Juni 2014
Auf Vöslauer Boden wachsen 19 Arten aus der Gattung
Ehrenpreis / Veronica
....-Ehrenpreis |
Veronica ... |
Wird vorgestellt im: |
Ufer- |
V. anagallis-aquatica |
Juni 2014 |
Feld-E. |
V. arvensis |
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Österreich- E. |
V. austriaca |
Juni 2014, Juni 2013 |
Bach-E. |
V. beccabunga |
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Gamander-E. |
V. chamaedrys |
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Efeu-E. |
V. hederifolia |
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Berg-E. |
V. montana |
Juni 2014 |
Echt-E. |
V. officinalis |
Juni 2014 |
Persien-E. |
V. persica |
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Glanz-E. |
V. polita |
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Früh-E. |
V. praecox |
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Liegend |
V. prostrata |
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Quendel-E. |
V. serpyllifolia |
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Ähren-E. |
V. spicata |
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Hain-E. |
V. sublobata |
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Groß-E. |
V. teucrium |
Juni 2014 |
Dreilappen-E. |
V. triloba |
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Finger |
V. triphyllos |
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Wien-E. |
V. vindobonensis |
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Berg-Ehrenpreis / Veronica montana
Bild 01: Veronica montana_nahe beim Roten Kreuz_09. Mai 2013
Der Berg-Ehrenpreis ist eine Pflanze der schattigen Edellaubwälder auf humosen, kalkarmen Lehmböden. So treffen wir ihn hie und da in den frischen Buchenwäldern zwischen Rotem Kreuz, Himmel, Hofstätten und Buchbachtal an.
Bild 02: Veronica montana_zwischen Rotem Kreuz und Himmel_04. Mai 2014
Die gestielten Blätter sind relativ groß und weich.
Bild 03: Veronica montana_nahe beim Roten Kreuz_09. Mai 2013
Die Trauben haben nur wenige - 2 bis 8 - Blüten.
Bild 04: Veronica montana_zwischen Rotem Kreuz und Himmel_04. Mai 2014
Die Stängel kriechen oberirdisch und sind oft verzweigt, so dass eine Fläche von mehreren Quadratdezimetern von einer Pflanze bedeckt sein kann.
Bild 05: Veronica montana_zwischen Rotem Kreuz und Himmel_09. Mai 2013
Die Kapselfrüchte sind flach, haben auffallend runde Umrisslinien und sind an diesen mit vielen Drüsenhaaren besetzt.
Ufer-Ehrenpreis / Veronica anagallis-aquatica
Bild 06: Veronica anagallis-aquatica_oben: Schmeckender Bach_29.Juni 2008_unten: Mühlbach_12. Juni 2003
Der Ufer-Ehrenpreis ähnelt im Gesamterscheinungsbild dem Bach-Ehrenpreis / Veronica baccabunga (Juni 2011). Beide Arten stehen am und im Wasser, wo sie oft dichte Bestände bilden können.
Bild 07: wie bei Bild 06
Unterscheiden kann man sie vor allem an den mittleren und oberen Blättern:
Beim Bach-Ehrenpreis / V. beccabunga sind sie elliptisch und zumindest kurz gestielt (Juni 2011, Bild 8),
beim Ufer-Ehrenpreis / V. anagallis-aquatica sitzen sie mit breitem Grund ohne Stiel am Stängel.
Groß-Ehrenpreis / Veronica teucrium
Bild 08: Veronica teucrium_im Rohrbachtal_24. Juni 2011
Der Groß-Ehrenpreis wächst im Gemeindegebiet nur an wenigen Fundorten, die an Wald- oder Buschrändern liegen.
Bild 09: Veronica teucrium_im Rohrbachtal_25.Juni 2014
Der Groß-Ehrenpreis ist dem Österreich-Ehrenpreis / Veronica austriaca (Juni 2013, Bild 29) sehr ähnlich:
der Stängel ist aufrecht oder aufsteigend, die Blüten sind in langen Trauben angeordnet, deren Achsen aus den Blattachseln entspringen.
Sein Areal erstreckt sich über große Teile des europäischen Festlandes, fehlt in einem breiten Streifen entlang der Atlantik- und Nordseeküste, im nördlichen Russland und in Skandinavien und ist auf den Halbinseln des Mittelmeeres nur von wenigen Fundorten bekannt. [MEUSEL II K: 399b]
Bild 10:
Oben: Veronica teucrium_Rohrbachtal_27.Juni 2004 & 24. Juni 2011
Unten: Veronica austriaca_Brunntalstraße_12. Mai 2004 & 22. Mai 2003
Der Wipfel des Leittriebes ist ohne Blüten und trägt Blätter,
die beim Groß-Ehrenpreis länglich eiförmig bis herzförmig, flach ausgebreitet und grob gezähnt sind,
beim Österreich-Ehrenpreis schmal und über den größten Teil der Spreitenlänge m.o.w. parallel, meist glatt (oder entfernt gezähnt) und meist nach unten umgerollt sind,
Die obersten Blütentrauben überragen bei beiden Arten den Leittrieb.
Echt-Ehrenpreis / Veronica officinalis
Bild 11: Veronica officinalis_Ostabhang des Kaisersteins_03.April 2008
Der Echt-Ehrenpreis ist kalkempfindlich, gedeiht daher im Gemeindegebiet nur in lichten, nicht zu trockenen Wäldern auf kalkarmen Böden mit höherem Lehmanteil, häufiger, wenn auch zerstreut, etwa in den Wäldern um das Rote Kreuz, im Haidelhoferwald und bei Hofstätten, selten am Ostabhang des Kaisersteins.
Bild 12: Veronica officinalis_Melkerwald im Haidelhoferwald_30. mai 2010
Der deutsche Gattungsname Ehrenpreis erscheint in den Kräuterbüchern ab dem 16. Jahrhundert und bezieht sich auf den Echt-Ehrenpreis / Veronica officinalis [1] (bei Leonhard FUCHS „Erenpreiß mennle" [2]. Das „Erenpreß weible" ist bei FUCHS eine Art aus einer anderen Gattung der Löwenmaulgewächse [3], das Eiblatt-Tännelkraut / Kickxia spuria [4]). PANCOVIUS und ZORNN geben 1673 eine Erklärung für den Namen: „Ehrenpreiß (wegen seiner vielfältigen und herrlichen Tugenden / umb dero Willen es zu ehren und preisen ist.) Heyl aller Welt / Heyl aller Schaden / Grundheil / (wegen seinen grossen Krafft die es hat in allerley Schäden und Wunden zu heilen.) Schlangen=Wundkraut / Viehewurz / (weil es dem hustenden Vieh zu Hülffe kommt.) [...] Ist ein gut Wundkraut / so wol innerlich als eusserlich gebraucht / insbesonderheit in Lunge= und Miltz=Kranckheit / Gelbersucht/Colioc [...] Widerstehet der Pest und anderen anfallenden Kranckheiten / treibet den Schweis: Dienet auch wider die Krätze und Jucken der Haut [...]" Es folgen noch weitere Anwendungen für zahlreiche Leiden [5]. PAHLOW [6] nennt Autoren, die die Heilwirkung des in der Volksmedizin als „Allerweiltsheil" empfundenen Krautes bestätigen, aber auch solche, die die Droge für wenig wirksam halten. Für die Bedeutung und Herkunft des botanischen Gattungsnamens Veronica werden zahlreiche aber meist unbefriedigende Erklärungen angeboten, die Benennungsgeschichte dürfte noch unzureichend aufgeklärt sein [7].
[1] FUCHS 1543 Cap. LIX. und Abbildunge XCIII [2] FUCHS 1543 Cap. LIX. und Abbildunge XCIII [3] Xflora: 736 und 738 [4] FUCHS 1543 Cap. LIX. und Abbildunge XCIIII [5] PANCOVIUS & ZORNN: 411f [6] PAHLOW: 110 [7] GENAUST: 679f