Februar 2008

Nadelholz-Mistel / Viscum laxum  und  Laubholz-Mistel / Viscum album

Bild 01: Viscum laxum subsp. laxum_Sonnenweg_07.Jänner 2008

  Viscum laxum subsp.laxum_Sonnenweg_07.Jänner 2008 Föhrenmistel auf Föhrenzweig

Alle Arten aus den Familien RIEMENMISTELN  Loranthaceae s.str.  und MISTELN / Viscaceae  [1] sind Halbparasiten: Das Wasser entziehen sie ihren Wirtsbäumen, können aber mit Hilfe des Chlorophylls in den grünen Blättern aus Wasser und Kohlendioxid körpereigene Stoffe synthetisieren. Die Eichenmisteln haben dazu die Blätter nur während des Sommers zur Verfügung, die Misteln sind wintergrün.
[1] Siehe Text z Bild 08 in Jänner 2008

Bild 02: Viscum laxum subsp. laxum_Sonnenweg 07.Jänner 2008
Auch unsere Föhren-Mistel (Viscum laxum subsp. laxum) ist zweihäusig: Es gibt „Mistelbuschen“ (korrekt: Mistelsträucher) mit Beeren und andere ohne Früchte:

 Mistelzweig mit weißen Beeren

Bild 03: Viscum laxum_männliche Blüten_30.März 2003
Die Blüten der Misteln sind klein und unscheinbar. Die "Blumenblätter" sind alle von gleicher (hier kelchblattähnlicher)  Form  (Also nicht mehr oder weniger bunte Kronblätter +  Kelchblätter. Diese Blütenausbildung wird Perigon genannt). Die Mistelblüten werden von Fliegen bestäubt, die nicht durch optische Signale angelockt werden sondern durch einen charakteristischen Blütenduft.

  Nahaufnahme eines männlichen Blütenstandes

Bild 04:  Viscum album_Staubblüten_03.03.2007
Die Staubblüten sind recht eigenartig gestaltet: Die Staubblätter sitzen nicht, wie bei den meisten heimischen Blütenpflanzen, auf Staubfäden, sondern sind direkt mit den  Perigonblättern verwachsen. Nach der Abgabe des Blütenstaubes bleiben die offenen Pollenfächer sichtbar und vermitteln den Eindruck, dass die Innenseite der Perigonblätter gitterartig durchbrochen wären.

Detailaufnahmen von männlicher Blüte

 Bild 05: Viscum laxum subsp. laxum_weibliche Blüten_4. März 2004
Die Fruchtknoten in den weiblichen Blüten sind meist ohne Griffel, die Narbe polsterartig ausgebildet

Detailaufnahme von weiblicher Blüte

Bild 06.:Viscum laxum subsp. laxum_Schwabengraben_13. März 2006
Die Föhren-Mistel / Viscum laxum subsp. laxum  ist auf unseren Schwarz-Föhren / Pinus nigra  weit verbreitet, in manchen Wäldern sogar recht häufig.

Föhrenmistel an junger Schwarzföhre



Bild 07: Viscum laxum subsp. laxum auf Weiß-Föhre_Krainerwald_06. Jänner 2008
Hin und wieder schmarotzt sie auf Rot-Föhren ( = Weiß-Kiefer, Pinus sylvestris), z. B. im Krainerwald.

Föhrenmistel an hochstämmiger Weißföhre

Bild 08: Viscum laxum subsp. abietis_Buchbach-Dreispitz_11. März 2007
Auf Tannen lebt eine eigene Unterart der Nadelholz-Mistel, die Tannen-Mistel / Viscum laxum subsp. abietis. Sie ist ausschließlich auf die Tanne / Abies alba als Wirt angewiesen und ...

  Alte Tanne mit dichtem Mistelbesatz

Bild 09: Viscum laxum subsp. abietis_ 11. März 2007
...unterscheidet sich auch durch die Größe und Form der Blätter: Sie sind länger und im Vergleich zur Länge breiter als die kleineren und schlankeren Blätter der Föhrten-Mistel.
Nahaufnahmen von Mistel auf Tannenast und einzelner Mistelzweig

 

Bild 10:  Viscum album_03. März 2007
Auch die Laubholz-Misteln / Viscum album haben breitere Laubblätter (meist 2 bis 4 mal so lang wie breit). Sie sitzen ausschließlich auf Laubbäumen, ...

Nahaufnahem eines Mistelastes mit männlichen Blüten und einem Blatt

 Bild 11: Viscum album_Castelligasse_12. Jänner 2008
... häufig auf Schwarz- und Kanada-Pappeln, auf Ahornarten (in Vöslau am häufigsten auf Spitz-Ahorn, auch auf Feld-Ahorn, sehr selten auf Berg-Ahorn), auf Linden (Jänner 2008, Bild 8) auf Robinien und Schwarz-Nußbäumen (im Gainfarner Schlosspark),  auf Steinweichseln , ...

Drei Pappeln mit starkem Mistelbesatz

Bild 12:  Viscum album  auf Steinweichsel_Fasangasse_12. Jänner 2008

 Auf einem kahlen Steinweichselbaum sitzen zwei Mistelsträucher

Bild 13: Viscum album auf Weißdorn_Oberkirchen_ 01. Februar 2005
... ab und zu auch auf Weißdorn.

Laubholzmistel auf Weißdornstrauch