaria pumila ist die runzelige und nervenlose Oberfläche der Deckspelze zum Teil zu sehen (gelber Pfeil), während bei der Grün-Borstenhirse / S. viridis die mit deutlichen Längsnerven ausgestatteten Hüllspelzen die Deckspelzen vollständig umschließen.
Als weiteres Unterscheidungsmerkmal dient die Behaarung der Ährenachse: zumindest in der Mitte und der oberen Ährenhälfte trägt die Ährenachse bei der Gelb-Borstenhirse kurze, starre [7], die der Grün-Borstenhirse lange und weiche Haare [5](rote Pfeile).
Auch in der Färbung der Borsten unterscheiden sich die beiden Arten: bei der Gelb-Borstenhirse wechselt sie von Gelb zu Fuchsrot[6 & 7], bei der Grün-Borstenhirse von hellgrün zu hellviolett [1 bis 5].

Während die Ährchen der Gelb-Borstenhirse einzeln in den Achseln eines Borstenbüschels aus bis zu 14 Borsten an der Achse der Ähre entspringen[7], sitzen die Ährchen der Grün-Borstenhirse jeweils zu mehreren an sehr kurzen Rispenästen, also nicht unmittelbar an der Hauptachse der Ähre

.

.

Bild 17: Setaria viridis_11.August 2012_Oberkirchen.jpg
Die beiden längeren Hüllspelzen (mit den deutlichen Nerven) sind so lang wie das Ährchen und umschließen es vollständig (c, d), sodass die Deckspelze (das ist die Spelze ohne Nerven mit runzeliger Oberfläche) nur sichtbar wird, wenn die Hüllspelze zur Seite gebogen (a) oder entfernt wird (b).

Die beiden längeren Hüllspelzen (mit den deutlichen Nerven) sind so lang wie das Ährchen und umschließen es vollständig (c, d), so dass die Deckspelze (das ist die Spelze ohne Nerven mit runzeliger Oberfläche) nur sichtbar wird, wenn die Hüllspelze zur Seite gebogen (a) oder entfernt wird (b)

.

.

Bild  18: Setaria viridis_10.August 2012_Oberkirchen.jpg
Bei oberflächlicher Betrachtung dieses hier abgebildeten Fruchtstandes könnte man meinen, dass die Bestimmungsmerkmale mit jenen von Setaria pumila übereinstimmen: Die Ährchen setzen direkt und einzeln an der Hauptachse der Ähre an, unter jedem einzelnen Ährchen stehen zahlreiche Borsten. Bei genauer Betrachtung erkennt man aber, dass auf einem sehr kurzen Rispenast mehrere kurze Stiele erhalten sind, von denen die Ährchen mit den reifen Früchten abgefallen sind (weißlich mit schüsselartigem oberen Ende, gelbe Pfeile); nur das unterste Ährchen haftete noch an seinem Stiel.
Es saßen also an einem sehr kurzen Rispenast mehrere Ährchen, am Grunde jeder Ährchenachse saßen und sitzen 1 bis 3 Borsten, ein Merkmal aller Borstenhirsen mit Ausnahme der Gelb-Borstenhirse / Setaria pumila.

Bei oberflächlicher Betrachtung dieses hier abgebildeten Fruchtstandes könnte man meinen, dass die Bestimmungsmerkmale mit jenen von Setaria pumila übereinstimmen: die Ährchen setzen direkt und einzeln an der Hauptachse der Ähre an, unter jedem einzelnen Ährchen stehen zahlreiche Borsten. Bei genauer Betrachtung erkennt man aber, dass auf einem sehr kurzen Rispenast mehrere kurze Stiele erhalten sind, von denen die Ährchen mit den reifen Früchten abgefallen sind (weißlich mit schüsselartigem oberen Ende, gelbe Pfeile); nur das unterste Ährchen haftete noch an seinem Stiel. Es saßen also an einem sehr kurzen Rispenast mehrere Ährchen, am Grunde jeder Ährchenachse saßen und sitzen 1 bis 3 Borsten, ein Merkmal aller Borstenhirsen mit Ausnahme der Gelb-Borstenhirse / Setaria pumila.

.

.

Bild 19 Setaria viridis_18.Juli 2012_südlich von Gainfarn.jpg
Grün-Borstenhirse unter Getreide

Grün-Borstenhirse unter Getreide

.

.

Bild 20: Setaria viridis_12.August 2012_am Straßenrand bei Grossau

Grün-Borstenhirse /S. viridis kleinwüchsig im Straßenbankett an der Umfahrungsstraße Grossau

.

.

Bild 21: Setaria viridis_18. Juli 2012_Am Felde
Grün-Borstenhirse in den Fugen zwischen der Asphaltfahrbahn und den Randsteinen ...

Grün-Borstenhirse in Asphaltfugen neben Randsteinen ...

.

.

Bild 22 : Setaria viridis_18. Juli 2012_Breitegasse
... und an Mauerfüßen, wo sie durchaus einen gewissen Zierwert entfalten kann. Die Borsten der Grün-Borstenhirse /S. viridis können ebenso rot sein wie jene der Gelb (=Fuchsrot)-Borstenhirse /S. pumila. Die Anordnung der Ährchen und die Behaarung der Ährenachse weist diese Pflanzen eindeutig als S. viridis aus.

.. und an Mauerfüßen, wo sie durchaus einen gewissen Zierwert entfalten können. Die Borsten der Grün-Borstenhirse /S. viridis können ebenso rot sein wie jene der Gelb (=Fuchsrot)-Borstenhirse /S. pumila.

.

.

Bild 23 Setaria pumila (li) & S. viridis (re) _21. August 2012_Oberkirchen
In Weingärten fühlen sich beide Arten wohl.

Li = Gelb_Borstenhirse / Setaria pumila, re = Grün-B. / S. viridis In Weingärten fühlen sich beide Arten wohl

.

.


Kurzborsten-Borstenhirse / Setaria verticilliformis

Bild 24: Setaria verticilliformis_Garten Oberkirchengasse_18.Juli & 2. August 2012
Im Erscheinungsbild ähnelt die Kurzborsten-Borstenhirse der Grün-Borstenhirse. Sie ist aber weitaus seltener als die zuvor beschriebenen Arten. Wie der Name sagt, sind die Haare an der Ährchenachse nicht weich und lang wie bei der Grün-Borstenhirse, sondern kurz und borstig (siehe Bild 28 unten). Die Ähre ist, im Gegensatz zur Grün-Borstenhirse, unterbrochen: Die Ährenrispen bilden jeweils zu mehreren ein „Stockwerk", das von dem nächsten durch einen deutlichen Abstand, in dem der Halm sichtbar wird, getrennt ist. Bei der Grün-Borstenhorse sitzen die Rispenäste ohne Abstände sehr dicht nebeneinander (nur die untersten Rispenäste können bisweilen etwas abgerückt sein und geben den Blick auf ein ganz kurzes Halmstück am Grunde der Ährenrispe frei). Junge Ährenrispen der Kurzborsten-Borstenhirse können im Umriss noch geschlossen erscheinen [1,4,5] und erst zur Zeit der Vollblüte und Fruchtreife die voneinander getrennten Quirle zeigen [2,3,6].

Im Erscheinungsbild ähnelt die Kurborsten-Borstenhirse / Setaria verticilliformis der Grün-Hirse. Wie der Name sagt, sind aber die Borsten an der Ährchenachse nicht weich und lang wie bei der Grün-Borstenhirse, sondern kurz und borstig (siehe Bild xx). Die Ähre ist, im Gegensatz zur Grün-Borstenhirse, unterbrochen: Die Ährenrispen bilden jeweils zu mehreren ein „Stockwerk", das von dem nächsten durch einen deutlichen Abstand, in dem der Halm sichtbar wird, getrennt ist. Bei der Grün-Borstenhorse sitzen die Rispenäste ohne Abstände sehr dicht nebeneinander (nur die untersten Rispenäste können bisweilen etwas abgerückt sein und geben den Blick auf ein ganz kurzes Halmstück am Grunde der Ährenrispe frei). Junge Ährenrispen der Kurzborsten-Borstenhirse können aber im Umriss noch geschlossen erscheinen [1,4,5] und erst zur Zeit der Vollblüte und Fruchtreife die voneinander getrennten Quirle zeigen [2,3,6].

.

.

Bild 25: Setaria verticilliformis (li) & S. viridis (re)_18. Juli 2012_Garten Oberkirchengasse
Links die Kurzborsten-Borstenhirse, rechts die Grün-Borstenhirse. Nebeneinander und daher unter gleichen Bedingungen gewachsen ist die Kurzborsten-Borstenhirse schlanker als die Grün-Borstenhirse. Sicherheit bei der Bestimmung erhält man durch die Untersuchung der Haare an der Ährenachse: kurz und borstig = Kurzborsten-Borstenhirse, lang und weich = Grün-Borstenhirse.

Links die Kurzborsten-Borstenhirse, rechts die Grün-Borstenhirse. Nebeneinander und daher unter gleichen Bedingungen gewachsen ist die Kurzborsten-B. schlanker als die Grün-B. Sicherheit bei der Bestimmung erhält man durch die Untersuchung der Haare an der Ährenachse: kurz und borstig = Kurzborsten-Borstenhirse, lang und weich = Grün-Borstenhirse.

.

.

Bild 26: Setaria verticilliformis_06. August 2005_Garten Oberkirchengasse
Obwohl die Kurzborsten-Borstenhirse / Setaria verticilliformis an Zäunen und Mauerfüßen meist nicht über einen halben Meter hoch wird, oft noch viel niedriger bleibt, kann sie in guten Gartenböden die Dimensionen der Gelb- Borstenhirse / S.pumila und der Grün-B./S. viridis erreichen und über einen Meter hoch werden (wenn der Gärtner nicht in jedem Kraut in erster Linie ein Unkraut sieht und abwartet, wie sich diese Gras entwickelt)

Obwohl die Kurzborsten-Borstenhirse / Setaria verticilliformis an Zäunen und Mauerfüßen meist nicht über einen halben Meter hoch wird, oft noch viel niedriger bleibt, kann sie in guten Gartenböden die Dimensionen der Gelb- Borstenhirse / S.pumila und der Grün-B./S. viridis erreichen und über einen Meter hoch werden (wenn der Gärtner nicht in jedem Kraut in erster Linie ein Unkraut sieht und abwartet, wie sich diese Gras entwickelt)

.

.

Bild 27: Setaria verticilliformis_06. August 2005_Garten Oberkirchengasse
Die Ährenachse wird erst sichtbar, wenn die Ähre voll entwickelt ist, wie diese Aufnahme von zwei unterschiedlich entwickelten Ährenrispen der oben (Bild 26) abgebildeten Pflanze zeigt.

Die Ährenachse wird erst sichtbar, wenn die Ähre voll entwickelt ist, wie diese Aufnahme von zwei unterschiedlich entwickelten Ähren der oben (Bild xx) abgebildeten Pflanze zeigt.

.

.

Bild 28: Setaria verticilliformis (=links) & S. viridis (=rechts)_Oberkirchengasse_18. August 2012
Die beiden Arten können sich an Mauerfüßen und in Mauerritzen, an Rändern befestigter Wege und in Pflasterfugen ansiedeln. Sie sind an diesen Standorten im Erscheinungsbild oft zum Verwechseln ähnlich, vor allem fruchtende Pflanzen, die schon reife „Früchte" (vgl. Text zu Bild 25) abgeworfen haben und deren Borstenzylinder dadurch sehr durchsichtig geworden sind. Dann ist zur Unterscheidung die Betrachtung der Behaarung an der Hauptachse des Fruchtstandes mit einer Lupe sehr hilfreich: kurze Borstenhaare (etwa 1/4 vom Durchmesser der Achse)= Setaria verticilliformis, weiche lange Haare (etwa so lang wie der Durchmesser der Achse) = Setaria viridis.

Die beiden Arten können sich an Mauerfüßen und in Mauerritzen, an Rändern befestigter Wege und in Pflasterfugen ansiedeln. Sie sind an diesen Standorten im Erscheinungsbild oft zum Verwechseln ähnlich, vor allem fruchtende Pflanzen, die schon reife „Früchte" (vgl Bildtext Nr.##) abgeworfen haben und deren Borstenzylinder dadurch sehr durchsichtig geworden ist. Dann ist zur Unterscheidung die Betrachtung der Behaarung an der Hauptachse (Verlängerung des Halmes) mit einer Lupe sehr hilfreich.

.

.

Bild 29: Setaria verticilliformis_05.09.2002 & 05.08.2005
Wenn man sehr genau schaut: Die Ährenrispen können einfach aufgebaut sein (sehr kurze Rispenäste mit jeweils 2 bis 3 Ährchen sitzen direkt an der Ährenrispenachse) oder ...

Wenn man sehr genau schaut: Die Ährenrispen können einfach aufgebaut sein (sehr kurze Rispenäste mit jeweils 2 bis 3 Ährchen sitzen direkt an der Ährenrispenachse) oder ...

.

.

Bild  30Setria verticilliformis_06.08.2005.jpg
..oder zweifach verzweigt sein: Jedem Rispenast entspringen mehrere Rispenzweige mit jeweils 2 bis 3 Ährchen. Einige Ährchen sind hier schon abgefallen, nur die Borsten sind erhalten geblieben. Beim untersten Rispenzweig (li unten im Kreis) sitzen z.B. zwei Ährchen mit je zwei basalen Borsten, das 3. Ährchen (unten) ist schon abgefallen, nur der Ansatz mit den beiden Borsten ist noch zu sehen (roter Pfeil; der dicke blaue Doppelpfeil markiert die Hauptachse der Ährenrispe).

..oder zweifach verzweigt sein: Jedem Rispenast entspringen mehrere Rispenzweige mit jeweils 2 bis 3 Ährchen. Einige Ährchen sind hier schon abgefallen, nur die Borsten sind erhalten geblieben. Beim untersten Rispenzeig (li unten im Kreis) sitzen z.B. zwei Ährchen mit je zwei basalen Borsten, das 3. Ährchen (unten) ist schon abgefallen, nur der Ansatz mit den beiden Borsten ist noch zu sehen (gelber Pfeil; der dicke blaue Pfeil markiert die Hauptachse der Ährenrispe).


Trügerische oder  Täusch-Borstenhirse / Setaria verticillata

Bild 31: Links = Quirl-Borstenhirse / Setaria verticillata, rechts = Trügerische Borstenhirse / Setaria verticilliformis_05.09.2002-04.jpg
Was ist trügerisch? Hier sind die Ährenrispen von zwei verschiedenen Arten abgebildet!

Links = Quirl-Borstenhirse / Setaria verticillata, rechts = Trügerische Borstenhirse / Setaria verticilliformis Weitere Büchernamen für die Kurzborsten-Borstenhirse sind Trügerische oder auch Täusch-Borstenhirse. Was ist trügerisch? Hier sind die Ährenrispen von zwei verschiedenen Arten abgebildet!

.

.

Bild 32: Setaria verticillata_Garten Oberkircherngasse_24.August 2005 & Weingarten Oberkirchengasse_30. August 2012
Der kleine Unterschied ist mit freiem Auge nicht zu erfassen, wirkt sich aber bei der Berührung der Ähren spürbar aus: Die Borsten verhängen sich an Bekleidung bzw. Fellen vorbeistreifender Menschen und Tiere. Auch verhaken sich nebeneinanderstehende Ährenrispen ineinander. Klett-Borstenhirse oder "Klebgras" sind weitere treffende Namen für Setaria verticillata.

Der kleine Unterschied ist mit freiem Auge nicht zu erfassen, wirkt sich aber bei der Berührung der Ähren spürbar aus: Die Borsten verhängen sich an Bekleidung bzw. Fellen vorbeistreifender Menschen und Tiere. Auch verhaken sich nebeneinanderstehende Ährenrispen ineinander. Klett-Borstenhirse oder "Klebgras" sind weitere treffende Namen für Setaria verticillata.

.

.

Bild 33: Setaria verticillata (links) & S. verticilliformis (re)_Garten Oberkirchengasse_ 05. September 2002
Starke Lupenvergrößerung zeigt die Ursache: Die Borsten sind bei der Setaria verticillata mit abwärts gerichteten Borsten, die Widerhakenwirkung haben, bestückt. Die Borsten aller übrigen Borstenhirsen, so auch die der sonst fast gleich aussehenden Täusch-Borstenhirse / S. verticilliformis, sind zur Spitze der Borste gerichtet und verhaken sich dadurch nicht. Auch der Art-Beiname verticilliformis für die Täusch-, Trügerische oder Kurzborsten-Borstenhirse beschreibt diesen Sachverhalt: wie die Setaria verticillata aussehend.

Starke Lupenvergrößerung zeigt die Ursache: Die Borsten sind bei der Setaria verticillata mit abwärts gerichteten Borsten, die Widerhakenwirkung haben, bestückt. Die Borsten aller übrigen Borstenhirsen, so auch die der sonst fast gleich aussehenden Täusch-Borstenhirse / S. verticilliformis, sind zur Spitze der Borste gerichtet und verhaken sich dadurch nicht. (Auch der Art-Beiname verticilliformis für die Täusch-, Trügerische oder Kurzborsten-Borstenhirse beschreibt diesen Sachverhalt: wie die Setaria verticillata aussehend.)


Bild 34 zeigt eine Kollektion aus den vier auf Vöslauer Gemeindegebiet vorkommenden Borstenhirsen, die am 28. August 2012 gesammelt wurde.

zeigt eine Kollektion aus den vier auf Vöslauer Gemeindegebiet vorkommenden Borstenhirsen, die am 28. August 2012 gesammelt wurde

.

.

Bild 35 zeigt die „Samen" der vier Borstenhirsenarten. Die hier abgebildeten, umgangssprachlich als Samen bezeichneten Pflanzenteile, sind Ährchen mit reifen Früchten, die als Ganzes abgeworfen werden. Zu sehen sind die Hüllspelzen, bei S. pumila auch Teile der Deckspelzen, die bei der Reife verhärten und die Früchte eng umschließen. Die Früchte selbst sind also nicht zu sehen. Innerhalb der durch die Spelzen verborgenen harten Fruchtschalen liegen, eng mit dieser verwachsen und von ihnen eingeschlossen, die Samen.
Die Ährchen der Gelb-Hirse sind deutlich größer als die der drei anderen Arten.

zeigt die „Samen" der vier Borstenhirsenarten. Die hier abgebildeten, umgangssprachlich als Samen bezeichneten Pflanzenteile, sind Ährchen mit reifen Früchten, die als Ganzes abgeworfen werden. Zu sehen sind die Hüllspelzen, bei S. pumila auch Teile der Deckspelzen, die bei der Reife verhärten und die Früchte eng umschließen. Die Früchte selbst sind also nicht zu sehen. Innerhalb der harten Fruchtschalen liegen nun, eng mit dieser verwachsen und von ihr eingeschlossen, die Samen. Die Ährchen der Gelb-Hirse sind deutlich größer als die der drei anderen Arten.