Jänner 2013

Wacholder / Juniperus communis 2

Die Wacholderbilder vom Dezember 2012

Fortsetzung der Galerie der Wacholderbäume und -sträucher vom Dezember 2012

Bild 10: Juniperus communis_ Nr. 11 in der Fundortkarte _11. März 2012
Ein wohl sehr alter Wacholderbaum in einer Felswand knapp unterhalb der westlichen Plateaukante des Scheiterbodens, wenig beschattet von Schwarz-Föhren, die zum Teil beträchtliches Alter haben. In der Nähe wurden vor wenigen Jahren bei drei Föhren 270, 311 und 386 Jahrringe gezählt.


Ein wohl sehr alter Wacholderbaum in einer Felswand knapp unterhalb der westlichen Plateaukante des Scheiterbodens

 


Bild 11: Juniperus communis_ Nr. 15 in der Fundortkarte _18. Februar 2007
am Rand der Straße in das Manhartstal durch einen Wald aus etwa 80% Rotföhren (=Weißkiefern) und etwa 20% Laubholz, vor allem Eichen.

Ein Wacholderstrauch am Rand der Straße in das Manhartstal durch einen Wald aus etwa 80% Rotföhren (=Weißkiefern) und etwa 20% Laubholz


3. Höherwüchsige (2-4m hohe) Kleinbäume mit verhältnismäßig dünnen, oft verbogenen Stämmen und schütterem Nadelbesatz


Bild 12: Juniperus communis_ Nr. 08 in der Fundortkarte _26. Dezember 2011
Diese Wacholderbüsche zeigen eigenartig vergeilte (etiolierte) Wuchsmerkmale: dünne, gebogene Stämme, die Benadelung ist im unteren Teil schütter oder fehlt dort gänzlich. Man sieht diesen Pflanzen den Lichtmangel an. Sie investieren weniger in das Dickenwachstum des Stammes, das kräftige , aufrechte, dem Schneedruck standhaltende Stämme begünstigen würde (wie Juniperus 11, Bild 10), sondern in das Längenwachstum, womit die Chance, ausreichend Licht zu erlangen, gefördert wird.

Diese Wacholderbüsche zeigen eigenartig vergeilte (etiolierte) Wuchsmerkmale: dünne, gebogene Stämme, die Benadelung ist im unteren Teil schütter oder fehlt dort gänzlich.

 

 

Bild 13: Karte Merkenstein (siehe auch Dezember 2008, Bild 3):
Diese Entwicklung ist aus der Geschichte dieser Fläche zu erklären. Vor 90 Jahren war hier der „Merkensteiner Obstgarten" [1], der 1960 als 10- bis 20- jährige Dickung, „lückiger Bestand" mit Edelkastanien-Überhältern, beschrieben wird [2]. Es waren also in der Jugend der Wacholdersträucher die Bedingungen für diese Lichtpflanzen viel günstiger. Die in den letzten Jahrzehnten nachkommenden Eichen und Buchen beschatten die Wacholderbüsche immer mehr, so dass sie nun an der Grenze ihrer Möglichkeiten gerade noch überleben können.

[1]  HERRSCHAFT MERKENSTEIN 1928: Betriebseinrichtung, Stand 1923, Allgemeine Forstbeschreibung, Einzeloperate Grossau, Merkenstein Mettau Guglzipf. Karte S 121
[2]  Bundeslehr- und Versuchsforst Merkenstein, 1960: Wirtschaftsplan 1960-1969. S 32, UAbt. 3s , 3s1 & Karte Revier Merkenstein, Stand 1958

Karten vom Merkensteiner "Obstgarten = "Kastanienwald" 1923 und 1958

Bild 14: Juniperus communis_ Nr. 13 in der Fundortkarte _11. März 2012
Auch im Kastanienwald unweit von Juniperus Nr.08, dahinter einer der alten Kastanienbäume (siehe Dezember 2008 )

Ein weiterer Wacholderstrauch im ehemaligen Kastanienwald

 

 

Bild 15: Juniperus communis_ Nr. 14 in der Fundortkarte _26. Dezember 2008
Die Bäume dieser Unterabteilung im Krainerwald sind etwa 70 Jahre alt [3]. Davor war auf dieser Fläche ein mittelhoher (13m hoher) Bestand aus Föhren [4], also ein Wald, durch dessen Kronendach ausreichend Licht zur Strauchschicht dringen konnte. In den letzten Jahren dürften sich das Lichtangebot für den Wacholder deutlich verschlechtert haben.

[3 = wie [2]: UAbt. 8qu: 1960 ein im Durchschnitt 20-jähriger Bestand aus Eichen , Schwarz- und Weißföhren]
[4 = Wie [1]: UAbt.56d: „0.8 Wkie, 0.2 Skie, mit einzelnen Ei., Sorb., Anflug von Wkie, Ausschlag von Ei und Ka"]

Vom Schatten beeinflusste Wuchsform des Wacholders


Bild 16: Juniperusm communis_ Nr. 10 in der Fundortkarte _7. Oktober 2012
Der Weg zum Scheiterboden führt auch durch einen jungen (etwa 40-jährigen ?) dichten Schwarzföhrenwald. Davor war hier ein lichter Schwarzföhrenwald mit Harznutzung [5], also ein Standort, der für den Wacholder günstig war. Die Kronen der jungen, dicht stehenden Föhren lassen nun weitaus weniger Licht durch.

[5]  1960: UAbt. 4i_Standortbeschreibung: seichtgründig, trocken-dürr; 135jähriger Skie-Bestand (15m) ─── 1923: 51c

Vom Schatten beeinflusste Wuchsform des Wacholders

4. Bäume und Sträucher in Waldrändern


Bild 17: Juniperus communis_ Nr. 02 in der Fundortkarte _Forststraße auf der Trasse der ehemaligen Landstraße nach Schwarzensee _ 10. Juni 2012
Durch die Lücken im Kronendach eines Mischwaldes entlang der Forststraße gelangt ausreichend Licht zum Boden, wodurch das Überleben dieses Wacholderstrauches gesichert erscheint.

Junger Wacholderbusch an einer Forststraße

 

Bild 18: Juniperus communis_ Nr. 01 in der Fundortkarte _ An der Gemeindegrenze im Buchbachtal_6. März 2007 & 8. Oktober 2005
Dieser kräftige Baum steht im Schatten von jüngeren Laubbäumen im Saum eines Mischwaldes. Er wirkt noch sehr gesund, könnte aber in Zukunft unter der Beschattung leiden. Der Standort war wohl noch vor nicht allzu langer Zeit dem vollen Sonnenschein ausgesetzt und damit für die Lichtpflanze Wacholder sehr förderlich. ─ An der Gemeindegrenze im Buchbachtal_6. März 2007 & 8. Oktober 2005

Dieser kräftige Wacholderbaum steht im Schatten von jüngeren Laubbäumen im Saum eines Mischwaldes.

 

 


Bild 19: Juniperus communis_ Nr. 03 in der Fundortkarte _23. Oktober 2005
Ein junger Baum im Saum eines schattigen Laubwaldes auf dem Wege von Haidlhof nach Grossau

in junger Baum im Saum eines schattigen Laubwaldes auf dem Wege von Haidlhof nach Grossau

 

5. Ein frei stehender Baum ohne jede Beschattung


Bild 20: Juniperus communis_ Nr. 16 in der Fundortkarte _ 20. Dezember 2009 (oben) & 13. Dezember 2012 (unten)
Auf der Turmwiese im Merkensteiner Tiergarten konnte ein Wacholderbaum eine dicht und gleichmäßig benadelte Krone ausbilden. 2012 wurden alle jungen Gehölze, die die Wiederbewaldung der freien Fläche eingeleitet hatten, entfernt, nur der Wacholderbaum wurde geschont. Er hat dadurch auch weiterhin die besten Wuchsbedingungen aller Vöslauer Wacholderbäume und -sträucher.

Auf der Turmwiese im Merkensteiner Tiergarten konnte ein Wacholderbaum eine dicht und gleichmäßig benadelte Krone ausbilden.

 

 


 

Bild 21: Juniperus communis_Beerenzapfen_23.Oktober 2005 & 07. Oktober 2012
Vom Wacholder gibt es männliche und weibliche Individuen. Die weiblichen entwickeln kleine runde Zapfen mit fleischigen Schuppen, die anfangs grün sind und erst zur Reife nach zwei oder drei Jahren blau werden. Daher trägt jeder weibliche Wacholderbusch- oder -baum stets einige Früchte, zumindest einige unreife. Die Staubblüten der männlichen Wacholder sind unscheinbar, ihre Reste fallen nach der Blüte vollständig ab [6]. Von den Vöslauer Wacholderpflanzen sind der überwiegende Teil männlich, an den weiblichen reifen stets nur wenige Beerenzapfen. Die Standortbedingungen sind nur in wenigen Fällen optimal, was wohl auch im geringen Fruchtansatz zum Ausdruck kommt.

[6 ] http://www.forstbotanik.uni-freiburg.de/Lehre/Skripten/Skript-Forstbotanik-I ─Bearbeiten > Suchen > Juniperus

Zweig eines weiblichen Wacholderstrauches mit Beerenzapfen- Detailbilder: unreifer und reifer Beerenzapfen


Weitere Links:
http://www.heckipedia.at/mwiki/index.php?title=Echter_Wacholder_-_Juniperus_communis
http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/lwf-wissen/41/w41-10-wacholder-heilige-kuh-naturschutzes.pdf
http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/lwf-wissen/41/w41-08-biologie-bekaempfung-birnengitterrostes.pdf