Diagnose Krebs – trotzdem Bürokratie

Nachdem ich die erste Schockstarre nach der Verkündigung der Diagnose überstanden habe, musste ich mich mit der dazugehörigen Bürokratie befassen. Einerseits ist es mühsam, andererseits ist man etwas abgelenkt, da man sich sehr organisieren muss.

Fast jeder von uns wird sicher familiär unterstützt, trotzdem tut es gut, wieder alltägliche Dinge zu erledigen. Neben den diversen Untersuchungen stößt man doch auf Sachlagen, die einem vorher noch nicht begegnet sind

Zum Beispiel wusste ich nicht, dass es private Firmen für den Krankentransport gibt. Das erleichtert das Prozedere sehr, z.B fährt man täglich zur Strahlentherapie. Mit einem Transportschein vom praktischen Arzt kann man sich an derartige Anbieter wenden. Ich wurde von zu Hause abgeholt vor der Therapie abgesetzt und gleich nachher wieder mitgenommen, das entstresst die Situation in einer schweren Phase der Krankheit.

Unter www. gesundheitskasse.at finden Sie Information zu den Krankentransporten. Fahrten zur Strahlentherapie oder Chemotherapie sind weiterhin gratis.

Ich habe persönlich gute Erfahrungen mit der Firma www.helpcon.at gemacht. Die Herren und Damen des Fahrdienstes man sehr sensibel, freundlich und zuverlässig. Dies ist sehr wichtig in dieser Phase der Krankheit.

Auch mit erhöhten Kosten ist zu rechnen, Wahlarztrechnungen, die Selbstbehalte bei einigen Kassen, Therapeuten und Kuraufenthalt schlagen sich zu Buche.

Um hier steuerlich besser absetzen zu können ist es möglich vom Sozialministerium den Behindertengrad feststellen zu lassen.

Ansuchen zu Download auf der Seite sozialministeriumservice.gv.at

01_BEHINDERTENPASS_Antrag_bundesweit_fertig.docx

Ab einem Behindertengrad von 50% erfolgt die Ausstellung eines Behindertenausweises. Auch ein Steuerausgleich empfiehlt sich, wo man alle Ausgaben die Krankheit betreffend geltend machen kann. Eine Erleichterung, die man gut gebrauchen kann.

Da ich schon Pensionistin bin, muss ich mich nicht mehr mit der Wiedereingliederung ins Berufsleben befassen, ich sah aber auf Reha was es da für Hürden zu nehmen gibt. Hier kann man sich vertrauensvoll an die PVA wenden, ein gutes Einvernehmen mit dem Arbeitgeber suchen und einen Weg für den leichten Einstieg finden. Ich habe eine Seite gesucht, wo Sie alle Möglichkeiten finden, um den Weg zurück in den Beruf zu finden.

Soziale und rechtliche Fragen – Diagnose Krebs

Da ich nun schon im zweiten Kontrollzyklus bin und ich letzte Woche nur gute Befunde bekommen habe, nehme ich gerne weiterhin jede Bürokratie in Kauf, denn das Wichtigste für uns Betroffene ist die Erhaltung der Gesundheit. Dankbarkeit, Ruhe  und Wertschätzung dürfen in unser Leben einkehren.

Mit einem Zitat von Virginia E. Wolff möchte ich heute schließen:

Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade daraus.

Das wünscht euch eure Anita