April 2011

Gelbe Blüten in den Trockenrasen im Frühling:

Grau- und Flaum-Fingerkraut / Potentilla incana & P. pusilla,
Grau-Sonnenröschen / Helianthemum canum,
Berg-Steinkraut / Alyssum montanum

Im April erleben wir am Sonnenweg die erste „Gelbphase", der im Juni eine zweite und nach dem Sommer eine dritte folgen. Gelb blühende Blumen bedecken in auffallender Weise weite Bereiche der Trockenrasen.

Bild 01 : Potentilla incana_Sonnenweg_6. April 2011
Die Blüten des Grau-Fingerkrautes bestimmen im Frühjahr das Erscheinungsbild der Trockenrasen entlang des Sonnenweges.

Bildtext 1: Die Blüten des Grau-Fingerkrautes bestimmen im Frühjahr das Erscheinungsbild der Trockenrasen entlang des Sonnenweges.

Bild 02: Helianthemum canum_Sonnenweg_17. April 2011
Zwischen dem Fingerkraut blüht, etwas später beginnend und nicht so häufig wie dieses, das Grau-Sonnenröschen.

Bild 2: Zwischen dem Fingerkraut blüht, etwas später beginnend und nicht so häufig wie dieses, das Grau-Sonnenröschen.

     Diese Pflanzenarten haben, wie viele weitere auf diesem Standort, ihr Hauptverbreitungsgebiet entweder in den kontinentalen Steppen- und Waldsteppenzonen Osteuropas und Westasiens (wie das Grau-Fingerkraut / Potentilla incana) oder in den Ländern um das Mittelmeer ( wie das Grau-Sonnenröschen / Helianthemum canum und das Berg / Steinkraut / Alyssum montanum).
     Von dort konnten sie in unsere ursprünglich von Wäldern bedeckte Landschaft erst eindringen, als weite Flächen durch Weidewirtschaft weitgehend ihren Baumbestand verloren hatten. Heute haben sie nur mehr in den letzten Resten ehemaliger Weideflächen - und zum Teil in lichten Eichen-und Schwarzföhrenwäldern- Überlebenschancen, weil sie zwar die Bedingungen intensiver Sonnenbestrahlung und sommerlicher Wassernot bewältigen können, nicht aber starke Beschattung oder intensive Bodenbearbeitung (wie einige auch aus kontinentalen oder mediterranen Ursprungsgebieten stammende Ackerkräuter).


Berg-Steinkraut / Alyssum montanum

Bild 03: Alyssum montanum_Sonnenweg_22. März 2008
Das Berg-Steinkraut/Alyssum montanum ist ein Zwergstrauch, der kaum 20 cm Wuchshöhe erreicht.

Bildtext 03: Das Berg-Steinkraut/Alyssum montanum ist ein Zwergstrauch, der kaum 20 cm Wuchshöhe erreicht

Bild 04: Alyssum montanum_Sonnenweg_18. März und 26. April 2002
Die ganze Pflanze, Stängel, Blätter und Früchte, sind dicht mit Sternhaaren bedeckt, ein Schutz gegen starke Sonneneinstrahlung und vor zu großem Wasserverlust durch Verdunstung.

Bildtext 4: Die ganze Pflanze, Stängel, Blätter und Früchte, sind dicht mit Sternhaaren bedeckt

 

Bild 05: Alyssum montanum_Sonnenweg_18.April 2008       
Das Steinkraut ist ein Kreuzblütler: Vier Blütenblätter und sechs Staubblätter (vier längere und zwei kürzere) sind an voll entwickelten Blüten zu erkennen.

Bildtext 5: Das Steinkraut ist ein Kreuzblütler: Vier Blütenblätter und sechs Staubblätter (vier längere und zwei kürzere) sind an voll entwickelten Blüten zu erkennen

 

 

Bild 06: Alyssum montanum_Sonnenweg_7. April 2003
Nur die obersten Teile des Blütenstandes ragen aus dem Neuschnee heraus. Kurze Wintereinbrüche während der Blüte übersteht diese in den Bergen des Mittelmeerraumes heimische Pflanze ohne Schaden.

Bildtext: Nur die obersten Teile des Blütenstandes ragen aus dem Neuschnee heraus. Kurze Wintereinbrüche während der Blüte übersteht diese in den Bergen des Mittelmeerraumes heimische Pflanze ohne Schaden.


Grau-Sonnenröschen / Helianthemum canum

Bild 07: Helianthemum incanum_Sonnenweg_24.April 2011
Grau-Sonnenröschen sind Zwergsträucher, die flachgründigen Trockenrasen oder- wie hier- Felssteppen besiedeln. Zahlreiche Stängel heben die Blüten kaum mehr als 5 cm über den Boden. Die schmal-linealischen Blätter sind von dichten Haaren grau, ein Schutz vor zu starkem Licht und vor Wasserverlust. Die Gattung Sonnenröschen / Helianthemum gehört zu den Zistrosengewächsen / Cistaceae. Diese Pflanzenfamilie ist in Europa in der Mediterranen Florenregion mit vielen Arten vertreten.

Bildtext 7: Grau-Sonnenröschen sind Zwergsträucher, die flachgründigen Trockenrasen oder- wie hier- Felssteppen besiedeln. Zahlreiche Stängel heben die Blüten kaum mehr als 5cm über den Boden. Die schmal-linealischen Blätter sind von dichten Haaren grau, ein Schutz vor zu starkem Liucht und vor Wasserverlust. Die Gattung Sonneröschen / Helianthemum gehört zu den Zistrosengewächsen / Cistaceae gehört. Diese Pflanzenfamilie ist in Europa in der Mediterranen Florenregion mit vielen Arten vertreten.


Grau-Fingerkraut / Potentilla incana

Bild 08: Potentilla incana_Sonnenweg_06.April 2011
Die Blüten haben 5 freie Blumenkronblätter, zahlreiche Staubgefäße und Stempel, die Blätter sind 3- oder 5teilig (gefingert > Name!). Das Grau-Fingerkraut gehört zu den Rosengewächsen / Rosaceae . Sein Areal reicht in die Wiesen- und Waldsteppengebiete Osteuropas bis zum Ural. In Österreich ist dieses Fingerkraut nur im Einflussbereich des pannonischen Klimas häufig.

Bildtext 8: Die Blüten haben 5 freie Blumenkronblätter, zahlreiche Staubgefäße und Stempel, die Blätter sind 3- oder 5teilig (gefingert > Name!). Das Grau-Fingerkraut gehört zu den Rosengewächsen / Rosaceae . Sein Areal reicht in die Wiesen- und Waldsteppengebiete Osteuropas bis zum Ural. In Österreich ist dieses Fingerkraut nur im Einflussbereich des pannonischen Klimas häufig.

Bild 09: Potentilla incana_Sonnenweg_17. April 2011
Die Grundblätter des Grau-Fingerkrautes liegen oft dicht dem Boden an. Sie sind gefingert (5-teilig), aber oft auch nur 3-teilig. Die Blätter vom Grau-Fingerkraut sind dicht mit Sternhaaren bedeckt, deren Details man allerdings nur mit einer guten Lupe bei guten Lichtverhältnissen erkennen kann: Ihre Strahlen sind alle gleich lang oder einer der Strahlen ist höchstens 5x so lang wie die übrigen.

Bildtext 9: Die Grundblätter des Grau-Fingerkrautes liegen oft dicht dem Boden an. Sie sind gefingert (5-teilig), aber oft auch nur 3-teilig. Die Blätter vom Grau-Fingerkraut sind dicht mit Sternhaaren bedeckt, deren Details man allerdings nur mit einer guten Lupe bei guten Lichtverhältnissen erkennen kann: Ihre Strahlen sind alle gleich lang oder einer der Strahlen ist höchstens 5x so lang wie die übrigen.


Flaum-Fingerkraut / Potentilla pusilla

Bild 10: Potentilla pusilla Schubertplatz_19.April 2010
Im Erscheinungsbild zum Verwechseln ähnlich ist eine weitere im Frühling blühende Fingerkrautart, das Flaum-Fingerkraut / Potentilla pusilla. Seine Blätter sind nur locker behaart und erscheinen dadurch nicht so grau wie jene von Potentilla incana. Die Haare können beim ersten Betrachten als einfach und unverzweigt wahrgenommen werden, bei geduldigem Suchen mit Hilfe einer starken Lupe erkennt man aber, dass - zumindest an den Blatträndern - Sternhaare sitzen: Von den Sternstrahlen ist einer im Vergleich zu den übrigen winzigen sehr lang.

Bild 10: Im Erscheinungsbild zum Verwechseln ähnlich ist eine weitere im Frühling blühende Fingerkrautart, das Flaum-Fingerkraut/Potentilla pusilla. Seine Blätter sind nur locker behaart und erscheinen dadurch nicht so grau wie jene von Potentilla incana. Die Haare können beim ersten Betrachten als einfach und unverzweigt wahrgenommen werden, bei geduldigem Suchen mit Hilfe einer starken Lupe erkennt man aber, dass -zumindest an den Blatträndern - Sternhaare sitzen: Von den Sternstrahlen ist einer im Vergleich zu den übrigen winzigen sehr lang.

Potentilla pusilla besiedelt ähnliche Standorte wie Potentila incana, beide Arten zeigen stickstoffärmste und trockenste Standorte an und kommen oft gemeinsam vor, das Grau-Fingerkraut nimmt die besonders trockenen Plätze ein. Die sonnigen Grünflächen auf dem Schubertplatz sind von einem dichten Treppich der früh blühenden Fingerkräuter bedeckt. Wie gut, dass hier nur gemäht und nicht gedüngt und bewässert wird! Wasser und Stickstoff würden diese Blütenpracht vernichten.


Bild 11: Potentilla pusilla & P.incana_Schubertplatz_19. April 2010
Hinter der Kirche St. Jakob blüht flächendeckend das Flaum-Fingerkraut gemeinsam mit dem Grau-Fingerkraut.

Bildtext: Hinter der Kirche St. Jakob blüht flächendeckend das Flaum-Fingerkraut gemeinsam mit dem Grau-Fingerkraut.


(Fortsetzung im Mai 2011)