August 2007

Wild-Karotte oder Wild-Möhre / Daucus carota subsp. carota


Bild 01: Daucus & Picris & Cichorium_Schweizerwiesen_ 06. August 2007.jpg
An einem Wegrand östlich von Vöslau wird die Wild-Karotte / Daucus carota subsp. carota von Bitterkraut / Picris hieracioides und Wegwarte / Cichorium intybus begleitet.

Bild 1: Daucus+Picris+Cichorium_SchweizerwiesenRand_August 06.2007.jpg

Bild 02: Daucus carota_ 30. Juni 2002
Die Karotte ist ein Doldenblütler: Vom höchsten Punkt des Stängels und seiner Zweige entspringen Doldenstrahlen. Jeder Doldenstrahl verzweigt sich wieder zu zahlreichen Döldchenstrahlen. Die Karotte bildet also eine Doppeldolde aus.

Bild 2: Daucus carota_WiesenbracheGainfarn_Juni 30.2002.jpg

Bild 03: Daucus carota_Paitzriegelstraße_Juli 22.2004.jpg
Am Ende eines jeden Döldchenstrahls sitzt eine Blüte. Die zentrale Blüte des gesamten Blütenstandes ist oft schwarzpurpurn gefärbt. Insekten, vorwiegend solche mit kurzen Mundwerkzeugen wie Fliegen und Käfer, besuchen die weißen Blüten, in deren Mitte jeweils ein Tropfen Nektar angeboten wird. Dabei werden die Blüten bestäubt. Nach der Befruchtung reifen die Fruchtknoten zu Früchten heran.

Bild 3: Daucus carota_Paitzriegelstraße_Juli 22.2004.jpg

Bild 04: Daucus carota_WegrandSchweizerwiesen_07. August 2007
Nach dem Abblühen neigen sich die Doldenstrahlen zueinander und bilden ein „Vogelnest“.

Bild 4: Daucus carota_WegrandSchweizerwiesen_August 07.2007.jpg

Bild 05: Daucus carota_reifer Fruchtstand_29. August 2007
Wenn die Früchte reif sind, strecken sich bei trockenem Wetter die Doldenstrahlen wieder. So können die Früchte leichter vom Wind ergriffen werden oder mit ihren Borsten an vorbeistreichenden Tieren oder Menschen hängen bleiben und so verbreitet werden.Bild 5: Daucus carota_reifer Fruchtstand August 29.08.2007.jpg

Bild 06: Daucus carota_Teilfrüchte_ 29. August 2007.jpg
Die Frucht zerfällt bei der Reife in zwei Teilfrüchte. Jede Teilfrucht ist mit vier Reihen aus langen, gekrümmten Borsten besetzt.
Auf dem Boden keimen die Samen und bilden Keimlinge aus, die sich aber nur an geeigneter Stellen weiter entwickeln können: Das sind sonnige, meist etwas steinige, nicht zu trockene und nicht zu feuchte, keinesfalls staunasse Plätze mit offenen Stellen, wo die Konkurrenz durch Gräser nicht zu stark ist.

Bild 6: Daucus carota_Teilfrüchte_August 29.2007.jpg

Bild 07: Daucus carota_Sangrube_Juni 28. Juni 2007
Auf trockenen Standorten können die Pflanzen mit bis über ein Meter langen Wurzeln den Wasservorrat der tieferen Bodenbereiche erschließen.
Im ersten Jahr wächst nur ein Schopf von Blättern, meist erst im zweiten Jahr wird ein verzweigter Stängel mit Blüten ausgebildet. Nach der Fruchtreife stirbt die Pflanze ab.

Bild 7: Daucus carota_Sangrube_Juni 28. 2007.jpg

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Bild 08: Daucus carota_SpitalgasseAckerrand_August 29. 2007
Die Wild-Möhre oder Wild-Karotte /Daucus carota subsp. carota) ist nicht die alleinige Stammform unserer Kultur-Karotten / Daucus carota subsp. sativus. Die Wurzeln haben zwar auch den für Gartenkarotten typischen Geruch, sind aber nur wenig verdickt und weiß. Als wilde Ahnen unserer Karotten werden zwei weitere Unterarten genannt: die Riesen-Möhre / Daucus carota subsp. maximus aus dem Mittelmeergebiet und die in Afghanistan wachsende subsp. atrorubus .[1]
[1] Körber-Grohne: 228-231

Bild 8: Daucus carota_SpitalgasseAckerrand_August 29. 2007.jpg

Bild 09: Daucus carota_Forststraße Hanifland_02. August 2005.jpg
Typisch für die Blütenstände der Wild-Karotte sind die stark zerschlitzten Hüllblätter, die an der Basis der Dolde ansetzen.

Bild 9: Daucus carota_Forststraße Hanifland_August 02.08.2005.jpg