"Rathaus-Post" aus Bad Vöslau vom 1.4.2020

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Bad Vöslau, Gainfarn und Großau!

Ich möchte Sie heute zum Thema Wochenmarkt informieren.  

Verschiedene Ansichten
Es gibt im Internet derzeit große Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern zur Frage, ob der Wochenmarkt am Samstag in Corona-Zeiten stattfinden soll oder nicht. Ich bin in dieser Sache mit dem VöWi, der Bezirkshauptmannschaft, der Exekutive und auch med. Fachleuten in Kontakt. 

Die vielen Gespräche kurz zusammengefasst:

  • Aus medizinischer Sicht gibt es gewisse Bedenken, wenn nicht alle Vorkehrungen genau eingehalten werden.
  • Seitens des VÖWI will man den Markt langfristig fortsetzen. Viele der Betriebe haben sich darauf eingestellt und sollen Bad Vöslau dauerhaft erhalten bleiben. Man wird ähnliche Vorkehrungen wie im Supermarkt treffen und argumentiert, dass am Markt bessere Bedingungen als in den engen Einkaufszentren herrschen.
  • Seitens der Bezirkshauptmannschaft gibt es keine gesetzliche Grundlage den Markt zu untersagen, wie ich mit Fr. Bezirkshauptfrau Sonnleitner besprochen habe. Es wird sehr genau auf die Einhaltung der Maßnahmen zu achten sein, da zusätzliche Menschenansammlungen die Gefahr der Ansteckung erhöhen können. Gesundheitlichen Aspekte sind zu bedenken.
  • Für mich persönlich ist der Markt ein zentraler Wirtschaftsschwerpunkt geworden, der jeden Samstag das Zentrum belebt. Seitens der Gemeinde oder des Bürgermeisters gibt es keine rechtliche Grundlage den Markt zu verbieten.   

Rechtliche Grundlage
Das BM für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und das BM für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz hat in einem Schreiben an Gemeinden und Behörden u. a. mitgeteilt: 
„.... Das heißt, Kunden dürfen weiterhin in Geschäften des Lebensmittel- und Agrarhandels sowie im Rahmen der bäuerlichen Direktvermarktung ihre Einkäufe tätigen. In dieser Situation ist selbstverständlich jeder Nahversorger ein wichtiges Glied in der Versorgungskette. Alle Lebensmittelgeschäfte, Bauernmärkte, Wochenmärkte oder Direktvermarkter, Hofläden und andere Nahversorger, die uns mit Lebensmitteln oder anderen wichtigen Waren für den persönlichen Bedarf versorgen, können ihren Geschäften nachgehen und die Bevölkerung versorgen......“ 

VÖWI nimmt Maßnahmen ernst
Um die Gesundheit der Kunden und der Standbetreiber nicht zu gefährden sind folgende Schritte vereinbart: 

  • Der Markt ist nur mit „Maske“ zu betreten – diese werden angeboten/verkauft oder sie bringen Ihre eigene mit
  • Desinfektionsmittel werden bereit stehen
  • Plakate erläutern die besonderen Marktregeln
  • Es werden nur Lebensmittel aller Art angeboten – keine anderen Produkte 
  • Vor Ort darf nichts konsumiert werden, kein Ausschank um Gruppenbildungen zu vermeiden
  • Alle Stände werden am Parkplatz und vor dem Schloss weit gestreut um Anstellflächen mit genug Platz zu schaffen
  • Die Exekutive und eine verstärkte Marktaufsicht werden auf die Einhaltung der Ordnung achten - dies habe ich mit der Polizei und der Bezirkshauptmannschaft schon besprochen 

Ich bin überzeugt, dass dieses Bündel an Maßnahmen den sicheren regionalen Einkauf am Wochenmarkt mit dem im Supermarkt gleichstellt oder sogar übertrifft.

Danke dem VÖWI für die freiwillige Arbeit und das große Engagement – nicht nur am Samstag. Ich danke aber auch allen, die sich Gedanken machen und an einer ehrlichen Diskussion beteiligen. Denn letztendlich liegt es an uns allen, uns an die Vorschriften zu halten – ob beim Einkauf oder bei einer anderen Tätigkeit im öffentlichen Bereich. So schützen wir uns und andere. 

Je schwieriger die Aufgabe, desto mehr muss man zusammenhalten – das können wir Vöslauer, Gainfarner und Großauer. Davon bin ich fest überzeugt! 

Bitte halten wir uns gemeinsam an die Regeln!
Bitte bleiben oder werden wir gesund!

Mit freundlichen Grüßen
Bgm. Christoph Prinz