September 2015

Hundspetersilie / Aethusa cynapium: Bild 1 bis 18
Elsass-Haarstrang / Puecedanum alsaticum: Bild 19 bis 27 und 31 bis 37
Österreich-Haarstarnag / Peucedanum austriacum: Bild 29 & 30
Feld-Mannstreu/ Eryngium campestre: Bild 38 bis 45

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Hundspetersilie / Aethusa cynapium

Bild 01: Aethusa cynapium_Gestörte Böschung nach Baurabeiten_Oberkirchen_10. Juni 2008
An den schmalen herabbhängenden Hüllchenblättern ist die Hundspetersilie leicht von anderen Doldengewächsen mit ähnlichem Erscheinungsbild zu unterscheiden.

eine Gruppe von Pfalnzen der Hundspetersilie

Mit dem Wortteil „Hunds" oder „Ross", der vor den Namen einer ähnlich aussehenden nutzbaren Pflanzenart gesetzt wird, kommt zum Ausdruck, dass sie als Nahrungs-, Gewürz, Heil- oder Futterpflanze nicht brauchbar ist. Die Hundspetersilie / Aethusa cynapium kann schon wegen des wenig angenehmen Geruchs und seines scharfen und brennenden Geschmacks nicht zum Würzen von Speisen verwendet werden. Noch mehr ist sie durch giftige Inhaltsstoffe für den menschlichen Genuss und als Tierfutter ungeeignet [1], wenn auch die Meinungen über die Gefährlichkeit unterschiedlich sind [2]. Vorsicht ist jedenfalls geboten!
[1] ROTH et. al: 101 „sehr stark giftig" mit Beschreibung der Symptome__ DAUNDERER - Klinische Toxikologie - 66. Erg.-Lfg. 6/9 = http://toxcenter.org/stoff-infos/a/aethusin.pdf : Wirkstoff Aethusin, ausführliche Beschreibung der Therapie__Giftwirkungen bei zahlreichen Haustierarten bis zum Tode werden beschrieben bei http://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Hundspetersilie/hundspetersilie.html
[2] Xflora 2008: 845 „irrtümlich für Gi! gehalten"; ÖkoFloraNÖ 3: 365: „bei Tierversuchen (Schafe, Rinder, Meerschweinchen, Mäuse) wurden keine schädlichen Folgen festgestellt."

 

Bild 02: Aethusa cynapium_oben und unten_Oberkirchen_10. & 11. Juni 2008_Mitte: Grenzgraben_21. Juli 2002
Gut erkennbares Artmerkmal [1]: Am Grunde eines jeden Döldchens entspringen 3 (bis 4) auffallend lange und schmale Hüllchenblätter, die meist abwärts weisen. Hüllblätter fehlen (meist).
[1] Zugleich Gattungsmerkmal, weil es von der Gattung Aethusa weltweit nur diese eine Art gibt.
(Vorkommen: Europa von den Pyrenäen und der Atlantikküste (einschließlich GB) bis etwa zum 50. Längengrad, nach Norden bis Südskandinavien, südlich bis in das mittlere Italien, bis Bulgarien und zum Kaukasus, als Neophyt auch in Nordamerika - KAESTNER & al. 2001 : 307f)

Blüten- und Fruchtstände der Hundspetersilie



Blütenfarbe: Kronblätter weiß,
Blätter: 2- (bis 3-) fach fiederschnittig, im Umriss etwa dreieckig, Abschnitte 2. Ordnung tief geschnitten mit eiförmig-länglichen Zipfeln, zur Spitze hin (bei den Ackerpflanzen öfters) gleichmäßig schmäler werdend (und jenen der Petersilie / Petroselinum crispum ähnlich) oder (bei den Pflanzen in Wäldern und Hochstaudenfluren fast immer) zugespitzt.
Die Blätter haben frisch einen auffallenden Glanz. Linné gab daher dieser Art den Namen Aethusa, d. h. die Glänzende (von altgriechisch aitho = ich glänze) [HEGI V2: 1272]
Doppeldolde: Dolde mit etwa 10 bis 20 Strahlen, Döldchen mit etwa 10 Blüten/Früchten
Hülle fehlt (meist), Hüllchen aus 3 bis 4 nach außen weisenden, m. o. w. hängenden, schmal linealischen Hüllchenblättern
Früchte: breit eiförmig, oben m.o.w. spitz, die drei Rückenrippen mit schmalen Kanten, durch enge Tälchen getrennt, die beiden Seitenrippen mit schmalem Hautrand
Stängel: kahl, stielrund mit flachen Rillen, oft schmutzig-violett überlaufen (aber nicht fleckig?) und bläulich bereift.

 

 

Bild 03: Aethusa cynapium subsp. cynapium_Ackerbrache, Riegeläcker_12. Oktober 2003
Die Blüte in Ackerbrachen und auf Stoppeläckern kann bis zum ersten Frost anhalten.

Blühende  Hundspetersilie

 

 

Bild 04: Aethusa cynapium: oben li: Brache östlich der Druckerei Grasl_6. August 2007_oben re: Rohrbachtal beim Schwarzen Kreuz_Mitte li & re: Ruderalfläche , Oberkirchen_11. Juni 2008__unten: Hofstättenwiese, am Rohrbach
Die Blätter der Hundspetersilie ähneln manchmal mehr, manchmal weniger jenen der Petersilie / Petroselinum crispum.

Blattformen der Hundspetersilie

 

Bild 05:  Aethusa cynapium__ 1: subsp. cynapium_ Ackerrain bei Grossau_ Wuchshöhe H= ca 1,5 m_12. August 2012__2: subsp. elata_Garten, Bad Vöslau H = ca 2m_26.Juni 2014__3: aufgeschüttete Böschung bei der Weingartenhütte Oberkirchen_H= ca 1,5m_11. Juni 2008__4: subsp. elata_Fichtenforst „Am Himmel"_H = ca. 2,5 m_28. Juni 2009__5: subsp. cynapium_ Stoppelacker östlich von Haidlhof_ H= ca 0,3 m_12. August 2012
Es werden zwei  bzw. drei Unterarten angegeben, die Wald-Hundspetersilie  /Aethusa cynapium subsp. elata ( = A. c. subsp. cynapioides) und  die Acker-Hundspetersilie / Aethusa cynapium subsp. cynapium  (inkl.  A. c. subsp. subsp. agrestis) [1]:
[1]Ehrendorfer 1973: 5, Xflora: 845f, ROTHMALER: 396f

Hundspetersilie, Habitus


 

Bild 06: Aethusa cynapium cf! [*] subsp. cynapium_Riegeläcker_ 12. Oktober 2003
Niederwüchisge Pflanzen auf Stoppelfeldern mit schon im unteren Drittel sparrig abzweigenden Ästen werden wohl der Unterart Acker-Hundspetersilie / Ae. c. subsp cynapium (inklusive Ae. c. subsp. agrestis) angehören [*].
[*] Die vorsichtige Ausdrucksweise bezüglich der Unterarten wird in den Texten zu den Bildern 05 & 12 bis 17 begründet ; cf = confer ="vergleiche!", „erst noch zu überprüfen" Hinweis auf eine provisorische, unsichere Angabe, die der Überprüfung bedarf [Xflora: 23]

Hundspetersilie in einem Stoppelfeld

 

Bild 07: Aethusa cynapium cf![*] subsp. cynapium__oben: Riegeläcker_ 12. Oktober 2003__unten: östlich von Haidlhof ( „Neurissbreite" [1]_12. August 2012     [1]FranzKat
Die Pflanzen keimen im Frühjahr und sterben beim ersten Frost ab (selten können sie unter dem Schutz einer Schneedecke überwintern). Blüten und Früchte sind bis zum Ende der Vegetationsperiode vorhanden. „Die niederwüchsige und vom Boden her breit verzweigte Ackerform kann als interessante Anpassung an den Getreidebau gedeutet werden. Tatsächlich bleibt bei der Ernte relativ viel von den Pflanzen übrig und kann auf der Stoppel nochmals zum Blühen und Fruchten kommen. Seit der frühe Stoppelsturz üblich geworden ist, ist die Ackerform der Hundspetersilie in ihrer Häufigkeit zurückgegangen."[1]. Aus diesem Grunde und wegen ihrer Empfindlichkeit gegen Bodentrockenheit ist sie in unserem pannonischen Klima auf feuchte, aber gut durchlüftete Ackerböden beschränkt und in den Äckern auf Vöslauer Gemeindegebiet recht selten, jedenfalls seltener als die hochwüchsigen Individuen in Wäldern und Säumen.                 [1]HOLZNER & GLAUNINGER: 28f

Hundspetersilie in einem Stoppelfeld

 

 

Bild 08 : Aethusa cynapium __1 & 2. Oberkirchen, alte Erdaufschüttung_11. Juni 2008__3. Riegeläcker, Stoppelacker_12. Oktober 2003__4a. Haidlhof, Acker_18. September 2008__4b.& 5. Geymüllerstraße, Baubrache_20. September 2008

Früchte und Blüten der Hundspetersilie

 

 

 

Bild 09: Aethusa cynapium_ 1: Waldweg durch den Grenzgraben (niederwüchsig)_ 21. Juli 2002__2: Hofstättenwiese, Hochstauden am Rohrbach (hochwüchsig)_28. Juli 2008__3: Riegeläcker_12. Oktober 2003 (niederwüchsig)__4: Hofstättenwiese, Hochstauden am Rohrbach (hochwüchsig)_ 11. Juli 2008__5 & 6: Im Vorjahr frisch aufgeschüttete Böschung bei der Hüterhütte in den Oberkirchenweingärten (hochwüchsig) _11. Juni 2008
  Die Dolde hat 7 bis 15 Strahlen, jedes Döldchen 5 bis 15 Blüten bzw. Früchte.
Die Hüllchenblätter können vor und zu Beginn der Blühphase (Anthese) weggespreizt sein oder schon herabhängen.

Blütenstände von der Hundspetersilie

 

Bild 10: Aethusa cynapium cf![*] subsp. cynapium __ „Kuahoadl"-18. September 2008
Diese Pflanze ist wohl eine Acker-Hundspetersilie. Der Stängel ist allerdings nicht „ an den Knoten deutlich geknickt" [Xflora: 846] [*]
[*] Die vorsichtige Ausdrucksweise bezüglich der Unterarten wird in den Texten zu den Bildern 05 & 12 bis 17 begründet ; cf = confer ="vergleiche!", „erst noch zu überprüfen" Hinweis auf eine provisorische, unsichere Angabe, die der Überprüfung bedarf [Xflora: 23]

Hundspetersilie in einem Stoppelfeld

 

 

Bild 11: Aethusa cynapium_Saum eines Ufergehölzes, Rohrbachtal_14. Juli 2015
Hochwüchsige (bis 2m aufragende) Pflanzen in feuchten Wäldern in deren Säumen und an Ufersäumen (wie hier am Rohrbach) mit meist erst in der oberen Hälfte unter spitzerem Winkel ansetzenden Ästen werden wohl zur Unterart Wald-Hundspetersilie / Ae. c. subsp. elata gehören [*]. Der Stängel ist mehr als zwei Meter hoch, glatt und bereift. Beim Hantieren wird der dünne Wachsbelag („Reif") abgewischt.
[*] Die vorsichtige Ausdrucksweise bezüglich der Unterarten wird in den Texten zu den Bildern 05 & 12 bis 17 begründet ; cf = confer ="vergleiche!", „erst noch zu überprüfen" Hinweis auf eine provisorische, unsichere Angabe, die der Überprüfung bedarf [Xflora: 23]

Wald-Hundspetersilie

 

Die Merkmalskombination, nach der die Wald-Hundspetersilie / Aethusa cynapim subsp. elata von der Acker-Hundspetersilie / Aethusa cynapium subsp. cynapium unterschieden werden kann [Xflora 2008: 845f], ist aber vielfach nicht widerspruchsfrei nachzuvollziehen:

 

Bild 12: Aethusa cynapium_Waldsaum im Rohrbachtal_28. Juli 2008
Diese hochgewachsenen Pflanzen (etwa 2m) haben dicke, röhrige, außen bereifte [1] und kaum geknickte [2] Stängel und werden wohl auch wegen des Standortes in einem hochstaudenreichen Waldsaum als Wald-Hundspetersilie / Aethusa cynapium subsp. elata angesprochen werden müssen [*].   Allerdings ...> ... folgendes Bild
[1]  „Reif" ist eine dünne, abwischbare, hier hellere Wachsschicht. Wo der Reif durch Anfassen abgewischt  wird, kommt  die etwas dünklere und "grünere" Oberhaut des Stängels zum Vorschein.
[2] 165° bis 170° zwischen den Stängelabschnitten, also um 10° bis 15° geknickte

Habitus und Stängel der Wald-Hundspetersilie

 

 

Bild 13: Aethusa cynapium cf! subsp. elata (Unterart Wald-Hundspetersilie.) _Waldsaum beim Eingang zum Grenzgraben_28. Juli 2008
..von Bild 12:  ...Allerdings: Bei dieser hochgewachsenen Pflanze sind die Hüllchenblätter im Zustand der Blüte deutlich länger, im Fruchtzustand so lang wie oder oder kürzer - aber auch länger - als die Döldchen (Bei hochgewachsenen Pflanzen sollten sie so lang wie oder kürzer sein; HüllchenB länger bis kürzer wird nur für die Acker-Hundspetersilie angegeben [ Xflora: 845]). Die Zipfel der Laubblätter sind hier nicht linealisch bis länglich (also mit parallelen Rändern) sondern eiförmig bis lanzettlich (unterhalb oder in der Mitte breiter). [ Xflora: 845f]. Die Zuordnung dieser Merkmale irritiert also bei der Benennung der Unterarten.

Blatt und Dolden der Hundspetersilie

 

Die herabgeschlagenen Hüllchenblätter sind ein gutes Erkennungsmerkmal für die Art, ihre Längen im Vergleich mit jenen der Döldchen scheinen für die Bestimmung der Unterarten aber geringen diagnostischen Wert zu haben, da sie bei der Unterart Wald-Hundspetersilie „so lang oder kürzer als das Döldchen" und bei der Unterart Acker-Hundpetersilie „länger bis kürzer als das Döldchen" sein können [ Xflora: 845f]. Zudem kann das Längenverhältnis zwischen Döldchen und Hüllchenblättern oft auf ein und derselben Pflanze schwanken [HEGI V2: 1273], sogar in ein und demselben Döldchen.
Auch die Länge der Früchte entspricht nicht den Angaben: „3,4 bis 3,8 mm bei der Wald-Hundspetersilie, 4 bis 4, 5mm bei der Acker-Hundspetersilie [Xflora: 845f]. Ich habe keine Pflanze gefunden, auch unter den niederwüchsigen nicht, bei der die Früchte länger als 3,5 mm waren.(vgl. Bild 8.4a,b )

 

Bild 14: Aethusa cynapium:
1: 12.10.2003_Stoppelfeld_H = etwa 0,3 m_Knick etwa 20°
2: 02.11.2014-Stoppelfeld_H = etwa 0,4 m_Knick etwa 20°
3: 27.07.2008_Waldsaum_H = etwa 1 m_unten fast gerade, Knick in der Mitte etwa 20°, oben bis 30°
4: 18.09.2008_Waldsaum_H = etwa 1,9 m_unten gerade, Knick in der Mitte etwa 15°, oben  bis 25°
Vgl
auch Bild 12 ( H = etwa 2m, Knickung etwa 15° ) &
Bild 10 (H = ca. 30 cm, Knickung 0° bis 10°)

Die unterschiedliche Knickung des Stängels ist bei der subsp. elata „nur undeutlich", bei der subsp. cynapium „deutlich" [Xflora: 845f]. Die Stängel der Wald-Hundpetersilie sind im unteren Teil m. o. w.  gestreckt, oben ähnlich wie  die Stängel der Acker-Hundspetersilie geknickt.

Stängelknickung bei der Hundspetersilie

 

Bild 15: Arthusa cynapium_Garten in Bad Vöslau_dieselbe Pflanze wurde am 26.06., am  04.07. und am 15.11.2008 fotografiert
Diese in den Garten durch Samen (vermutlich aus dem Rohrbachtal) eingeschleppte und geduldete Pflanze war etwa 2m hoch und hatte einen geraden und bereiften Stängel. Mit dieser Merkmalskombination für die Wald-Hundpetersilie sind die langen Hüllchenblätter nicht vereinbar[1]. Weiters: ... (siehe Bild 16)
[1] Vielleicht handelt es sich hier um die bei  HEGI [V2: 1224] beschriebene  " var. gigantea  ...: Hochwüchsige Form der Wälder und anderer feuchtschattiger Stellen, etwa 120 bis 160 (200) cm hoch, wohl meist zweijährig und daher verhältnismäßig früher (VI) blühend [...]. Stengel graugrün-bereift. Dolden lang gestielt, Hülle oft einblättrig. Hüllchenblätter etwa doppelt so lang als das die Döldchen ..."

Wald-Hundspetersilie

 

 

Bild 16: Arthusa cynapium_Garten in Bad Vöslau_dieselbe Pflanze wurde am 26.06., am 04.07. 2008 und am 15.11. fotografiert
...Von Bild 15 ... Weiters: Bei den hochgewachsenen Pflanzen der Unterart Wald-Hundspetersilie sollten Äste erst oberhalb der Mitte des Stängels ausgebildet werden. Zumindest bei diesen im Garten kultivierten Pflanzen zweigten schon knapp über dem Grund des Stängels Äste ab.
Hoher Wuchs und Astlosigkeit in der unteren Stängelhälfte scheinen also auch nicht immer zu korrelieren.

Stängel von der Hundspetersilie

 

 

Bild 17: Aethusa cynapium _Baubrache Geymüllerstraße_20. September 2008
Diese Hundspetersilie in einer Baubrache ist kräftig, aber nicht höher als 80 cm, vom Grund an verzweigt; sie wird wohl der Unterart Acker-Hundspetersilie angehören. Es sind aber die Zipfel der Laubblätter nicht eiförmig  (wie im Bestimmungsschlüssel beschrieben)[1], sondern  linealisch [2] bis schmal-lanzettlich [3],  keinesfalls eiförmig.  Auch sind die Früchte nur etwa 3 mm lang (und nicht 4 bis 4,5 mm).
[1]  wie ein Ei unterhalb der Mitte am breitesten, 2 bis 2,5 mal so lg wie br       [2] (d.i. mit parallelen Rändern)    [4] in der Mitte am breitesten- (wenn auch nurwenig), 6-8x so lg wie br   [alle Angaben  Xflora2008: 82f]

Acker-Hundspetersilie

 

 

Bild 18:  Aethusa cynapium subsp. cynapium _Brache_nahe beim Kreisverkehr an der Grazerstraße_06.August 2007

fruchtende Acker-Hundspetersilie

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Elsass-Haarstrang / Peucedanum alsaticum

Bild 19: Peucedanum alsaticum_Sauwinkel_26.August 2010
Der Elsass-Haarstrang kann bis zu zwei Meter hoch werden und trägt an den stark verzweigten Ästen zahlreiche Dolden mit auffallend gelben Blüten.

Blühender Elsass-Haarstrang

 

Blütenfarbe: gelb
Blätter: Die unteren sind 2 bis 3fach gefiedert, die Abschnitte letzter Ordnung durch tiefe Schnitte in Lappen gegliedert, deren Ränder zusätzlich in eiförmige, lanzettliche oder linealische Zipfel mit spitzer oder abgerundeter Spitze geteilt. Die Spitzen werden meist mit einem Knorpelspitzchen abgeschlossen, die meist rötlich bis dunkelpurpurn, seltener hell , aber nicht rein weiß wie beim Österrreich-Haarstrang sind. Die obersten Stängelblätter sind viel kleiner und nur 1- bis 2fach fiederteilig. Die Blattstiele haben oberseits eine breite Rinne  (anders bei P. austriacum > Details > Bils 28, 29, 30 ).
Doppeldolde: Dolde mit etwa 6 bis 20 Strahlen, Döldchen mit etwa 15 bis 20 Blüten/Früchten
Früchte: schmal eiförmig bis elliptisch, kahl; Teilfrucht mit 3 kleinen Rippen auf dem Rücken und 2 seitlichen Flügeln (die anfangs nur 1/10 bis 1/5 mm breit und später höchstens so breit wie die Hälfte der Teilfrucht sind)
Etwa 5 Hüll-und 4 bis 8 Hüllchenblätter
Stängel: aufrecht, bis an die 2m hoch, stielrund, kaum, flach oder oben deutlich gefurcht, mit zahlreichen Ästen
Sonstige Merkmale: auffallend viele Dolden je Pflanze, Faserschopf

 

Bild 20: Peucedanum alsaticum_li: Böschung in der Riede Oberkirchen_2. August 2015__re: Brache in den Riegeläckern, nahe der Autobahn_3. Juli 2009
Der Elsass-Haarstrang besiedelt im pannonischen Gebiet Österreichs trockene Störstellen, Brachen und Halbtrockenrasen, wo er in in den baum- und strauchlosen Flächen oder in Säumen von Gebüschen und Hecken wächst. Das entspricht seinem Charakter als Steppenpflanze.

Zwei Pflanzen vom Elsass-Haarstrang

 

Warum Elsass? Diesen Doldenblütler hat Caspar BAUHIN 1620 beschrieben, eine Illustration von der Pflanze hinzugefügt, das Elsass als Gebiet, in dem er vorkommt angegeben und als Daucus alsaticus benannt [1]. Carl LINNÉ übernahm die Art 1762 in sein System unter dem Namen Peucedanum alsaticum und vermerkte auch „Habitat in Alsatiae, Palatinatus dumetis humidiusculis" [2]. Nikolaus Joseph JAQUIN zeigte in seiner Sammlung Österreichischer Pflanzen 1773 eine sehr schöne Darstellung von Peucedaum alsaticum [3]. Heute ist bekannt, dass das Areal in zwei Teilareale geteilt ist, eines, das außer dem Elsass weitere Teile des östlichen Frankreich und des südwestlichen Deutschland umfasst und eines, das von Böhmen, Mähren, Niederösterreich, (einst auch von der Steiermark), Kärnten und den nördlichen Balkanländern in einem etwa 1000 km breiten Streifen nördlich von Schwarzem Meer und Kaspischer See im Eurasischen Steppengürtel bis etwa zum 70. Längengrad reicht [4].

Zum Gattungsnamen Haarstrang siehe Text bei Bild 32!

[1] BAUHIN 1620: 77f (http://www.botanicus.org/title/b11921341# )
[2] LINNEUS 1762: 354 (http://biodiversitylibrary.org/item/42877#page/370/mode/1up ) (In Elsass und in der Pfalz in etwas feuchten Gebüschen ?)
[3] JACQUIN 1773: Tab 70 (http://www.biodiversitylibrary.org/item/9675#page/349/mode/1up
[4] MEUSEL II: K 318 c ; II T: 189 Florenelement: "illyrisch - kaukasisch - pontisch - aralocaspisch -süd - (mittel)sibirisch - pannonisch + südsubatlantisch";

 

Bild 21: Peucedanum alsaticum_oben: Waldrand, Gainfarn, Riede Haberreinern [1]_20. Juli 2013_unten: Riede Oberkirchen_2. August 2015
[1] d. i. nordwestlich vom Hüterriegel [FranzKat]
An der Basis der Dolde sitzen 4 bis 8 Hüllblätter, am Grunde der Döldchen etwa ebenso viele Hüllchenblätter. Die Dolden haben bis zu 20 Doldenstrahlen, die Döldchen ebenso viele Blüten- bzw. Fruchtstiele.

Fruchtende Dolden vom Elsass-Haarstrang

 

 

 

Bild 22: Peucedanum alsaticum_Oberkirchen_2. August 2015
Die einzelnen Blüten sind sehr klein, kaum 2 mm im Durchmesser, wirken aber durch ihre große Zahl.

Blühende Dolden vom Elsass-Haarstrang

 

 

Bild 23: Peucedanum alsaticum_ oben: Oberkirchen_22. August 2012_unten: 27. Juli 2002_Merkensteinerweg
Die einzelnen Blüten sind sehr klein. In ihrer Gesamtheit - einige Tausend je Pflanze- wirken sie aber als starkes anlockendes Signal auf bestäubende Insekten.

Fliegen bestäuben Blüten vom Elsass-Haarstrang

 

 

Bild 24: Peucedanum alsaticum__oben: Wegrand Merkensteinersraße_27. Juli 2002__Mitte: Oberkirchen_9. September 2015__unten: Oberkirchen_3. Oktober 2015
Die Früchte sind schmal eiförmig bis elliptisch, kahl; jede Teilfrucht mit 3 kleinen Rippen auf dem Rücken und 2 seitlichen Flügeln (die anfangs nur 1/10 bis 1/5 mm breit und später höchstens so breit wie die Hälfte der Teilfruchtsind)

Früchte vom Elsass-Haarstrang

 

 

Bild 25: Peucedanum alsaticum__oben: Krautsaum einer Hecke zwischen Weingärten bei Sooss_7. August 2009__Mitte_Gebüschsaum im Sauwinkel [1]_24. September 2005__unten: Weg durch die Oberkirchenweingärten in der Riede Oberkirchen_3. Oktober 2015
[1]nördlich vom Granerbründl [FranzKat]

Dolden unterschiedlicher reife vom Elsass-Haarstrang

 

 

Bild 26: Peucedanum alsaticum__1 = Gainfarn_3.12.2000_Gainfarn__2 = ehemals Haideäcker [1]_18. Juni 2011__3 = Oberkirchen_22. August 2012__4 = Straßenböschung zwischen Gainfarn und Grossau_14. August 2005__5 = Gebüschsaum Sauwinkel [2] 16. August 2014__6 = Oberkirchen_4. Mai 2009__7 = Oberkirchen_2. August 2015
[1] =östlich an die Autobahn [FranzKat]                [2] nordöstlich von Granerbründl  [FranzKat]

Blattformen beim Elsass-Haartsrang

 

Bild 27:
Links: Silaum silaus_oben: Wiese an der Forststraße Han(i)fland [1]_ 14. August 2005_unten: westlich von Haidlhof_ 02.August 2005
Rechts: Peucedanum alsaticum_oben: Weingärten zwischen Sooss und Baden_9. August 2006_unten: Gebüschsaum, Sauwinkel_16. August 2014      
Die Zipfel der gefiederten Blätter können beim Elsass-Haarstrang auch sehr spitz zulaufen und ähneln dann jenen der Wiesensilge / Silaum silaus [ Juli 2015 : 66 bis 72], die auch gelb blüht, aber selten dessen Wuchshöhen erreicht. Die Wiesensilge hat eine Hülle, der Elasass-Haartsrang nicht [Xflora 834]. Beim Elsass-Haarstrang ist ein gerader und deutlich stärkerer Stängel ausgebildet, von dem schwächere Äste wechselständig abzweigen, bei der Wiesensilge scheint sich der zentrale Stängel gabelig in gleichstarke Äste aufzulösen [2].
Die Wiesen-Silge steht auf feuchteren Plätzen, der Elsass-Haarstrang bevorzugt als Steppenpflanze [2] trockene Böden. 
[1] =westlich von Haidlhof [FranzKat]  [2] Dazu auch NEILREICH: 630 [2] MEUSEL II T : 23

Ähnliche Blattformen bei Elsass-Haarstrang und Wiesensilge

 

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Vergleich der Blattstiele von Österreich-Haarstrang / Peucedanum austriacum (>August 2015, Bild 43 bis 51) und Elsass-Haarstrang / Peucedanum alsaticum:

Bild 28: Peucedanum alsaticum_ 1: Merkensteinerweg_27. Juli 2002__alle anderen an Wegrändern und in Weingartenbrachen in der Riede Oberkirchen: 2 & 3 am 14. Juli 2010_4 am 4. Mai 2009_5 & 6 am 3. Oktober 2015_7 am 14. September 2015_8 = Blattstiel Oberseite und Blattunterseite & 9 = Blattstiel Unterseite und Blatt Oberseite, am 9. September 2015_10_Oberkirchen_Stiel Oberseite am 22. August 2012
1 bis 3: die oberen Stängelblätter sind viel kleiner und weniger oft gefiedert als die Grundblätter
4 bis 10: Die Grundblätter der beiden auf Bad Vöslauer Gemeindegebiet vorkommenden Haarstrangarten gleichen einander sehr. Als besonderes Merkmal von Peucedanum alsaticum wird hervorgehoben, dass der Blattstiel „rinnig" ist, eine Bemerkung, die bei der Artbeschreibung von P. austriacum nicht aufscheint. [ HEGI V2 1379, 1383]. Zur Überprüfung dieses Unterscheidungsmerkmals wurden Grundblätter vom Österreich- Haarstrang (vom Hohen Lindkogel und vom Harzberg) und vom Elsass-Haarstrang (von Weingartenbrachen und Wegrändern in der Riede Oberkirchen) vergleichend untersucht. Es stellte sich heraus, dass die Oberseiten der Blattstiele beim Österreich-Haarstrang meist keine mit dem Finger ertastbare Rinne haben, die Oberseite wird als kantig bis abgerundet empfunden. Ein Teil der Stiele weist aber sehr eng beisammen liegende weiße Linien auf, die flache oder stärker eingetiefte Rillen begrenzen können, die aber höchstens etwa ¾ mm, meist weniger, voneinander entfernt sind, während die Faserstränge, die die Rille an der Oberseite des Stiele vom Elsass-Haarstrang begrenzen, Abstände von zumindest 2 mm haben. Die Rillen beim Österreich-Haarstrang sind aber erst bei Betrachtung mit einer guten Lupe bzw. im Schnittbild unter dem Mikroskop deutlich erkennbar. Am unteren Ende scheinen alle Stiele der Blätter beim Österreich-Haarstrang rund und ohne Kanten zu sein.
Wenn doldentragende Stängel vorhanden sind, fällt die Unterscheidung der beiden Arten sehr leicht, weil die Verzweigung des Stängels, die Anzahl der Dolden und die Blütenfarbe völlig verschieden sind. Auch sind die Standorte verschieden: Peucedanum austriacum wächst im Halbschatten lichter Buchen-und Eichenwälder (meist mit Schwarz-Föhren), P. alsaticum  in schattenlosen Flächen oder im Saum von Hecken und Gebüschen.

Blattstiele vom Elsass-Haarstrang

Bild 29: Peucedanum austriacum_ Grundblätter von 6 verschieden Pflanzen aus der Population vom Hohen Lindkogel_
Peucedanum alsaticum_Grundblätter von 4 verschiedenen Pflanzen aus der Population von der Riede Oberkirchen_
Anfang Oktober 2015
Die Blattstiele  haben beim Österreich-Haarstrang / P. aus. oberseits keine oder eine sehr schmale ( höchstens etwa ¾ mm breite ) Rinne,
die des Elsässer Haarstrangs / P. als. eine (mindestens 2 mm) breite Rinne. Die Bildserie zeigt auch, dass nicht alle Stängel des Österreich-Haarstranges auffallend weiße Faserstränge aufweisen. Die Faserstränge an den Grundblättern des Elsass-Haarstranges heben sich auch von der übrigen Außenwand ab, sind aber nicht auffallend weiß (vgl. Bild 28.9 ).

 

Unterschiede in den Blattstielen von Österreich- und Elsass-Haarstrang

 

 

Bild 30:  Peucedanum austriacum_HoherLindkogel_04.Oktober 2015
Oberseite der Grundblattstiele von 3 verschiedenen Pflanzen und Schnitte (oben, Mitte, unten) vom Grundblatt einer weiteren Pflanze (blauer Maßstab = 1mm)
Die Rinnen sind, soweit sie überhaupt vorhanden sind, höchstens ¾ mm breit, verflachen nach unten und verlieren sich bis zum Grund des Blattstieles vollständig.

Querschnitte durch Blattstiele vom Österreich-Haarstrang

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Bild 31: Peucedanum alsaticum_Oberkirchen_2. August 2015 & (kleines Bild) 14. September 2015
Der Stängel ist im Querschnitt rund, hohl, nicht rinnig oder flach, oberwärts manchmal auch stärker gefurcht, oft bereift (die helle Wachsschicht ist an einer Stelle, rechts unten, abgewischt).

Stängel vom Elsass-Haarstrang

 


Bild 32:  Peucedanum alsaticum_oben: Lindenberg_25. August 2010_unten li.: am Merkensteinerweg_27. Juli 2002_re.:Oberkirchen_14. September 2015
Die Basis des Stängels ist von einem Haarschopf aus den Resten der vorjährigen Grundblätter umgeben.
Haarstrang dürfte ein Büchername sein, vermutlich vor allem für den Echten Haarstrang /Peucedamum officinale, eine in Österreich sehr seltene Art, die auf Vöslauer Boden nicht vorkommt. Über diese Art wird vermutet: " Haar-Strang hat den Namen davon erlangt, weil es, wenn es noch jung ist, fast wie ein aus starken Pferdehaaren zusammengedrungener Stranck oder Strick aussieht." [1]   Dieser Art wurde früher Heilwirkungen zugeschrieben [2] .
[1] MARZELL 3: 638     [2] FUCHS 1543: Cap. 228, Abb.340

Faserschopf am Grunde des Stängels vom Elsass-Haarstrang

 


Bild 33: Peucedanum alsaticum_Am Zaun gegen die Autobahn östlich der Remise_01.August 2013
Der Elsass-Haarstrang kann bei ungestörtem Wachstum eindrucksvollen Pflanzengestalten entwickeln:

 

 

 

Bild 34: Peucedanum alsaticum_junger Spross in einer Weingartenbrache in der Riede Oberkirchen_14.07.2010-04.jpg

schlanker Elsass-Haarstrang

 

Bild 35: Peucedanum alsaticum_Wegrand in der Riede Oberkirchen_Aufnahmedatum wie Bild 34

Elsass-haarstrang mit weit ausladenden Zweigen

 

 

Bild 36:  Peucedanum alsaticum_ Böschung an der Straße zwischen Gainfarn und Grossau_14. August 2005

zwei gut entwickelte Individuen vom Elsass-Haarstrang

 

 

Bild 37: Peucedanum alsaticum_Böschung in der Riede Oberkirchen_10. August 2011
Alle Teile einer Pflanze können (!) sich im Herbst rot verfärben (vergleiche Bild 26.2, 25 Mitte, 24 Mitte re, 28.1 & 7,  31, 32 re unten)

Elsass-Haarstrang mit rot verfärbtem Stängel

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Das (die) (Mannstreu Männertreu) [1] / Eryngium campestre 
ist eine auffallende und unverwechselbare Pflanzengestalt.
[1] Nach  dem ÖW  mit weiblichem oder sächlichem grammatikalischen Geschlecht, dort auch Männertreu, bei Botanikern, und so auch in der Xflora, Mannstreu,

 Bild 38:  Eryngium campestre_Wiesenstreifen zwischen Schanzbach und Wiener Neustädter-Kanal bei Autobahnunterführung_29. Juli 2003

Feld-Mannstreu

 

Eryngium campestre galt im Altertum als Liebesmittel, eine Wirkung, die auch in den Kräuterbüchern der frühen Neuzeit genannt wird, etwa „ weil es sich mit seiner Kraft den schwachen Männern treu erweist" oder, dass die Pflanze „ sehr zu ehelichen Werken reitze ". Seit 1500 ist  daher der Name Männertreu überliefert [1]. In diesem Sinne auch ein Volksname, nämlich „ Frau´ndistel", „von Frauen ins Bett des Mannes gelegt, um denselben wach zu halten" [2]. HÖFER & KRONFELD [2] geben als Volksnamen für Niederösterreich Winddistel an, ein zutreffender Name, weil sich bei dieser Pflanze im Herbst der gesamte, etwa kugelförmige oberirdische Teil vom unterirdischen trennt, vom Wind über freie Flächen gerollt wird und dabei seine Früchte verteilt, also eine „Steppenläufer" oder „Steppenroller". Als weitere Volksnamen in Niederösterreich werden Weiße oder Grüne Distel überliefert. [2]
[1] MARZELL 2: 311    [2] HÖFER & KRONFELD: 098

 

Bild 39: Eryngium campestre_Rain in den Riegeläckern [1]_28. Juli 2006
[1] = östlich der Wiener Hochquellenwasserleitung (FranzKat]

Feld-Mannstreu in einem Ackerrrain


Blütenfarbe: weiß
Bätter: fiederschnittig, Ränder scharf gezähnt, Zähne mit spitzen Grannen, die Mittelnerven in besonders stechende Grannen ausgezogen
Blütenstand: Etwa 40 Blüten sitzen ungestielt an einer zentralen Säule und bilden ein Köpfchen, jede Blüte sitzt in der Achsel eines spitzen Tragblattes. Die Tragblätter der Blüten überragen mit ihre Spitzen die Blüten, die untersten Tragblätter sind als lange, schmal-linealische und stechend zugespitzte Hüllblätter ausgebildet. Meist sind 5 längere, einfache oder einfach fiederschnittige und einige viel kürzere und oft auch schmälere Tragblätter am Aufbau der Hülle beteiligt.[1]
Vom Stängel zweigen meist mehrere Äste ab, die mehrfach trugdoldig verästelt sein können. Jeder Zweig endet mit einem Blütenköpfchen.
Früchte: Dicht mit annähernd reihenweise angeordneten borstenartigen Schuppen bedeckt, die Kelchblätter laufen in eine Stachelspitze aus und bleiben an den reifen Früchten erhalten.
Stängel: stark sparrig verzweigt, holzig, mit m.o.w. halbkugeliger Kontur, meist 30 bis 50 cm hoch
[1]  siehe Texte bei Bild 42 & 43

 

Bild 40: Eryngium campestre_Wegrand Oberkirchen_5. August 2015
Etwa 40 Blüten sitzen ungestielt an einer zentralen Säule und bilden ein Köpfchen, jede Blüte in der Achsel eines spitzen Tragblattes.

Feld-Mannstreu: Blütenkopf

 

 

 

Bild 41: Eryngium campestre_Wegrand, Oberkirchen_5. August 2015
Ansicht von unten: Die Tragblätter der Blüten überragen mit ihren Spitzen die Blüten, die untersten Tragblätter sind als lange, schmal-linealische und stechend zugespitzte Hüllblätter ausgebildet. Meist sind 5 längere, einfache oder einfach fiederschnittige und einige viel kürzere und oft auch schmälere Tragblätter am Aufbau der Hülle beteiligt

Feld-Mannstreu: Dolde mit Hüllblättern von unten

 

 

Bild 42: Eryngium campestre_Wegrand Oberkirchen_5. August 2015_unten: zwei aus dem Köpfchen herausgelöste Einzelblüten
Der Blütenstand lässt auf den ersten Blick nicht die Zugehörigkeit zu den Doldenblütlern erkennen, eher vermutet man einen Korbblütler vor sich zu haben. Die Staubgefäße sind aber, anders als bei den Korbblütlern, nicht miteinander verwachsen. Die genauere Betrachtung der einzelnen Blüten zeigt, dass hier, wie bei allen Umbelliferen, jede Frucht in zwei Teilfrüchte zerfällt (Bild 43).

Feld-Mannstreu: Blütendetails

 

Bild 43:  Eryngium campestre_Wegrand, Oberkirchen_10.Oktober 2015
Jede Frucht (re) zerfällt bei der Reife in zwei Teilfrüchte (li: die Innenseiten der Teilfrüchte sind sichtbar). Die Kelchblätter sind mit stechenden Grannen versehen und bleiben nach dem Abblühen erhalten.

Frucht und Teilfrüchte vom Feld-Mannstreu

 

 

Bild 44: Eryngium campestre_Wegrand Oberkirchen_06.September 2015
Die Blätter sind fiederschnittig, ihre Ränder scharf gezähnt, deren Zähne als spitze Grannen ausgebildet, die Mittelnerven in besonders stechende Grannen ausgezogen.

Blätter vom Feld-Mannstreu

 

Bild 45: Eryngium campestre_Wegrand an der Forststraße zum ehemaligen Forsthaus Merkenstein_19. August 2013
Diese stechenden Teile der Blätter und des Blütenstandes schützen die Mannstreupflanzen vor dem Abweiden durch Pferde, Rinder und Schafe. Für Insekten sind die Blüten der Feldmannstreu oft genutzte Nektarquellen.

Hummel besucht Feld-Mannstreu