Weinwirtschaft in Bad Vöslau, Gainfarn und Großau im Wandel

Früher einmal gab es mehr als 300 Heurige

Es ist kaum zu glauben, aber in Bad Vöslau, Gainfarn und Großau gab es einmal mehr als 300 Heurige. Freilich waren das alles kleine Nebenerwerbsbauern, die die Küchen und Zimmer ausgeräumt haben, um „ausstecken“ zu können. Das Essen wurde mitgebracht, es gab bestenfalls ein Schmalzbrot und Gurkerln. Wie sehr sich das alles verändert hat, erzählen die Weinbauvereinsobmänner von Bad Vöslau und Gainfarn sowie Großau, Harald Schachl und Christian Herzog-Fürlinger, in der Video-Reihe „W wie Wein“ in einem Gespräch mit „Stadtfilmer“ Werner Predota. Bisher erschienen sind die Videos „W wie Wald“ und W wie Wasser“.

Für Harald Schachl hat sich die heimische Weinlandschaft sehr stark verändert. Aus dem „Blauen Portugieser“ oder „Vöslauer Rotwein“, den Graf Fries kultiviert hat, wird jetzt eine breite Palette an Qualitätsweinen angeboten. Sehr viel zur Weinkultur hat auch Robert Schlumberger beigetragen, der mit dem „Vöslauer Goldeck“ auch die älteste Weinmarke Österreichs geschaffen hat. Im Einklang mit der Qualitätsverbesserung haben sich auch die Heurigenlokale deutlich verändert, ebenso das Angebot an kalten und warmen Speisen. Für einen Qualitätsschub, so Schachl, hat auch seinerzeit der „Weinskandal“ manche Dinge, wie zum Beispiel die Ausbildung, beschleunigt.

Auch der Großauer Winzer Christian Herzog-Fürlinger bestätigt, dass sich die Weinwirtschaft auf einer professionellen Ebene entwickelt hat. Mit jeder Generation wurde ein Quantensprung in der Qualitätsverbesserung und der Kellerwirtschaft erreicht. Mit dazu beigetragen hat auch die Tatsache, dass im Laufe der Jahrzehnte auf die Hochkultur umgestiegen wurde. Und da der Nachwuchs vorhanden ist, macht sich Herzog-Fürlinger auch keine Sorgen um die noch bestehenden fünf Weinbaubetriebe in Großau. Auch die neue österreichische Weinkönigin Julia I. (Brunngassenheuriger Gainfarn) stellt die Weinlandschaft von Bad Vöslau, Gainfarn und Großau vor.

Video und Text: Werner Predota
18. Juni 2018

Wald