september 2007

Rosmarin-Weidenröschen / Epilobium dodonaei

Bild 01: Epilobium dodonaei_Straussgrube_September 26.2007
Das Rosmarin-Weidenröschen (Epilobium dodonei) besiedelt auf Vöslauer Gemeindegebiet die Sand- und Feinschuttanhäufungen, die sich am Fuße und an den Unterhängen der ehemaligen Dolomitsandgruben ansammeln, wo das abgetragene Material zur Ruhe gekommen ist und soweit diese Flächen der vollen Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Auch auf Störflächen in Trockenrasen ist es vereinzelt zu finden.

Bild 1: Epilobium dodonaei_Straussgrube_September 26.2007-43.jpg

Bild 02: Epilobium dodonaei_Blaue Grube an der Schutzhüttenstrasse_September 14. September 2003
Da diese Standorte nicht sehr häufig sind, kann dieses Weidenröschen zu den seltenen Pflanzenarten gezählt werden.

Bild 2: Epilobium dodonaei_BlaueGrubeSchutzhuettenstrasse_September 14.2003.jpg

Bild 03: Epilobium dodonaei_OissnerBerg_September 10.2005.jpg
Die Blumenkronblätter und Kelchblätter der Weidenröschen (Epilobium) sitzen auf einem langgezogenen Fruchtknoten. Davon soll auch der botanische Gattungsname abgeleitet worden sein: epi (gr.) = darüber, lobon (gr.) = schotenartige Frucht [nach WERNER 1968 und SCHUBERT&WAGNER1984].

Bild 3: Epilobium dodonaei_OissnerBerg_September 10.2005.jpg

Die Blumenkronblätter und Kelchblätter der Weidenröschen (Epilobium) sind rosarot gefärbt und  sitzen auf einem langgezogenen Fruchtknoten. Davon soll auch der botanische Gattungsname abgeleitet worden sein: epi (gr.) = darüber, lobon (gr.) = schotenartige Frucht [nach Werner 1972 und Schubert&Wagner 1984].

Bild 04: Epilobium dodonaei - männliche Blühphase_10. September 2005
Aus dem Zentrum der Blüte hängen acht Staubblätter und ein Griffel mit seiner gespaltenen Narbe in eleganten Bögen heraus. Die Blüten sind „vormännlich“: Die Narbenäste liegen zunächst, während die Staubbeutel schon geöffnet sind, dicht aneinander. Dadurch wird verhindert, dass der Pollen dieser Blüte auf ihre Narbe abgestreift werden kann. Selbstbestäubung wird auf diese Weise ausgeschlossen.

Bild 4: Epilobium dodonaei-männliche Blühphase_September 10. 2005-02a.jpg

Bild 05: Epilobium dodonei_weibliche Blühphase_26. September 2007
Erst später, wenn der Pollen aus den Staubbeuteln von Insekten vertragen worden ist, beginnen sich die Narbenäste voneinander zu spreizen und rollen sich zuletzt auf, wodurch die Innenseite der Narben für Pollen anderer Blüten empfangsbereit wird.

Bild 5: Epilobium dodonei_weibliche Blühphase_September 26.2007-47b.jpg

Bild 06: Epilobium dodonei_Entwicklung_ 26. September 2007
Aus den Fruchtknoten entwickeln sich schlanke Kapseln. Diese reißen vierteilig auf und geben die mit Fallschirmen aus Haaren ausgestatteten Samen frei.

Bild 6: Epilobium dodonei_Entwicklung_September 26.2007-47.jpg

Bild 07: Epilobium dodonaei_Frucht mit Samen_September 26. September 2007
Der Gattungsname Weidenröschen mag sich davon ableiten, dass sich in den Früchten Samen entwickeln, die den Samen der Weiden sehr ähnlich sind und wie bei diesen verbreitet werden: Der Wind erfasst die Samen an ihren Haarschöpfen und verträgt sie (Eine andere Erklärung des Namens bezieht sich auf die weidenartigen Blätter einer anderen Art, des Waldschlag-Weidenröschens E. angustifolium) .

Bild 7: Epilobium dodonaei_Frucht mit Samen_September 26.2007.jpg

Bild 08: Epilobium dodonaei & Rosmarinus officinalis 08. August 2002.jpg
In Österreich kommen 19 Arten bzw. Unterarten von Weidenröschen vor, vermutlich 9 davon auf Vöslauer Gemeindegebiet. Die meisten benötigen feuchte bis nasse Standorte. Das Rosmarin-Weidenröschen ist da eine Ausnahme.

Bild 8: Epilobium dodonaei & Rosmarinus August 08.2002.jpg

Bild 09: Epilobium dodonaei & Rosmarinus officinalis_26. September 2007.jpg
Links Blätter von E. dodonei, rechts von Rosmarinus, außen die Oberseiten, innen die Unterseiten der Blätter.
Die schmalen Blätter, die auf den ersten Blick jenen des Rosmarinstrauches (Rosmarinus officinalis) sehr ähnlich sind, halten durch ihre geringe Oberfläche die Wasserverluste in erträglichen Grenzen. Umgekehrt muss die Art vollsonnige Plätze besiedeln, um ausreichend Licht für die Fotosynthese zu bekommen.

Bild 9: Epilobium dodonaei & Rosmarinus September 26.2007.jpg

Bild 10: Epilobium dodoanei_Straussgrube_September 26.2007-21.jpg
Der botanische Artbeiname dodonaei erinnert an den niederländischen Botaniker und Arzt DODONAEUS  (=Rembert DODOENS), der 1574 - 79 in Wien bei Maximilian II. und Rudolf II. als Leibarzt wirkte.

Bild 10: Epilobium dodoanei_Straussgrube_September 26.2007-21.jpg