Dezember 2005

Weißtanne, Gewöhnliche Tanne  oder Edel-Tanne (Abies alba)

Bild 01: Abies alba_bei Großsteinbach, Steiermark_24. Oktober 2005
Einst gab es auch in unseren Wäldern schön gewachsenen Tannennachwuchs.  Heute werden wir aber auf unserem Gemeindegebiet kaum mehr Tannen finden, die sich ihrer Gestalt und Größe nach als Christbäume eignen würden.

Abies alba - bei Gro�steinbach, Steiermark - Oktober 24. 2005

Bild 02: Abies alba_Totenkopf_ 23. Oktober 2005
Am Totenkopf, westlich von Grossau, gehen wir durch einen Wald, der aus Rotbuchen und Tannen im besten Alter aufgebaut ist.

Abies alba - Bu-Ta-Wald - Totenkopf- Oktober 23. 2005

Bild 03: Abies alba_Totenkopf_23. Oktober 2005
Unter dem Schirm der alten Bäume stehen jugendliche, wenige Jahrzehnte alte Tannen

Abies alba - Junge Tannen - Totenkopf - Oktober 23.2005

Bild 04: Abies alba_Haidlhoferwald_1. Dezember 2002
Die alten Bäume streuen reichlich Samen aus, aus welchen sich "Tannenbabies" entwickeln. Deren Entwicklungschancen sind aber gering: auch nach 10 - 15 Jahren, wenn sie schon längst Christbaumgröße haben sollten, sind sie verunstaltet und erreichen kaum die Höhe von wenigen Dezimetern.

Abies alba - Verj�ngung - Haidelhoferwald - Dezember 01. 2002

 

Bild 05: Abes alba_Totenkopf_29. November 2005
Die jungen Tannen sind durch den Wildverbiss verunstaltet. Der Verlust der Knospen verhindert ihre weitere Entwicklung

Abies alba - verbissen - Totenkopf - November 20.2005

Bild 06, 07 & 08_Haidlhoferwald, Zaun_2002, 2003 & 2005
Die Ursache dieser gestörten Populationsentwicklung der Tannen ist aus der folgenden Bilderserie zu erkennen, die das Schicksal junger Tannen auf einer Versuchsfläche nahe von Haidelhof zeigt. Innerhalb eines Zaunes, der eine Fläche von 10x10m einschlieät, wachsen junge Tannen und bilden einen dichten Teppich, außerhalb des Zaunes gibt es zwar auch ganz kleine Tannen, sie erreichen aber auch nach einigen Jahren nur Höhen von wenigen Zentimetern, ihre Knospen sind vom Wild verbissen:

Abies alba - Zaun 2002, 2003

2004 wurde dieser Zaun entfernt, der Tisch für das Wild war gedeckt. Alle Jungtannen, deren Entwicklung so hoffnungsvoll begonnen hat, stagnieren nun, weil ihre Seitentriebe, aber vor allem die aufragenden Leittriebe, den Äsern des Rotwildes zum Opfer gefallen sind.

Abies alba - Zaun 2002, 2003 2005

 

Bild 09: Wildfütterung_23. Oktober 2005
Auch die Fütterung mit Mais, Rüben und Äpfeln hemmt nicht den Appetit des Wildes auf junges Tannengrün: es wird zum Nachtisch vernascht.

Abies alba - F�tterung - Oktober 23.2005Abies alba - F�tterung - Oktober 23.2005

Bild 10: Häufigkeit der Baumarten Kiefer, Tanne, Buche, Eiche, Lärche Fichte und Hainbuche  in den Jahren 1850 und 1992
[Diagramm nach KRAL [1992: 178f] : An meherern Orten im Wienerwald wurden Pollenprofile untersucht, u.a. auch am Totenkopf bei Haidlhof]

Von Natur aus gab es auf dem Totenkopf  Buchen-Tannenwälder mit einem hohen Tannenanteil, um 1850 waren dort noch etwa ein Drittel der Bäume Tannen, heute sind es nur mehr ganz wenige Prozente.
Diagramm Baumartenverteilung
 Vor 50 Jahren war die Wilddichte nahe dem Maß, das natürliche Verjüngung zuließ, stieg dann in den 1960er und 1970er Jahren stark  an und war zu Beginn der 1980er Jahre wieder auf dem Stand von 1950
Jahr   Rotwild          Rehwild in Stück je 100ha
1950       3                6
1969       7               13
1970       5               10
19070er  8  (o.mehr) k.A.
1983       2,5               8
[WAIBEL: 16]
Aktuell ist die Wilddichte offensichtlich zu hoch, weil Verjüngung nur innerhalb abgezäunter Flächen möglich ist. 

 

Bild 11: Abies alba_Hoher Lindkogel_28. November 2005
Wenn die Baumart Tanne, die heute in Österreich auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten steht, auf Dauer erhalten bleiben soll, müssen die jüngsten Bäumchen wirkungsvoll vor Wildverbiss geschützt werden.

Abies alba -Zweigunterseite - Eisernes Tor - November 28. 2004

 

Bild 12: Abies alba_Hoher Lindkogel_28. November 2005
Dies ist in einem Teil der Tannen-Mischwälder schon gelungen:
Am Höhenweg zum Eisernen Tor, von der Einmündung des Merkensteinergrabens bis zum Schutzhaus (entlang und jenseits der Gemeindegrenze) gibt es wieder einige dieser hoffnungsvollen Jungtannen

Abies alba - Hoher Lindkogel - November 28. 2005