September 2013

Arten in den Schwarzföhrenwäldern 8:

Knaul-Glockenblume / Campanula glomerata Bild: 1, 2
Steppen-Glockenblume / Campanula sibirica Bild: 3

Hirschwurz/ Cervaria rivini ( Peucedanum cervaria) Bilder: 4,  5, 6, 7, 8

Fransenhauswurz/ Jovibarba globifera subsp. hirta (J. hirta subsp. hirta) Bild: 27

Borsten-Miere / Minuartia setacea Bild: 26

Groß-Bibernelle / Pimpinella major Bilder: 17, 19

Klein-Bibernelle ("Pimpernell") / Pimpinella saxifraga Bilder:16, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24

Klein-Wiesenknopf ("Pimpernell") / Sanguisorba minor Bilder: 22, 23, 24

Steppen-Sesel / Seseli annuum Bilder: 9, 10, 11, 15

Pferde-Sesel / Seseli hippomarathrum Bilder : 12, 13, 14, 15

Aufrecht-Ziest / Stachys recta  Bild: 25

 

Link zur Tabelle "Arten in Schwarzföhrenwäldern"  und Link zu Quellenangaben


 

Knäuel-Glockenblume / Campanula glomerata

Bild 01: Campanula glomerata_Hauerberg, Schwarzföhrenwald_15. August 2012

Knaul-Glockenblume in Blüte

Vom Sommer bis in den Oktober hinein blüht in Halbtrockenrasen und Föhrenwäldern die Knäuel-Glockenblume, deren Gesamterscheinungsbild und Behaarung recht variabel sein kann. An der Spitze des Stängels drängen sich meist zahlreiche Blüten, manchmal sind es aber auch nur einige wenige, in den Achseln der oberen Stängelblätter sitzen oft noch jeweils einzelne bis wenige Blüten. Die Blätter können kahl bis locker-borstig behaart sein. (Pflanzen mit graufilziger Behaarung an der Blattunterseite wurden bisher noch nicht gefunden.)

Bild 02: Campanula glomerata_oben: Stängel und Blätter kahl_Waldsaum, Sooßer Lindkogel_27. Juli 2003__unten: behaart_Harzberg_Wegrand im Schwarzföhrenwald_9. Juli 2013behaarte und kahle Form der Knaul-Glockenblume

 

Steppen-Glockenblume / Campanula sibirica

Die Steppen-Glockenblume  besiedelt, wie ihr deutscher und lateinischer Artbeiname andeuten, Steppen und steppenartige Standorte in Mittel, Ost- und Südosteuropa und in Südsibirien (bis etwa zum 90. Längengrad)[1]. Bei uns wächst sie in Felsspalten, in Trockenrasenlücken und innerhalb der Schwarzföhrenwälder an Wegrändern und in Lichtungen mit geringer Bodendeckung durch andere Pflanzen. Die Hauptblütezeit sind die Monate Mai und Juni, oft treiben aber die Pflanzen von August bis Oktober nochmals aus.
[1] MEUSEL III: K 441a

Bild 03: Campanula sibirica_oben: Felsflur auf dem Kaiserstein_5. JUni 2005__unten: Weglichtung im Schwarzföhrenwald_11. Oktober 2013Steppen-Glockenblume zur Hauptblütezeit und zur Nachblüte im Herbst

 

 

Im Herbst blühen einige Arten aus der Familie der Doldenblütler/Apiaceae (Umbelliferae), die vor allem in trockenen Magerwiesen oder Trockenrasen wachsen, von dort aber auch in die lichten Wälder vordringen:

die Hirschwurz / Cervaria rivini (Peucedanum cervaria),
der Steppen-Sesel (Steppenfenchel) / Seseli annuum,
der Pferde-Sesel (Pferdedill, „Pferdefenchel") / Seseli hippomarathrum,
die Klein-Bibernelle /Echt-Bibernelle ("Pimpernelle","Pimpernell") / Pimpinella saxifraga

Hirschwurz / Cervaria rivini (Peucedanum cervaria)

Bild 04: Cervaria rivini (Peucedanum cervaria)_Harzberg_6. August 201

blühende Hirschwurz im Föhrenwald

Der Name Hirschwurz wurde im Mittelalter und in der frühen Neuzeit für verschiedene Gattungen aus der Familie der Doldengwächse gebraucht. Da der Hals des Wurzelstockes mit dichten Fasern umhüllt ist, bietet ein Autor des 16. Jahrhunderts die Erklärung an, dass die Ähnlichkeit dieses Faserschopfes mit einem Wedel des Hirsches zu diesem Namen geführt haben könnte,...

Bild 05: Cervaria rivini_Schwarzföhrenwald nahe dem Wilden Ofen_14. Oktober 2013
Solche Faserschöpfe haben aber auch zahlreiche andere Arten von Doldenblütlern
Faserschopf am Grund des Stängels bei der Hirschwurz

... räumt aber ein : „ Woher die Hirschwurtzen iren Namen erstlich bekummen haben, ist nichts gewisses vorhanden..." Eine andere Erklärung könnte sein, dass die Blättchen mit dem Trittsiegel des Rotwildes verglichen wurden [1]. Leonhard Fuchs beschreibt von dieser Art (die er das „dritte geschlecht" von „Sesel" nennt) Heilwirkungen am Menschen und bei „geyssen und andern vierfüssigen Thieren" die „krafft zu fürdern die geburt."[2]
[1] MARZELL 3: 636f    [2] FUCHS: CCCIIII

 

Bild 06:  Cervaria rivini_Aus den Fruchtknoten der Blüten (Harzberg_15.August 2012) entwickeln sich Früchte, die bei der Reife in je zwei Teilfrüchte zerfallen. Im Bild rechts unten blicken wir bei vier Teilfrüchten auf die Innenseite, bei drei auf die Außenseite (Harzberg_09. Oktober 2013)Blütendolden und Früchte der Hirschwurz

 

 

Bild 07: Cervaria rivini_Harzberg_4. September 2013
Ein kleines Exemplar dieser Art (bei gut entwickelten Pflanzen können die Blätter bis 50 cm lang werden). Die Blättchen der gefiederten Blätter können sehr variabel ausgebildet sein, meist sitzend, eiförmig, am Grunde oft herzförmig, die unteren öfter mit einem mehr oder weniger abgetrennten Lappen, am Rande fast dornig gesägt-gezähnt, fast lederartig derb, unterseits deutlich blasser mit auffallender Aderzeichnung.

Ausgegrabene Hirschwurzng.

 

 

Bild 08: Cervaria rivini_Grundblätter einiger Hirschwurzpflanzen:
re unten: Schwarzföhren-Mischwald, am Weg zum Hexenstein_20.Juli 2013_
re oben: Mischwald mit Schwarzföhren, Harzberg, östlich vom Steinkamperl_15. August 2012
Li oben: Schwarzföhrenwald am östlichen Rand des Krainerwaldes_18. August 2013_
li unten: Schwarzföhrenwald an der Hochrainstraße_29.August 2012-01.jpg: bemerkenswert breite Lappen der Blättchen (bisher nie wieder gesehen)Variabilität der Blättchen bei der Hirschwuirz

 

Steppenfenchel (Steppen-Sesel) / Seseli annuum

Bild 09: Seseli annuum_Schwarzföhrenwald oberhalb der Helenenhöhe_31. August 2005Steppen-Sesel im Schwarzföhrenwald

 

Bild 10: Seseli annuum_Trockene Wiese, Leopoldshöhe_12.Oktober 2008-03.jpg
Meist wächst der Steppenfenchel in Magerwiesen und Halbtrockenrasen, dringt von dort aber auch in lichte Gebüsche uind lichte Wälder ein.Steppen-Sesel in einer Trockenwiese

 

Bild 11: Seseli annuum
oben und Mitte: am Sonnenweg_6. August 2002_Unten: nahe Helenenhöhe_04. September 2013
oben: Pflanze knapp vor dem Öffnen der Blüten, die Hüllchenblätter sind auch von oben gut erkennbar_
Mitte: eine andere Pflanze in voller Blüte_ unten: Beginn der Fruchtreife; die Döldchen mit noch unreifen Früchten sind von etwa 10 einzelnen, nicht miteinander verwachsenen Hüllchenblätern umgeben (anders als beim Pferde-Sesel)

Dolden des Steppen-sesels mit knospenden und aufgeblühten Blüten und jungen Früchten

 Das Verbreitungsgebiet des Steppen-Sesel erstreckt sich von Westeuropa bis Westasien [1]. In Österreich kommt er in allen Bundesländern vor.

Leonhard Fuchs schreibt 1543 im Kapitel „Von Sesel", dass er drei Arten unterscheidet, die heute wohl als Laserpitium siler, Laserpitium latifolium und Cervaria rivini identifiziert werden können [2]. Linné  übernahm  1737 Seseli  als Namen von Umbelliferen bei den antiken Schriftstellern Plinius und Dioskurides für die Gattung [2]. Sesel ist nur ein aus dem botanisch-lateinischen Namen Seseli abgeleiteter deutscher Büchername, denn im Verzeichnis der Volksnamen für Niederösterreich [4] scheint dieser Name für diese Art nicht auf, auch das Wörterbuch der Deutschen Pflanzennamen kennt  Sesel nicht als althergebrachten volkstümlichen oder alltagssprachlichen Namen, nennt u.a. Bergfenchel, Steinfenchel, Pferdefenchel, Heilwurz für Seseli annuum [5].

[1] MEUSEL II: K 314a, T 185   [2] FUCHS: CCCIIII    [3]   MARZELL 4 : 290  [4] HÖFER & KRONFELD  [5] MARZELL 4: 291; Sesel aus älteren Quellen nur bei  Nemmich 1794, "kritiklose" Namenssammlung_Anmerkung  MARZELL 4 : 1381

Pferde-Sesel / Seseli hippomarathrum

Bild 12: Seseli hippomarathrum_Schwarzföhrenwald oberhalb des Sonnenweges_04. September 2013Pferde-Sesel im Schwarzföhrenwald

 

Bild 13: Seseli hippomarathrum_Oissner Berg_09. August
Der Pferde-Sesel besiedelt vor allem Trockenrasen und Felsfluren, wächst auch hin und wieder im Schwarzföhrenwald (Tabelle)Pferde-sesel in einem Trockenrasen

Der Pferde-Sesel  besiedelt  als Vollichtpflanze,  Starktrocknis- bis  Trockniszeiger und (extremer) Wärmezeiger [1]  Steppen und steppenartige Bereiche vom  Osten Österreichs bis zur Ukraine mit wenigen kleinen inselartigen Vorkommen im südwestlichen Deutschland [2].  In  Österreich kommt der Steppen-Sesel nur in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ( fast ausschließlich im pannonischen Gebiet ) vor.

Hippos ist griechisch das Pferd, marathon der Fenchel. Schon Theophrast (371-287? V. Chr.). und Dioskurides (1. Jhd. Vor Chr.) verwenden hippomarathron als Namen für einen nicht mehr genau bestimmbaren fenchelähnlichen Doldenblütler. Die Zusammensetzung mit Pferd / hippos kennzeichnet eine große, derbe Pflanze [3]. Derb trifft zu, weil die Stängel doch recht hart sind, zu den Großen unter den Doldenblütlern zählt der Pferde-Sesel aber gewiss nicht. Dennoch gab Jacquin 1762 dieser Pflanze den gültigen wissenschaftlichen Namen Seseli hippomarathrum [4].

[1] [ELLENBERG: 142, 67f]      [2] [MEUSEL II K  313c T 184, 51, 53;  BLAUFUß: 31f]       [3] MARZELL 4: 291      [4] http://linnean-online.org/4053/# http://linnean-online.org/4050/

 

Bild 14: Oben: 04. September 2013: Döldchen kurz nach Ende der Blüte_ Unten: 09. Oktober 2013: vertrocknete Döldchen mit reifen Früchte
Beim Pferde-Sesel / Seseli hippomarathrum sind die Hüllchenblätter zu einem Hautsaum miteinander verwachsen (anders als beim Steppen-Sesel).
Fruchtstand vom Pferde-Sesel

 

 

Bild 15: links: Steppen-Sesel /Seseli annuum_rechts:Pferde-Sesel / S. hippomarathrum_04. September 2013Pferde-Sesel und Steppen-Sesel im Vergleich

 

 

Klein-Bibernell (Echt-Bibernelle, „Pimpernell") / Pimpinella saxifraga

Bild 16: Pimpinella saxifraga_Am Weg von der Helenenhöhe zur Sandgrube_04. September 2013Kleine Bibernelle im Schwarzföhrenwald

Von der Gattung Bibernelle / Pimpinella wachsen in tieferen Lagen zwei Arten: die Groß-Bibernelle / P. major und die Klein-Bibernelle / P. saxifraga.

Bild 17: Pimpinella major_Haidlhoferwald, Hochstaudensaum an der Straße von Haidlhof zur Beswald-Föhre_18. Juli 2010
Die Groß-Bibernelle wächst in frischen Fettwiesen und in Hochstaudenfluren, die Klein-Bibernelle in Magerwiesen, Böschungen, Wegrändern, auch im Schwarzföhrenwald.
Groß-Bibernelle in einer Hochstaudenflur



 

Bild 18:
Die Umrissformen der Blättchen von der Klein-Bibernellle können manchmal jenen der Groß-Bibernelle recht ähnlich sein.
Pimpinella saxifraga:
1 = Schwarzföhrenwald, entlang der Schützhüttenstraße zwischen Kreuzerlföhre und ZweiFöhren_22.06.2008
2= Schwarzföhrenwald oberhalb der Helenenhöhe 04.09.2013
3= Schwarzföhrenwald auf dem Hauerberg_15.08.2012
4= Schwarzföhrenwald, nahe der Grauen Grube am Südabhang des Kaisersteins im Gradental_05.08.2013

Blätchenformen bei der Kleinen Bibernelle

Blättchenform bei
P. saxifraga : „im Umriss rundlich [d.i. annähernd kreisrund, meist etwas länger als breit [1]]-eiförmig, stumpf gekerbt oder gezähnt bis eingeschnitten- gezähnt oder etwas gelappt, seltener zerschlitzt, seltener zerschlitzt; der Endabschnitt meist 3-lappig bis 3-teilig" [2]
P. major: "eiförmig [ d.i. unterhalb der Mitte an breitesten, Spreitengrund abgerundet, 2-2,5x so lg wie breit [1] oder länglich [ d.i. mit annähernd parallelen Rändern, etwa 3-6 x so lang wie breit_FISCHER: 83], bis 7cm lang, spitz oder zugespitzt, am Grunde keilförmig, gestutzt oder seicht herzförmig, ungleich spitz- und eingeschnitten-gesägt (bei einzelnen Formen auch zerschlitzt), am Rande etwas rauh, die Zähne schief dreieckig-eiförmig, in ein feines, nach vorwärts gerichtetes Knorpelspitzchen auslaufend; der Endabschnitt oft 3-lappig bis 3-teilg"  [3]

„Die Abgrenzung [von P. saxifraga] gegenüber P. major ist oft nicht leicht und in einzelnen Fällen nicht mit Sicherheit durchzuführen, da die [...] Merkmale [...] beträchtliche Schwankungen aufweisen und nur graduelle, nicht prinzipielle Unterschiede darbieten; allerdings mögen die gelegentlich anzutreffenden, ausgesprochenen Übergangsformen in vielen Fällen Bastarde sein." [2]

 [1]_Xflora: 82      [2][HEGI V/2: 1203f ]     [3][HEGI V/2: 1199f]

Bild 19: Li: Pimpinella major_Hochstaudenflur im Rohrbachtal_Re: Pimpinella saxifraga_Schwarzföhrenwald am Harzberg_alle 17. August 2012
Ein verlässliches Unterscheidungsmerkmal ist der Querschnitt der Stängel: Bei der Groß-Bibernelle ist er tief gefurcht, im Zentrum hohl und meist kahl, bei der Klein-Bibernelle stielrund, fein gerillt, (meist) nicht hohl und meist behaart.

Große und Kleine Bibernelle im Vergleich

 

 

Bild 20: Pimpinella saxifraga_Schwarzföhrenwald, nahe der Grauen Grube am Südabhang des Kaisersteins im Gradental_05.August 2013Kleine Bibernelle im Schwarzföhrenwald

Bild 21: Pimpinella saxifraga_Schwarzföhrenwald auf dem Hauerberg_15. August 2012

Kleine Bibernelle im Schwarzföhrenwald

 

Beide Arten wurden in der Volksmedizin angewandt: ein Aufguss aus Wurzeln der Bibernelle und anderen Zutaten sollte als Gurgelteen bei Halsentzündungen helfen.
In manchen analogen Kräuterbüchern und auf digitalen Kräuterseiten wird ein Rosengewächs, der Klein-Wiesenknopf / Sanguisorba minor auch als „Pimpinelle" bezeichnet. (Man gebe bei Google <Pimpinelle> ein.) Diese Art wächst an ähnlichen Standorten wie die echte Bibernelle / Pimpinella saxifraga.

Bild 22: Links die Echte Bibernelle / Pimpinella saxifraga, rechts die „falsche" Bibernelle / Sanguisorba minor_9. Oktober 2013Echte und falsche Bibernelle im Vergleich

 

Bild 23: Pimpinella saxifraga (links) & Sanguisorba minor (rechts)
15.08.2012_Schwarzföhrenwald_Hauerberg
18.04.2008_Trockenrasen Sonnenweg
09. & 13. 10.2013_Lichtung im Schwarzföhrenwald oberhalb der Helenenhöhe

Im blühenden und fruchtenden Zustand sind diese beiden Arten nicht zu verwechseln: Die einzelnen Blüten sitzen bei Pimpinella saxifraga (inks) an den Enden von Doldenstrahlen, bei Sanguisorba minor (rechts) sind sie kopfartig an der Spitze des Stängels zusammengefasst. Die Früchte der Kleinen Bibernelle sind wie bei allen Doldenblütlern beschaffen: sie zerfallen in zwei Teilfrüchte, die anfangs noch an einem Y-förmigen Fruchtträger hängen. Bei dem Kleinen Wiesenknopf (Familie Rosengewächse, Unterfamilie Rosenähnliche [1]) ist zur Fruchtreife jedes Nüsschen von einem netzadrigen Fruchtbecher umschlossen.
[1] Xflora: 478f

[1] Blüten und Früchte von der Echten u nd der falschen Bibernelle

 

 

Bild 24: oben: Pimpinella saxifraga_trockene Wiese, zwischen Weingärten, Oberkirchen_unten: Sanguisorba minor_Lichtung im Schwarzföhrenwald oberhalb der Helenenhöhe_beide 14. Oktober 2013

Ähnlich, und Anlass zu der volkstümlichen Namensverwirrung, sind die Grundblätter: bei beiden Arten sind paarweise rundliche Blättchen an der Blattspindel des gefiederten Blattes angeordnet, bei Sanguisorba kahle Blättchen an kurzen Stielen, bei Pimpinella kurz gestielt oder ungestielt, meist behaart, selten auch kahl.

.Grundblätter der Echten und der falschen Bibernelle

 

 Aufrecht-Ziest / Stachys recta

 

Der Aufrecht-Ziest  ist eine Art der Halbtrockenrasen und der Trockenwaldsäume [1], von wo er auch entlang von durch Wege bedingten Auflichtungen in die Schwarzföhrenwälder eindringen kann. [siehe Juli 2007]
[1] Xflora: 790

Bild 25: Stachys recta_Lichtung im Schwarzföhrenwald, oberhalb der Helenenhöhe_4. September 2013

Spät blühender Ziest im Schwarzföhrenwald

 

 

 Borsten-Miere / Minuartia setacea

Die Borsten-Miere  ist vor allem eine Art der offenen Kalk- und Dolomitfelsen und -schuttfluren, „verirrt sich" aber von dort gelegentlich in die angrenzenden lichten Schwarzföhrenwälder .(Tabelle)

Bild 26: Minuartia setacea_Manhartsberg, aufgelichteter Schwarzföhrenwald mit Felsen-Wolfsmilch und Berg-Gamander_4. September 2011

Borsten-Miere im Schwarzföhrenwald

 

 

Fransenhauswurz / Jovibarba globifera subsp. hirta (J. hirta subsp. hirta)

In Felsfluren und in lückigen Trockenrasen, auch in solchen, die in Lichtungen der Schwarzföhrenwälder liegen, blüht im Herbst die Fransenhauswurz (Donarsbart) / Jovibarba globifera subsp. hirta (J. hirta subsp. hirta). Bei der Gattung Fransenhauswurz / Jovibarba sind sechs am Rand gefranste Kronblätter aufrecht und zusammenneigend angeordnet. (Bei den Arten der Gattung Hauswurz / Sempervivum sind die 8 bis 10 fransenlose Kronblätter sternartig ausgebreitet. Arten aus dieser Gattung gibt es,  als wildwachsende Pflanzen, auf Vöslauer Boden nicht.)

Bild 27: Jovibarba globifera subsp. hirta_oben: Riesleiten_22. August 2013__Mitte: nahe dem Wilden Ofen_05.Oktober 2013__
unten: Oissner Berg_10. September 2005

Fransenhauswurz in Föhrenwäldern