Mai 2020

FESTUCA 1
F. arundinacea, F. pratensis, F. drymeia, F. gigantea
FESTUCA 2
F. rubra, F. nigrescens, F. heteromalla, F. heterophylla, F. amethytina
FESTUCA 3 
F. pseudovina, F. valesiaca, F. stricta, F. brevipila, F. rupicola, ( F. pallens)

Schwingel / Festuca

Sowohl der  deutsche als auch der von Linné 1737 festgelegte botanische Gattungsname  ist unsicherer Herkunft. Der deutsche Name ist wohl ein Büchername, der mit dem Schwingen  des Halmes im Winde  zu tun haben dürfte [was allerdings auch für etliche andere hochhalmige Grasarten zutrifft], erscheint erst im 18. Jahrhundert.  [MARZELL 2: 425, GENAUST: 248]

Bild 01: Festuca arundinacea_Garten in Grossau_31. Mai 2020
Habitus und Ährchen vom Rohr-Schwingel

Die Schwingelarten sind Rispengräser.
Die Ährchen sind aus 2 bis mehreren zwittrigen Blüten zusammengesetzt; sie sind eiförmig, länglich oder lanzettlich und am Grund meist m. o.. w. keilförmig.
Ihre Hüllspelzen sind deutlich kürzer als die Ährchen und meist auch kürzer als die nächsten Deckspelzen; die Deckspelzen sind länglich bis eiförmig-lanzettLlch, spitz, mit einer geraden 1-30 mm langen Granne an der Spitze (bei einzelnen Arten auch ohne Granne). Die DeckspelzeN sind nicht gekielt sondern im Querschnitt abgerundet. [CONERT: 534]

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Bild 02: Festuca_links: F. arundincea_Steinersbrunn_22. August 2003__rechts: F. stricta_Hauerberg_12. Juni 2012
li: Die Blattspreiten der Erneuerungstriebe (>> BIld 02 im Juni 2020) sind bei einem Teil der Schwingelarten mindestens 4mm breit (sie werden in diesem Beitrag - Mai 2020 - angesprochen),
re:  beim größeren Teil schmäler und außerdem gefaltet oder eingerollt und dadurch borsten- oder haarförmig, kaum mehr als 1 mm im Durchmesser. (Sie werden in den Kalenderblättern Juni 2020 und Juli 2020 besprochen)
Blätter der Erneuerungssprosse

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Rohr-Schwingel / Festuca arundinacea

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Bild 03: Festuca arundinacea_am Fuße des Veitinger Gebirges_1. Juni 2003
Der Rohr-Schwingel bevorzugt „wechselfeuchte, sommers oberflächlich austrocknende“ Standorte [1]  wie hier in einer Brache nahe beim „Ursprung“ des Schmeckenden Baches.
[1] KLAPP 177

Habitus und Rispe vom Rohr-Schwingel

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Bild 04: Festuca arundinacea_Grossau, an der Umfahrungsstraße_30. Mai 2020
Der Rohr-Schwingel ist salzverträglich [1]; daher tritt er in den Rasenstreifen entlang der Straßenränder - wie von Gainfarn bis Haidlhof und im Tal des Rohrbaches – streckenweise in großer Stückzahl auf.
[1] DÜLL & KUTZELNIGG: 283

Rohr-Schwingel am Straßenrand

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Bild 05: Festuca arundinacea_nahe beim Pilzteich_12. Oktober 2003
Beim Rohrschwingel sitzen an den Öhrchen (Pfeil) einzelne bis zahlreiche Wimpern. Die 5 bis 10 mm breiten, derben Blätter bilden dichte Horste.

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Bild 06: Festuca arundinacea_am Gmöslweg_14. Oktober 2003
Die Unterart Rauhalm-Rohr-Schwingel / Festuca arundinacea uechtriziana hat begrannte Deckspelzen.
Rispe mit begrannten Deckspelzen bei einer Unterart des Rohrschwingels

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Wiesen-Schwingel / Festuca pratensis

Bild 07: Festuca pratensis_östlich vom Bahnhof_23. Mai 1987
   Der Wiesen-Schwingel / Festuca pratensis ist dem Rohr-Schwingel ähnlich; unterscheidet sich von ihm in folgenden Merkmalen [1]:
    F. arundinacea: Blätter derb, oberseits gerippt, fast schneidend, Öhrchen im jungen Zustand bewimpert, Wuchs derbhorstig; unterste Rispenzweige: 2 – 3 , fast gleich kräftig,mit je 5 - 15 Ährchen;  "Ährchen stechen leicht beim Angreifen, da die Spelzen spitz sind und/oder kurze Grannen tragen"
    F. pratense: Blätter weich, oberseits fast glatt, Öhrchen kahl, unauffällige oder gar keine Horste; unterste Rispenzweige 2, stets unterschiedlich kräftig, der schwächere 1-3, der stärkere 4-6 Ährchen; "Ährchen stechen nicht (weil selten mit Granne)"
   August NEILREICH beschreibt die Unterschiede zwischen diesen beiden Arten in der 1857-1858 erschienen Flora von Niederösterreich so: “ F. arundinacea […] mit Ausnahme der Ährchen, welche kleiner sind, in allen Teilen grösser und stärker als die vorige." [F. elatior = F. pratensis] [2]
   
Ror- und Wiesen-Schwingel sind durch zahlreiche Übergagsformen miteinander verbunden. [3]


[1] ÖkoFloraNÖ 2: 233 & Xflora 2008;    [2] NEILREICH: 77     [3] AICHELE & SCHWEGLER: 134
gepresste Pflanze vom Rohr-Schwingel

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Berg-Schwingel / Festuca drymeja

Bild 08: Festuca drymeja_Hanifland_21. Juni 2015
siehe >> August 2018, Bild 29 – 39!blühene Halme vom Berg-Schwingel

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Riesen-Schwingel / Festuca gigantea

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BILD 09: Festuca gigantea_Hanifland_1. August 2005
Siehe August 2018, Bild 22 – 28Riesen-Schwingel