Oktober 2022

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Bad Vöslau, Gainfarn und Großau!

Das Amt des Bürgermeisters erfordert Kontinuität. Die Gemeinde, das Rathaus und alle Geschäfte müssen „funktionieren“- unabhängig von eventuellen persönlichen Umständen oder in Aussicht gestellten Bürgermeisterwechseln. Ich bin nun 19 Jahre Bürgermeister mit Herz und Seele in Bad Vöslau – das ist eine lange Zeit. Ich kann Ihnen garantieren, dass die Stadtgemeinde Bad Vöslau als Behörde und als „Betrieb“ mit rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin alle Aufgaben in professioneller Weise bearbeiten wird.

Wenn ein Bürgermeister aus dem Amt scheiden möchte, so erfordert das Planung und eine gut durchdachte Übergabe der Amtsgeschäfte, um die notwendige Kontinuität zu wahren. Diese Planungen und Überlegungen laufen gerade, sind aber noch nicht erledigt. Projekte müssen abgeschlossen oder gut vorbereitet übergeben werden. Behördliche oder gesetzliche Vorgaben und Fristen müssen eingehalten werden. Bei allen Überlegungen steht dabei im Vordergrund, dass die Arbeit der Stadtgemeinde Bad Vöslau weiter optimal läuft. Ich werde in den nächsten Stadtanzeigern über die weitere Vorgangsweise berichten. Bis dahin darf ich Sie weiter um Ihre Unterstützung ersuchen. Gerade das Miteinander war mir und ist mir wichtig - bitte halten wir auch in besonderen Zeiten zusammen.

Blackout-Vorsorge in Bad Vöslau
Ich darf Sie weiters über wichtige Sicherheitsprojekte informieren. Die Stadtgemeinde Bad Vöslau bereitet sich seit längerer Zeit auf einen Blackout (sowie auch auf andere Gefahrensituationen) vor. Eine Arbeitsgruppe des Rathauses trifft sich in regelmäßigen Abständen, um Fortschritte zu erläutern und neue Ideen abzuklären. Der Katastrophenschutzplan wird aktuell vollkommen neu überarbeitet und der Katastrophen-Krisenstab wird auf Grund der aktuellen Lage ebenfalls neu organisiert und an die Bedrohungslage angepasst.  

Einige Einzelmaßnahmen sind bereits erledigt bzw. in Umsetzung. So werden im Bereich Schulen und Kindergärten gerade stromnetzunabhängige Lampen und Radios angeschafft, um diese Einrichtungen mit Notfallausrüstung zu versorgen. Denn es kann ja passieren, dass Eltern z.B. mit der Bahn nach Wien in die Arbeit fahren, dort vom Blackout überrascht werden und es nicht - wie geplant - schaffen, ihr Kind von der Nachmittagsbetreuung in der Schule oder im Kindergarten abzuholen. Durch die Notfallausrüstung wird die Wartezeit erleichtert. An den Details der ganzen Maßnahmenpallette für diesen Bereich wird noch gefeilt, eine Information an die Eltern über alle geplanten Maßnahmen erfolgt, sobald alle Einzelheiten geklärt sind.

Es existieren interne Notfallpläne, die aktuell auf die neuen Bedrohungsszenarien (Blackout, Pandemie, Krieg und Flüchtlinge) angepasst werden. Sobald diese Pläne im Detail fertig sind, wird die Bevölkerung selbstverständlich darüber informiert – zum Beispiel, wo im Ortsgebiet dann im Notfall „Info-Punkte“ zu finden sind.

In diesem Zusammenhang darf die Stadtgemeinde die Bevölkerung auch ersuchen, bitte unbedingt selbst für den eigenen Bereich vorzusorgen. Das bedeutet, zumindest einen Lebensmittelvorrat und Medikamente zu Hause zu haben, stromnetzunabhängige Lampen und Radios bereit zu halten und mit der Familie das Verhalten im Notfall vorbesprechen. Detailinformationen bietet der NÖ Zivilschutzverband unter www.noezsv.at . Der wichtigste Faktor im Falle eines Blackouts oder sonstigen Notfalles ist jedoch die Nachbarschaftshilfe, damit Personen, die bettlägerig, krank oder sonst hilfsbedürftig sind, nicht alleine durch die schwere Zeit müssen. Helfen wir uns gegenseitig!

Für den Erhalt der kritischen Infrastruktur in der Gemeinde werden die zum Teil bereits vorhandene Notstromversorgung weiter ausgebaut und entsprechende Vorsorge- und Bevorratungsmaßnahmen getroffen, um die Handlungsfähigkeit für mehrere Tage sicherzustellen. Unsere drei Feuerwehren und der Bauhof (Müllabfuhr) sind von diesen Maßnahmen ebenfalls umfasst. All diesen Vorsorgeschritten liegt ein mehrjähriger Stufenplan zugrunde, der auch im kommenden Jahr weiter abgearbeitet werden wird. Für die Bevölkerung werden in allen 3 Ortsteilen Anlaufstellen in öffentlichen Gebäuden geschaffen, die im Krisenfall notstromversorgt sind. Diese Anlaufstellen bieten Schutz und haben eine Kommunikationsverbindung zum Krisenstab im Rathaus, von wo aus notwendige Hilfsmaßnahmen organisiert werden können. Im Notfall werden die notwendigen Informationen über die Situation selbst sowie die Information, welche Gebäude als Anlaufstelle geöffnet sind, an den bereits erwähnten Infopunkten plakatiert, um der Bevölkerung gesicherte Informationen zu bieten.

Hoffen wir, dass wir alle diese Notmaßnahmen nie brauchen – aber sich vorzubereiten, ist sinnvoll und hilft im Notfall. 

Ihr Christoph Prinz
Bürgermeister