Oktober 2017

Sehr geehrte Bürgerinnen & Bürger aus Bad Vöslau, Gainfarn & Großau

Mit dem Herbst verbunden ist der vermehrte Anfall an Laub und Grünschnitt. Viele von Ihnen werden daher in den nächsten Wochen die Altstoffsammelstelle aufsuchen. Sie war vor rund 25 Jahren eine der ersten und ist nun wieder eine der größten und modernsten im ganzen Bezirk. Aber auch im Wald und auf unseren Straßen gibt es viele Herbstarbeiten zu erledigen.

Sammelstelle im Herbstbetrieb – Öffnungszeiten verlängert
Gerade beim Grünschnitt gibt es Fragen, warum dieser nicht einfach - wie früher - auf einem Haufen gesammelt werden kann. Dies mag zwar bequem gewesen sein, ist aber aus Umweltschutzgründen nicht möglich und auch wirtschaftlich nicht sinnvoll. Wir sammeln Gras & Laub und Baum- & Strauchschnitt nun getrennt. Die Trennung der Materialen hilft der Umwelt und spart Geld, da sie unterschiedlich weiterverarbeitet werden.
Bei großen Mengen werden Sie mittels Weiterleitungsschein direkt zur unmittelbar in der Nähe befindlichen Kompostierungsanlage Chwala geleitet. Auch auf diese Weise ist die Entsorgung für alle unsere Bürgerinnen und Bürger durch die Vöslau-Card kostenlos.
Zusätzlich zu den gewohnten Terminen am Donnerstag und Samstag ist die Sammelstelle im Oktober und November auch am Montag von 16:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Laub einfach entsorgen
Zusätzlich zur Altstoffsammelstelle gibt es eine praktische Alternative: Laub- und Grasschnittsäcke, die direkt von zu Hause abgeholt werden. Ich möchte Sie auf die in der Bürgerservicestelle (nur für Biotonnenbesitzer) erhältlichen Laub- und Grasschnittsäcke aus Papier aufmerksam machen. Die Kosten für die Säcke betragen 1,60 Euro - werden jedoch, ohne weiteren Aufwand für Sie, gemeinsam mit der Biotonne entsorgt. Sie müssen diese nur an den Abholtagen neben Ihre Biotonne stellen.

Schäden im Wald werden aufgearbeitet
Die Hitze und Trockenheit der vergangenen Sommer haben in unseren Breiten zu großen Schäden am Baumbestand des gemeindeeigenen Waldes geführt. Durch den Mangel an Wasser konnte der Nährstofftransport in den Kronenbereich der Bäume nicht mehr ausreichend durchgeführt werden. Dies führte zu einer Schwächung der Vitalität und begünstigte den Befall von Schädlingen.
Dieser negative klimatische Einfluss bewirkt vor allem in den Schwarzkiefern-Altholzbeständen das „Rotwerden" der Baumkronen, das wiederum das Kieferntriebsterben und den darauffolgenden Borkenkäferbefall verursacht. Jeder Waldbesucher wird das Ausmaß der weithin rotbraun leuchtenden Baumkronen selbst feststellen können.


(Foto: Silke Ebster)

Betroffene Flächen werden meist außerhalb der Vegetationszeit bearbeitet und die kranken Bäume entfernt. Sie sehen auch, dass die Gemeindearbeiter mit Unterstützung einer Fachfirma an verschiedenen Stellen tätig sind.
Das geschulte Forstpersonal wird in den nächsten Monaten wieder vermehrt die bereits abgestorbenen bzw. absterbenden Bäume, vorwiegend weit über hundertjährige Schwarzkiefern, wegen der drohenden Ausbreitung und Vermehrung der Borkenkäfer schlägern und das anfallende Stamm-und Astholz fachgerecht aufarbeiten. Dies passiert unter möglichster Schonung der bereits vorhandenen Naturverjüngung. Ich ersuche um Verständnis für diese zwingend durchzuführenden Arbeiten.

Baumprobleme im städtischen Bereich
Die Stadtgemeinde Bad Vöslau hat mehr als 4.000 Straßen- und Parkbäume in einem eigenen Baumkataster erfasst. Diese Bäume werden zweijährlich, manche jährlich, von einem externen Baumsachverständigen kontrolliert und in der Folge behandelt. So werden an ca. 500 Bäumen jedes Jahr Arbeiten wie Totholzpflege, Rückschnitte, Kronensicherungen, weiterführende Untersuchungen oder auch Rodungen durchgeführt.
Beispielsweise die Hainbuchen am Schlossplatz weisen seit dem Frühjahr 2017 eine rasch fortschreitende Dürre auf. Mehrere Fachleute, welche wir dazu kontaktiert haben, vermuten die Klimaerwärmung in Kombination mit dem Extremstandort zwischen zwei asphaltierten Straßen mit all seinen Nachteilen als Ursache. 
Aber auch Linden und ein Spitzahorn an der Einfahrt in den westlichen Parkplatz weisen teilweise zunehmende Spitzendürre auf. Seit mehreren Jahren leiden Kastanien an der Pilzerkrankung Pseudomonas syringae. Wir mussten deshalb bereits zahlreiche, insbesondere junge Kastanien schlägern. Beispiele dieser kranken Kastanienbäume sieht man u.a. beim Gymnasium Gainfarn.
Wenn zu erwarten ist, dass ein Baum nicht mehr sicher ist und langfristig überleben kann, wird er – meist in den kälteren Monaten – entfernt. So wird es auch bei jenen am Schlossplatz sein. Ein weiteres großes Problem in ganz Österreich ist das Eschentriebsterben. Einzelne Bäume mussten wir bereits entfernen; andere - wie z. B. im Schlosspark - stehen noch an.
Die Probleme sind nicht auf Bad Vöslau begrenzt. Daher beschäftigt sich die Fachwelt schon intensiv mit der Frage, welche Bäume unter den geänderten Umweltbedingungen zukünftig in Städten gepflanzt werden können. Man versucht auch immer mehr die jungen Bäume durch bessere Bodenverhältnisse und besonderen Schutz in den ersten Jahren zu pflegen. Vielleicht haben Sie es schon im Stadtgebiet gesehen: Mitwachsende Manschetten gegen mechanische Einwirkungen (Rasenmäher) oder weiße Stämme, die im Winter die Rinde vor der Sonne schützen, damit die Temperaturunterschiede nicht so groß werden und das Aufbrechen der Rinde damit vermieden wird.

Zum Glück ist an einigen Bäumen auch 40ig oder 50ig Jahre lang nichts zu tun. Und viele werden von der Stadtgemeinde im Herbst und im kommenden Frühling auch wieder nachgesetzt, um dann hoffentlich mehr als 100 Jahre alt zu werden.  

Ihr
Christoph Prinz
Bürgermeister