März 2021

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Bad Vöslau, Gainfarn und Großau!

Rechnungsabschluss 2020 bringt ein leichtes Plus aber auch ein leichtes Minus
2020 war in allen Belangen ein herausforderndes und von Einschränkungen geprägtes Jahr, dass auch an der Finanzgebarung der Stadtgemeinde nicht spurlos vorüber ging. Im Finanzierungshaushalt (die Veränderung der liquiden Mittel) konnte ein Plus von € 262.261,55
erwirtschaftet werden. Im Ergebnishaushalt (Wertzuwachs und Wertverbrauch der monetär bewerteten Ressourcen) beträgt das Nettoergebnis nach Abwicklung der Rücklagen minus
€ 166.227,95. Der Vermögenhaushalt (die Bilanz der Stadtgemeinde) weist am 31.12.2020 ein Nettovermögen von € 111.684.274,52 auf.

Finanzierungshaushalt unter Berücksichtigung der voranschlagsunwirksamen Gebarung:

Ergebnishaushalt unter Berücksichtigung der voranschlagsunwirksamen Gebarung
(Nettoergebnis vor Abwicklung der Haushaltsrücklagen):

Ein Jahr der besonderen Herausforderungen:
Seit nunmehr einem Jahr kämpfen wir gegen die Pandemie. Als Gebietskörperschaft hat man einerseits als kritische Infrastruktur an der Basis Hilfestellung zu leisten, andererseits reichen die finanziellen Maßnahmenpakete von Land und Bund nicht aus, um den Einnahmenausfall zu kompensieren. Viele zusätzliche Ausgaben mussten während des vergangenen Haushaltsjahres bewältigt werden, wie z.B. die Teststraßen, Anschaffung von Masken und Desinfektionsmittel oder die Schaffung der Infrastruktur für Schulen und Kindergärten nach den Vorgaben der Oberbehörde. In vielen Bereichen musste auf Einnahmen verzichtet werden oder konnten auf Grund der Covid-Auswirkungen keine erzielt werden. Der Gemeinderat versuchte durch gezielte Covid-Maßnahmenkataloge Hilfestellung zu leisten (Gewerbemieten, Gutscheinaktion, Kindergartenbeiträge, Nachmittagsbetreuung, Stundung oder Aussetzung von Abgaben, etc.), welche sich auf die Einnahmen beziehungsweise Ausgaben direkt auswirken. Der bis zum Jahr 2019 gewohnte Überschuss in Höhe von rund 1,4 Millionen ist nahezu verschwunden. Nicht zuletzt durch die gesunkenen Ertragsanteile, welche direkt von den Steuereinnahmen des Bundes berechnet werden.

Die Stadt und ihre Schulden
Seit einigen Jahren werden die Schulden kontinuierlich reduziert. Der Schuldenstand konnte auch 2020 wieder deutlich verringert werden. Dies ist im Vergleich der Schulden pro Einwohner der Gemeinden Niederösterreichs ein sehr geringer Wert und ermöglicht daher Freiräume um Krisen-Zeiten abzufangen und vorsichtig optimistisch auf neue Projekte zu blicken.

Die Stadt und Ihre Investitionen
Die Hauptinvestitionen lagen einerseits im Schul- und Kindergartenbereich (Planungskosten der Umbauarbeiten 2021/2022) andererseits in den Infrastrukturbereichen Kanal, Straße und Straßenbeleuchtung und in der Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen. Nicht zu vergessen sind die Investitionen in unseren Feuerwehren (die auch selbst kräftigst mithelfen), wo neue Fahrzeuge gebraucht werden, um die Sicherheit in der Stadt zu gewähren. Wer denkt schon daran, dass jeder Feuerwehr-LKW rund € 450.000 oder eine Kehrmaschine beziehungsweise ein Müllauto heute mittlerweile rd. 300.000 Euro in der Anschaffung kosten?

Die Stadt und ihre Kennzahlen:
Auf www.offenerhaushalt.at können sie alle finanziellen Daten der Stadtgemeinde nachlesen. Sowohl die Voranschläge wie auch die Rechnungsabschlüsse werden transparent publiziert. Neu ist auch der digitale Förder- und Transferbericht in dem alle ausgezahlten Förderungen nach Bereich und Höhe ersichtlich sind.

Die Auswirkungen der Pandemie werden uns noch einige Jahre beschäftigen. Vor allem die für 2021 gewährten Fördermittel des Bundes müssen dann ab 2023 refundiert werden. Ich werde weiterhin versuchen, mit den vorhandenen Ressourcen das Maximum für Bad Vöslauzu erreichen.

Ihr
Christoph Prinz
Bürgermeister