Dezember 2019

Speierling / Sorbus domestica
Weitere Beiträge zum Speierling: Oktober 2005, November 2009, Jänner 2020

Bild 01: Sorbus domestica_Harzberg_19. Dezember 2009
Speierligbäume sind selten und im Winter schwer zu erkennen. Ein Fiederblättchen, das vom Schnee nicht ganz bedeckt ist, macht auf den Baum aufmerksam. Am Rindenbild wird klar, welcher der Bäume in dessen Umfeld der Speierling ist: Das Borkenbild zeigt feinere Risse und schmälere Rindenfelder als dies bei den benachbarten Eichen zu beobachten ist.


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Bild 02:  Sorbus domestica_Hauerberg_4. November 2001
(Einer der ersten von mir wahrgenommenen Vöslauer Speierlinge )
Belaubte Speierlinge fallen schon eher auf, vor allem wenn sie herbstlich verfärbt sind.
Etwa im Jahre 2000 erkannte ich, dass im Bereich vom Harzberg bis zum Hauerberg hie und da in der unteren Baumschicht der seltene Speierling beigemischt ist.Speierling in Herbstfärbung

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Bild 03: Sorbus domestica_Fundorte am Harzberg-Osthang_2009
   2002 begann ich mit der Kartierung dieser Baumart und konnte innerhalb der Grenzen des Gemeindegebietes bis 2009 etwa 200 Speierlinge mit Stammdurchmessern von 5 cm bis 70 cm (die stärksten 6 Bäume davon mit BHD über 40 cm waren bis auf einen Kultivare) und etwa 35 mit geringerem Durchmesser notieren und in Karten eintragen.
Die Orte meiner Fundbeobachtungen trug ich in Ausschnitte der äußerst genauen „geprüften österreichischen Orientierungslaufkarte, Bad Vöslau, 1:15000“ oder in Ausschnitte der Österreichischen Karte Blatt 76 (bev Ticket-Nr. 63.039) ein.Vorkommen des Speierlings am Ostabhang des Harzberges

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Bild 03a: Sorbus domestica__Fundorte Grossau-Merkenstein  (ÖK 76)

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Bild 04: Sorbus domestica_Manhartsberg, ca 615 m.s.m_28. September 2014
    Vermutlich der höchstgelegene Fundort auf Gemeindegebiet Ich habe weiter oben keinen Speierling gesehen; Steiner gibt für seine Untersuchungsfläche an: "Hohe Lagen über 550 m und westlich gelegen Teile sind speierlingsfrei." [1]. Der rote Punkt beim Soosser Lindkogel (Karte 5c) markiert eine Position, an der M. Steiner (mündl. Mitteilung) eine jungen Speierling mit fingerdickem Stamm gesehen hat. 
    Zu diesem Bild: Untypisch ist die Vergesellschaftung mit der Rotbuche.

   Am 28.September 2014 habe ich diesen, obwohl am Wegesrand stehenden und auch bei mehrfacher Begehung des Weges pro Jahr nicht beachteten Speierling, wahrgenommen. Offensichtlich kann man sogar Bäume, an denen man oft vorbeikommt, lange übersehen.
   Bis Ende 2018 fielen mir noch weitere etwa 60 Bäume mit Durchmessern von 5 bis 40 cm (die meisten 10 bis 29 cm dick) und einige schwächere auf. Von 2001 bis 2009 versuchte ich durch systematische Begehungen flächendeckend den Bestand an Speierlingen zu erfassen. Die große Zahl der erst nach Abschluss der Kartierungen erkannten Bäume zeigt, dass selbst, wenn man glaubt, die Bäume an ihrer gegenüber der Eiche etwas dünkleren und feiner gegliederten Borke zu erkennen, im unbelaubten Zustand doch viele Bäume übersehen werden.
   Sogar der erfahrene und an seltenen Baumarten interessierte Forstmann schreibt: „Den Waldspeierling zu suchen und auch zu finden ist, hervorgerufen durch seine Seltenheit und Ähnlichkeit mit anderen Holzarten, noch immer ein schwieriges Unterfangen. Unauffällig reiht sich Sorbus domestica in Laubholzbestände mit Eichen- und Elsbeervorkommen ein. Es bedarf schon eines geschulten und findigen Auges, unter einer Menge verschiedener Holzarten den Speierling heraus zu finden.“ [2] „Dies mag auch der Grund sein, warum der Speierling noch vor wenigen Jahren unter den Forstleuten kaum bekannt war.“ [3]
[1] STEINER 2009: 141       [2] STEINER 2009:156      [3] STEINER 2009 : 135

Speierling im Buchen-Föhren-Wald

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   2009 erfuhr ich in einem Gespräch mit dem Leiter des Revieres Merkenstein, Oberförster Manfred Steiner, dass er in diesem Forstrevier in den Jahren 1990 bis 1999 die Speierlinge kartiert und so 136 Bäume mit Durchmessern über 5 cm und 149 schwächere Inividuen festgestellt hatte [1]. STEINER hat die Ergebnisse seiner Arbeit veröffentlicht [2]. In dieser Publikation sind Fundorte der Speierlinge im Forstrevier mit Symbolen für Durchmesserstufen in eine Revierkarte eingetragen und die forstlich relevanten Auswertungen vorgelegt.
  Ich habe die Positionen der von M. Steiner gefundenen und die der von mir registrierten Bäume in den Kartenausschnitt aus der Österrreichischen Karte 1:50 000 [3] übertragen.  Im Wesentlichen stammen die Fundorte westlich des Manhartstales von M. Steiner, die östlich davon von R. Stingl. Einige Punkte markieren sowohl von M. Steiner als von mir gefundene Bäume. Es werden auf dem gesamten Gemeindegebiet insgesamt etwa 400 Speierlinge mit Stärken ab 5 cm aufwärts stehen. Einige Erkundungsgänge in die Wälder auf dem Boden der Nachbargemeinde Sooss vermittelten den Eindruck eines ähnlich dichten Vorkommens.
[1]STEINER 2009: 141        [2]STEINER 2009      [3] bev Ticket-Nr. 63.039

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Bild 05a: Sorbus domestica_Fundorte auf dem Gemeindegebiet von Bad Vöslau
rote Punkte: von M. Steiner westlich des Manhartstales, von R. Stingl östlich des Manhattstales kartiert; am Hauerberg etwa 25 andersfärbige Punkte scheinen in beiden Listen auf; rote Striche: gepflanzte Bäume; violette Punkte = S. aucuparia

Vorkommen des Speierlings auf unserem Gemeindegebiet

Bild 05b: Sorbus domestica_Fundorte auf dem östlichen Teil des Gemeindegebietes von Bad Vöslau

Bild 05c: Sorbus domestica_Fundorte auf dem westlichen Teil des Gemeindegebietes von Bad Vöslau

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