November 2019
Vogelknöterich
Bild 01: Polygonum aviculare
re: Polygonum avculare (cf. subsp. depressum s.l.)_Sooß_01. Oktober 2003
Mitte und li: Polygonum aviculare subsp. cf. depressum_Bahnhof_30. Oktober 2014
Re: An den reifen Früchten des Vogelknöterichs haften oft die vertrockneten Reste der Blütenhüllen. Mitte und li: Die Stängel und Zweige dieser Pflanze sind durch Knoten deutlich gegliedert (wie auch bei allen Arten aus der Familie der Knöterichgewäche / Polygonacaea) . Die Früchte werden von Stubenvögeln [1] und von wild lebenden Arten, etwa von Spatzen, gerne gefressen [2]
[1] (http://www.birds-online.de/nahrung/gruenfutter/vogelknoeterich.htm) [2] MARZELL 3: 901f.
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Bild 02: Polygonum aviculare_Kurpark_03. Oktober 2019
Die Knoten sind von einer grünen oder braunen, oben durchscheinenden, silbrig glänzenden und zur Fruchtzeit zerschlissenen Hautröhre umschlossen, die aus Nebenblättern [1] gebildet wird. Diese Nebenblattscheide (= Tute = Ochrea) ist ein gemeinsames Merkmal aller Arten aus der Familie der Knöterichgewächse.
[1] Viele Arten bilden paarige Nebenblätter aus. Siehe dazu Bild 13 im Mai 2015
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Bild 03: Polygonum aviculare_Berggasse_12. September 2017_oben: 07:30_unten: 07:28
An der Basis derr Nebenblattröhren setzen m.o.w. stiellose lanzettliche Blattspreiten an, die aber frühzeitig abfallen können.
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Bild 04: Polygonum aviculare
oben: Pflaster-Vogelknöterich / P. a. subsp cf! depressum _ Feldrand/Wegrand, Merkensteinerstraße_28. September.2003
Nerven der äußeren PerigonB nicht verdickt, PerigonB nur schwach (hier überhaupt nicht) überlappend; Blätter oft gegen die Zweigenden gehäuft.
unten: Schmalblatt- Vogelknöterich / P. a. subsp. cf! rurivagum _Parkplatz beim Bahnhof_03. November 2014
Nebenblattscheiden (7-9mm lg) mit kräftigen braunen Längsnerven; die Blattspreiten sind mindestens 5 x so lang wie breit und deutlich zugespitzt.
cf: Die Bestimmung der Unterarten ist meist eine knifflige Angelegenheit. Der Vogelknöterich „tritt in recht vielfältiger Gestalt auf und wird daher – je nach Ansicht des jeweiligen Bearbeiters – in verschiedenen Arten oder Unterarten unterteilt“. [ÖKOFloraNÖ 3: 83] Die „ Sippengruppe P. aviculare agg. ist auch für Ö nicht befriedigend taxonomisch geklärt.“[Xflora 2008: 377] Die Angaben zu den Unterarten in diesem Beitrag sind durchwegs mit dem Hinweis cf! gekennzeichnet. Cf ist die Abkürzung für confer = „vergleiche!“. Das Bestimmungsergebnis ist unsicher und bedarf noch einer Überprüfung. [Xflora 2008: 23]
Die Blüten können m.o.w. über die gesamte Stängel- oder Zweiglänge gleichmäßig verteilt sein (unten), meist sind sie aber oben dicht gedrängt (oben) .
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Bild 05: Polygonum aviculare_oben: Bahnhof, Fugen zwischen Betonsteinen__30. Oktober 2014_li: Neurissäcker, Ackerbrache_13. Juli 2009__re: Wegrand am Schmeckenden Bach_5. Oktober 2008__unten: Kurpark; Scherrasen_03. Oktober 2019 (https://de.wikipedia.org/wiki/Scherrasen)
Die Teile der Blütenhülle sind nicht als Kelch- und Kronblätter unterschiedlich ausgebildet, alle gleichen einander in Form, Größe und Farbe [1]. Bei allen Unterarten können die Ränder der Perigonblätter weiß oder rosa bis stärker rötlich sein.
[1] Ein Perigon ist eine Blütenülle, bei der nicht deutlich Kelch- und Blumenkronblätter unterschieden werden können.
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Bild 06: Polygonum aviculare
1 = Polygonum aviculare subsp. cf. aviculare_Lindenberg,Acker_02. November 2014
2 = Polygonum aviculare subsp. cf. aviculare_ Bahnhof, Parkplatz_03. November 2014
3 = Polygonum aviculare subsp. cf. depressum_Bahnhof, Bahnsteig_30. Oktober 2014
4 = Polygonum aviculare subsp. cf. depressum_Bahnhof, Bahnsteig_1. November 2014
Die Früchte sind einsamige Nüsse. Sie sind ± dreiseitig, wobei alle drei Seiten flach oder etwas konkav bis stark nach außen gewölbt, (dadurch einen m.o.w. runden Querschnitt zeigend,) oder nur zwei derartig geformt und die dritte deutlich schmäler und konkav sein können.
Auch Nüsse mit einer breiten flachen bis konvexen Seite und zwei schmäleren konkaven Seiten kommen vor. Die unterschiedlichen Querschnittsformen können in manchen Fällen zur Beschreibung der Unterarten herangezogen werden.
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Bild 07: Polygonum aviculare_ Merkensteinerstraße, Feldrand/Wegrand_28. November 2003
Der Vogelknöterich ist vielgestaltig, einige Kleinsippen werden unterschieden. Die Verbreitung, Abgrenzung und Ökologie dieser Kleinarten ist ungenügend geklärt. Der Wuchs kann niedrig, aufsteigend bis flach ausgebreitet sein. [1] Das Gesamterscheinunsgbid scheint weniger von der Zugehörigkeit zu einer Unterart als mehr von der Qualität des Standortes (trittbelastet an und auf Wegen, lockerer Ackerboden, Ruderalflächen, Pflasterritzen, feuchter oder trockener,…] beeinflusst zu sein (?). Die Hinweise auf bestimmungstechnisch brauchbare Zusammenhänge zwischen Unterart und Wuchsform sind spärlich. Als Merkmale werden vor allem Eigenschaften der PerigonBlätter, der Früchte, der Laubblätter und der Nebenblattscheiden genannt.
[1] KAESTNER 149
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Bild 08: Polygonum aviculare subsp. cf.aviculare_Grossau, Viertelacker_30. September 2008
Aufrechter Wuchs am Rande eines Ackers
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Bild 09: Polygonum aviculare_Josefsplatz, Scherrasen_03. Oktober 2019
Niedriger aufrechter Wuchs: Der einjährige Vogelknöterich kann Lücken im Parkrasen schließen.
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Bild 10: Polygonum aviculare subsp. cf .depressum_Bahnhof_01. November
Aufsteigender Wuchs
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Bild 11: Polygonum aviculare_Berggasse_12. September 2017
Flach anliegender Wuchs: Die Oberflächen der Betonsteine werden durch ganztägige Sonneneinstrahlung sehr heiß und sind der Belastung durch Schuhsohlen und Fahrzeugreifen ausgesetzt. In den Spalten zwischen den Steinen ist diese Beeinträchtigung geringer und es erlauben Ansammlungen von herbeigewehter und herangeschwemmter Feinerde günstigere Standortbedingungen. Das tief reichende (bis 70 cm) Wurzelsystem erschließt Wasser und Nährstoffe. (ELLENBERG & al.: F = 4 = Trocknis- bis Frischezeiger, N = 6 mäßig stickstoffreiche bis stickstoffreiche Standorte)