September 2008

 

Gelb blühende Korbblütler 4
(Asteraceae 4)

Drei weitere  gelb blühende Korbblütler
(siehe Juni 2008, Juli 2008 und August 2008),
die an ähnlichen Standorten vorkommen können und einander durch folgende Merkmale  ähnlich sind:
* in jedem Korb nur Zungenblüten
* verzweigter Sprossaufbau
* borstige Behaarung

Bitterkraut / Picris hieracoides

Bild 01: Picris hieracoides_Industriestraße_11. Juni 2002
Das  Bitterkraut (Picris hieracoides) ist eine häufige Pflanze an Weg- und Straßenrändern.

Aus einer Spalte zwischen Betonflächen ragt ein Bitterkraut

 

Stink-Pippau / Crepis foetida

Bild 02:  Crepis foetida_Kottingbrunn Ziegelofengasse_30. Juli 2008
Der Stink-Pippau  tritt zersteut aber meist gruppenweise in jungen Ruderalflächen, meist auf schotterdurchsetzten Böden, auf.

viele dichtstehende Pflanzen vom Stink-Pippau , teils blühend, teils fruchtende, auf Schotterboden

Wurmlattich / Helminthotheca echioides

Bild 03: Helminthotheca echioides_Schweizerwiesen_07. Oktober 2004
Der Wurmlattich  ist eine ausgesprochene Seltenheit in unserer Flora.

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Bitterkraut / Picris hieracoides

Bild 04: Picris hieracoides: 1 = Grünstreifen Industriestraße_ 08. Juni 2002 /  2 = Wiesenbrache Paitzriegelgasse bei Abfüllanlage_07. Oktober 2004  / 3 = Parkplatzt Dänisches Bettenlager_09. August 2007  /  4 = Baubrache ehemals Mc Donalds_09. August 2007
(Oberirdische ?) Teile der Pflanze (vor allem die Wurzel?) schmecken bitter.

Bild 1 Blütenstand vom Bitterkraut, ein blühender Korb, etwa zehn Körbe nach der Blüte/ BIld 2 Blühende Pflanze vom Bitterkraut, einige Körbe mit gelebn Zungenblüten, auf schmalem Grünstreifen zwischen Asphaltflächen /  Bild 3: einzelnen Pflanze vom Bitterkraut wächst aus einer Ritze zwischen Betonflächen / Bild 4: eine einzelne, reich verzweigte Pflanze des Bitterkrauts mit einigen Blütenörben
Wuchshöhe: 40 - 100 cm, manchmal auch bis 1,5m
Wuchsform: aufrechter, mehrfach verzweigter Stängel, bis oben beblättert, zahlreiche Blütenkörbe, meist doldenähnlich angeordnet, der mittlere Korb meist auf einem kürzeren Stiel und daher von den seitlichen oft überragt. Alle Teile der Pflanze (bis auf die Blütenblätter) mehr oder weniger steifborstig
Blätter: länglich bis lanzettlich, mit verschmälertem Grund oder breit am Stängel sitzend
Hülle:  Innere und äußere Hüllblätter schmal, die äußeren bogig nach oben gerichtet oder  (meist)  deutlich abgespreizt
Wo: häufig an Straßenrändern und in Schotterbrachen (z.B. ehemals Mc Donalds)
Blütezeit in Vöslau: Juni- Juli- August - September-Oktober

Stink-Pippau / Crepis foetida

Bild 5: Crepis foetida: 1= Weingarten-Riegeläcker_28.Juli.2006 / 2 =  Böschung-Flugfeldstraße_ 23.Juli.2005 /  3+4 =  geschotterter Abstellplatz- Kottingbrunn_23.Juni.2003 / 5+7 =  geschotterter Abstellpaltz- Sooß_09.Juli.2005 / 6 = Schotter-Baubrache-ehemals McDonalds-Industriestraße_24.Juni.2008
Der Milchsaft in allen Pflanzenteilen, besonders jener in der Wurzel, stinkt stark nach Karbolineum (= ein aus Steinölteer hergestelltes, seit 1991 nicht mehr zur Verwendung zugelassenes Holzschutzmittel) oder Karbol  (= ehemals den typischen Krankenhausgeruch erzeugendes Desinfektionsmittel) 

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Wuchshöhe: 15 - 50 cm
Wuchsform: durch starke Verzweigung ausgebreitete Pflanze, viele Blütenkörbe, die vor dem Aufblühen manchmal (aber nicht immer!) nicken.
Blätter: fiederschnittig bis weitbuchtig gezähnt, die unteren in den Blattsiel verschmälert, die oberen breit sitzend
Hülle:  Innere und äußere Hüllblätter schmal, die äußeren deutlich abstehend aber nach oben gebogen
Wo: zerstreut, aber meist in Gruppen, an gestörten Wegrändern und in Schotterbrachen
Blütezeit in Vöslau: Juni-  Juli-  August - September - Oktober

 

Helminthotheca echioides  Wurmlattich

Bild 06: Helmintotheca echioides: oben = am Viertelacker-Grossau_02.August 2008 / unten = in einem Luzernefeld und an dessen Rand-Schweizerwiesen_30 Juli 2003
Soll gegen Eingeweidewürmer verwendet worden sein.
Eine andere Deutung: Die Früchte wurden als wurmähnlich angesehen.

Bild oben: reich verzweigte Pflanze vom Wurmlattich gegen den Harzberg mit der hellen Wand des Steinbruchs / Bild unten: einzelner Blütenkopf: die gelben Zungenblüten sind von einer hülle aus anliegenden, schmalen, lamzettlichen Hüllblättern umschlossen, darum nicht anliegend angeordnet eine Außenhülle aus breiten, herzförmigen Hüllblättern

Wuchshöhe: 30 - 40 cm
Wuchsform: mehrfach verzweigter Stängel, bis oben beblättert, zahlreiche Blütenkörbe
Blätter: in Vöslau beobachtete Pflanzen hatten ganzrandige, höchstens undeutlich gezähnte Blätter von lanzettlicher bis schmaleiförmiger Gestalt. (Es soll auch Pflanzen geben, deren untere Stängelblätter buchtig gezähnt bis schrotsägeförmig-fiederspaltig ausgebildet sind.)
Hülle: auffallend ist ein äußere Hülle aus 5 breiteren Hüllblättern, die die innere, aus schmallanzettlichen Hüllblättern gebildete Hülle umschließen. Innere und äußere Hüllblätter sind, wie Blätter und Stängel der Pflanze, mit groben Borsten besetzt.
Wo: selten, wächst auf unterschiedlichen Plätzen oft nur wenige Jahre, erscheint dann dort längere Zeit nicht. Eher feuchtere Standorte,  Äcker, Brachen, Störstellen an Rändern von und in Wiesen
Blütezeit in Vöslau: Juli- August - September

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Bild 07: Früchte von Crepis foetida, Picris heiracoides und Helminthotheca echioides

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  Merkmale, die eine sichere Unterscheidung dieser drei in ihrem Erscheinungsbild ähnlichen Arten, sicherstellen sollten:
Die Pappushaare (= die Flughaare an den Früchten) sind beim Stink-Pippau haarförmig (=nicht gefiedert) ausgeformt, beim Bitterkraut und beim Wurmlattich gleichen sie Federn  ( = gefiedert).
Die äußeren Hüllblätter sind beim Stink-Pippau und beim Bitterkraut (1-3mm) schmal und lanzettförmig, beim Wurmlattich auffallend (5-8mm) breit und herzförmig.
Die inneren Früchte in den Blütenkörben vom Stink-Pippau und vom Wurmlattich haben lange Schnäbel (die äußeren kurze), beim Bitterkraut sitzen die Pappushaare direkt auf der Frucht oder auf einem sehr kurzen, höchsten ½ mm langen Schnabel.

Bild 07: Früchte von Picris hieracoides (li), Crepis biennis (Mitte) und Crepis foetida (re)
Andere Pippau-Arten haben kurz oder nicht geschnäbelte Früchte, wie z.B. der Wiesen-Pippau / Crepis biennis.

  DRüchte , Nahaufnahem im Gegenlicht, durch miilimeterpapier wird erkennbar, dass die größten Früchte einschließlich ihres Flugapparates etwa 20 mm groß sind: li:Bitterkraut: gut erkennbar: FRuicht nicht geschnäbelt, Pappushaare gefiedert / MItte: Wiesen-Pippau_ Frucht ungeschnäbelt, Pappushaare ungefiedert / re: Stink-Pippau: Frucht in langen Schnbael ausagezogen, Pappus nicht gefidert


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