Jänner 2009  

Edelkastanie / Castanea sativa


2. Teil 
Forstetzung von Dezember 2008

Bild 06: Falllaub, Fruchthüllen und Ast von Castanea sativa_ Melkerwald_21. Dezember 2002 und 27. Dezember 2008
Während der Wintermonate werden dem aufmerksamen Beobachter die Kastanienbäume durch die auffallenden Fruchthüllen und die charakteristischen Blätter am Boden oder auch durch vereinzelte lange an den Zweigen haftende vertrocknete Blätter auffallen.

Hintergrundbild: Falllaub aus dem Melkerwald, Blätter von Edelkastanien und Eichen Eingefügtes Bild 1: Ein Zweig  mit einem noch anhaftenden Blatt, länglich lanzettliche Form, Blattrand vorwärtsgerichtet gezähnt, ovale, leicht zugespitzte  Knospen Eingefügtes Bild 2: Falllaub, ein einzelnes Blatt und eine Fruchthülle mit den charakteristischen Stacheln

Bild 07: Borkenbilder Castanea sativa_ Unterer Totenkopf_ 14. Jänner 2008 und Kastanienwald_15. Jänner 2008
Auch die Borke ist, vor allem bei den älteren Stämmen, sehr typisch. Die anfangs glatte Borke (Bild li oben) zeigt bei älteren Bäumen eine netzartige Struktur: Die Borke reißt auf und löst sich in schmale Borkenleisten auf, die sich spitzwinkelig voneinander trennen. Bei sehr alten Bäumen (unten) vertiefen sich die Borkenfurchen und Fasern der Borkenleisten überbrücken zum Teil die Furchen.

Siehe Bildbeschreibung oben

Bild 08: Junger Edelkastanienbaum Castanea sativa_Melkerwald nahe Granerbründl_06. Jänner 2008
Vom Kastanienwald aus wurde die Edelkastanie  durch Menschen und Tiere (Häher und Krähen)  in die Wälder südlich des Rohrbachs und in den Krainer- und Melkerwald verbreitet. Da Kastanienbäume kalkempfindlich sind, finden wir sie nur auf  kalkarmen Böden, wie sie für diese Bereiche typisch sind. Dieser Kastanienbaum im Melkerwald musste im Schatten älterer Bäume überleben und bildete daher einen verbogenen Stamm und weit ausladende Äste und Zweige aus

Junger Edelkastanienbaum (siehe Text) in einem Rotföhrenforst. Die Rotföhren sind deutlich älter und höher (etwa 25m, der Kastanienbaum etwa 5m)

Bild 09: Ca. 100-jährige Kastanienbäume und Baumstock Castanea sativa_Unterer Totenkopf_14. Jänner 2008
Hier im Totenkopfwald entwickelten die Kastanien im Bestand - d.h. wenn sie mit den gleichaltrigen Eichen und Buchen mitwachsen konnten -  innerhalb etwa eines Jahrhunderts schlanke,  hohe Stämme

Einige gerade aufragende Stämme in unbelaubtem Zustand, dazu das Schnittbild vom Stock eines gefällten Baumes

 

Bild 10: Absterbender Kastanienbaum mit älterem Stockausschlag_Kastanienwald_08. Jänner 2009
Neben der Fortpflanzung durch Früchte wird die Vermehrung auch durch Stockausschläge gesichert: Vielfach umgeben jüngere Bäume ihre absterbenden Kloneltern. Dieser alte Baum im Kastanienwald mit 120 cm Durchmesser stirbt ab. Schon vor Jahren hat er Stockausschläge gebildet, die sich zu zwei kräftigen jungen Bäumen, die nun schon die Kronenhöhe des alten Baumes erreichen,  entwickelt haben (rechts).

Castanea sativa_Kastanienwald_08. Jänner 2009 Siehe Text

Hinweis: Über die Blüte der Edelkastanie ist ein Beitrag für Juni 2009 geplant.