August 2020
Glockenblumen / Campanula spp.
Wald-Glockenblume |
Campanula persicifolia |
BILD 01 - 03 |
Wiesen-Glockenblume |
Campanula patula |
BILD 04 - 06 |
Acker-Glockenblume |
Campanula rapunculoides |
BILD 07 -13 & 15 |
(Rapunzel)-Glockenblume |
(Campanula rapunculus) |
(BILD 14 ) |
Nessel-Glockenblume |
Campanula trachelium |
BILD 16 - 19 |
Rundblatt-Glockenblume |
Campanula rotundifolia |
BILD 20 - 29 |
Niederösterreich-Glockenblume |
Campanula beckiana |
BILD 30 - 39 |
Knaul-Glockenblume |
Campanula glomerata |
BILD 40 |
Wald-Glockenblume |
Campanula trachelium |
BILD 41 |
Wald-Glockenblume / Campanula persicifolia
Bild 01: Camapanula persicifolia_zwischen Waldandacht und Kaiserstein_4. Juni 2005
Die Namen sind zutreffend: Diese Art wächst vor allem in grasreichen Mischwäldern aus Eichen, Buchen und Schwarzföhren und in deren Säumen.
Der wissenschaftliche Name bezieht sich auf ihre unten (verkehrt-)lanzettlichen, nach oben zu schmal-lanzettlich bis linealisch verschmälerten Stängelblätter, die jenen der Pfirsichbäume ähnlich sind.
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Bild 02: Campanula persicifolia_1: C. p. var. eriocarpa_Kurpark_3. Juni 2008__2: Straßenrand im Rohrbachtal_27. Juni 2004__3: Harzberg_13. Juli 2014__4: C. p. f. alba_Böschung an der Straße nach Schwarzensee
Meist sind die Fruchtknoten kahl [2, 3, 4]. Hin und wieder fällt eine Wald-Glockenblume durch behaarte Fruchtknoten [1] oder durch weiße Kronenfarbe auf [4].
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Bild 03: Campanula persicifolia_Waldsaum an der Himmelwiese_05. Juni 2011
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Wiesen-Glockenblume / Campanula patula
Bild 04: Campanula patula_Rauhenbigl, Wiesenböschung_07. Juni 2004
„Charakteristisch für ´frische Fettwiesen´, d.h. 2-schnittige Wiesen an von Natur aus gut mit Wasser und Nährstoffen versorgten Standorten. Dieser Wiesentyp und damit seine Flora ist heute selten geworden (Intensivierung). Die Wiesen-Glockenblume tritt wie die Margerite auch auf frisch angelegten Wiesen auf, die aus irgendeinem Grund lückig geworden sind, verschwindet aber bald bei intensiver Nutzung.“ [ÖKOflora1: 258]
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Bild 05: Campanula patula_ Wiese bei Sorbusallee Merkenstein_12.Juni 2005
„Meist häufig und verbreitet, jedoch infolge von Meliorationen gegenüberr früher vielerorts stark zurückgegangen, in einzelnen Gegenden spärlich oder ganz fehlend.“ [1] So auch auf Vöslauer Gemeindegebiet
[1] HEGI-VI-2A-256f
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Bild 06: Campanula patula_Grossau, Rauhenbigl_19. Mai 2004
" C. patula L. : Häufig vor allem. in kurzwüchsigen Fettwiesen tiefer Lagen, an Wegen, in Brachen, auf frischen, nährstoffreichen, meist kalkarmen, mäßig sauer-neutralen, ± humosen, sandigen oder reinen Ton- und Lehmböden, (…) gern in etwas mageren oder gestörten Rasengesellschaften“ [1] Auf Vöslauer Boden nur mehr wenige Fundorte
[1] OBERDORFER 861f
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Acker-Glockenblume / Campanula rapunculoides
BILD 07: Campanula rapunculoides_westlich der Schulgasse_13. August 2012
Die Acker-Glockenblume / Campanula rapunculoides kommt vor allem in lehmigen Äckern und Ruderalfluren vor, daneben in Rainen und Böschungen, in Wegrändern in der Agrarlandschaft und in lichten Wäldern.
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Bild 08: Campanula rapunculoides_Sellnergasse_li. unt & oben: 15.10.2007__
re unt: 10.04.2008
Immer wieder treffen wir Ackerglockenblumen an, die in den Fugen von Pflastersteinen oder in Ritzen zwischen befestigten Straßenbelägen am Fuße von Mauern wurzeln und sich trotz ungünstiger Bedingungen zu stattlichen Pflanzen entwickeln können.
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BILD 09: Campanula rapunculoides_Garten in der Wiener Neustädter Straße_2. Oktober 2003
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BILD 10: Campanula rapunculoides_oben: Maital_06. Juni 2008_unten: Wasserleitungsweg_12. Juni 2003
Die Blüten sind kurz gestielt. Sie sitzen meist einzeln in den Achseln der oberen Blätter und nicken oft nach einer Seite. Die Fruchtknoten sind ± (halb)kugelförmig und kahl. Die Stängel sind im unteren Teil kahl, oberwärts anliegend oder flaumig behaart.
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BILD 11: Campanula rapunculoides _Wiesenböschung am Schmeckenden Bach_12. Juni 2002
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BILD 12: Campanula rapunculoides__oben: _Wegrand nahe beim ehem. Forsthaus Merkenstein_19. Juni 2005__unten li: _Wegrand im Merkensteinergraben__27.Juli 2008 __unten re: Wegrand Selllnergasse_15. Oktober 2005
Hin und wieder treten Formen mit etwas stärker verzweigten Stängeln und Blütenständen auf. (weiße Pfeile = Zweige, gelbe Pfeile = Blütenstiele)
Unt. re: Nur eine Blüte am Zweig ist ausgebildet, die zweite eine noch ruhende Knospe.
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BILD 13: Campanula rapunculoides_Erdhaufen beim Friedhof in Gainfarn_10. September 2005
Die Acker-Glockenblume entwickelt unterirdische, oft weit kriechende, dünne bis unregelmäßig verdickte Ausläufer (Wurzelkriechpionier) und oft fleischig verdickte, rübenförmige Speicherwurzeln.[1]. Die Pflanze wurde (wird?) als Salat- und Gemüsepflanze genutzt: „Man erntet die jungen Blätter vor der Blüte, die Wurzeln im Herbst oder im Frühjahr. Die Blätter geben einen vorzüglichen Salat, der ähnlich wie Rapunzel [2a] schmeckt. Die Wurzel ist von süßlich mildem Geschmack; sie wird gekocht und mit den Blättern zu Salat genommen oder so wie Rapontica [2b] verarbeitet. In England und Frankreich wird die Art angebaut.“[2]
Gleiche Verwendung wird beschrieben von weiteren Glockenblumenarten: Nesselblatt-Glockenblume / Campanula trachelium, Marien-G. / C. medium; Pfirsichblatt-G. / C. pericifolia (…) Rapunzel-G. / c. rapunculus [2] Auch DÜLL & KUTZELINIGG nennen und beschreiben die Acker-Glockenblume als Nutzpflanze, nicht die Rapunzel / Campanula rapunculus. [3]
[1] HEGI-VI-2A-219
[2a] Vogerlsalat/ Valerianella locusta
[2b] Wurzelgemüse der Nachtkerze [wikipedia 24.08.2020]
[2] GRAU, JUNG & MÜNKER (1982): 130]
[3] DÜLL & KUTZELINIGG 2016: 156
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BILD 14: Campanula rapunculus_NICHT Bad Vöslau, sondern Obermoschel/Rheinland Pfalz_21. Juni 2014
Zweifellos ist aber die Rapunzel-Glockenblume / C. rapunculus die einst kultivierte Nutzpflanze, wie KÖRBER-GROHNE [1] durch etliche Zitate aus Kräuterbüchern und Kulturanweisungen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert belegt hat. Darunter auch die Abbildung aus dem „Kreuterbuch“ von Hieronymus Bock [2], die deutlich zeigt, dass es sich bei der Salat- und Gemüsenutzpflanze nicht um die ausdauernde Acker-Glockenblume mit Ausläufern, sondern um die zweijährige Rapunzel-Glockenblume mit einer ± verdickten rübenförmigen Wurzel ohne Ausläufer handelt.
In Österreich kommt die Rapunzel-G. nur an einem Fundort im Burgenland vor [3]. Ein kurzes Gastspiel gab die Rapunzel-Glockenblume vor einem Jahrhundert bei uns: „einst [1922] vorübergehend eingeschleppt im Kurpark von Vöslau „ [4]
[1] KÖRBER-GROHNE U. (1988): 446-448
[2] Hieronymus BOCK [1546, Seite 16]: Kreuterbuch - Straßburg, Wendel Rihel, 1546.
http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd16/content/pageview/1555666
[3] http://burgenlandflora.at/pflanzenart/campanula-rapunculus/
[4] 1922, Vierhapper nach Neumayer; VZBG, 72; Zitat in JANCHEN 1977: 493
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BILD 15: Campanula rapunculoides_li: Harzberg N-Hang; Schwarzföhrenwald_05. Juli 07.2015_re: Riede Oberkirchen, Böschung_6. Juli 2006
Weitere Standorte der Acker-Glokenblume: Böschungen, Wegränder, seltener lichte Eichen- und Föhrenwälder
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Nessel-Glockenblume / Campanula trachelium
Bild 16: Campanula trachelium _nahe Haidlhof_27. Juli 2014
Die Nessel-Glockenblume ist die größte in Bad Vöslau vorkommende Glockenblumenart. Sie erreicht Wuchshöhen bis 110 cm und wird daher auch Groß-Glockenblume genannt.
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BILD 17: li: 2x Campanula trachelium__Mitte 3x C. rapunculoides__re: 3x C. persicifolia_Garten_05. August 2020
Campanula trachelium hat Blätter, die jenen der Brennnessel / Urtica dioica ähnlich sehen und wird daher deutsch Nessel-Glockenblume genannt.
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BILD 18: Campanula trachelium_li: am Weg von Hanifland nach Haidlhof_2. August 2009_re: bei Hofstätten_04. Juli 2010
Alle Teile der Pflanzen sind ± borstig behaart (Für den lateinischen Artbeinamen trachelium werden zwei Ableitungen angeboten: trachys = griech. rau, wegen der borstigen Behaarung oder von griech. trachelos = der Hals, als Hinweis auf Behandlung von Halserkrankungen. (Diese Erklärung dürfte eher nicht zutreffen, da keine Heilwirkung bekannt ist [GENAUST: 649]).
Die Stängel haben markante Kanten.
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BILD 19: Campanula trachelium_1: Riede Oberkirchen_1. Juli 2004_2 & 4: zwischen Hofstätten und Trenkerkreuz_6. Juli 2008_3: Brunntalstraße_9. Juli 2006_5: unterhalb der Ruine Merkenstein_6: Waldrand bei Sooß
Die Blüten werden bis zu 5 cm lang und können dunkel bis helllviolett, hellblau, lila oder weiß sein.
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Rundblatt-Glockenblume /Campanula rotundifolia
BILD 20: Campanula cf. rotundifolia_Felsen im Schwarzföhrenwald bei der Ruine Merkenstein_6. August 2014
Der Blütenstand der Rundblatt-Glockenblume kann aus einer Blüte oder, wie hier, aus wenigen bis zahlreichen Blüten, die auf zarten (etwa 1/4 mm dicken) Stielen in lockeren Rispen angeordnet sind, bestehen. (Die Verzweigung ist im folgenden Bild gut zu erkennen.)
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BILD 21: Campanula rotundifolia_Felsen im Schwarzföhrenwald bei der Ruine Merkenstein_6. August 2014
Diese Rundblatt-Glockenblume hat keine runden Blätter. Aber: … → Bild 22
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BILD 22: Campanula rotundifolia__1: Zufahrt zur Ruine Merkenstein_22. Juli 2007__2: Sandgrube Manhartstal/Hauerberg_14. September 2003__3: 600m oberhalb der Ruine Merkenstein__4 (fide K.O.): oberhalb von Mödling_08. April 2017
… Der Name Rundblatt-Glockenblume / Campanula rotundifolia scheint der tatsächlichen Form der Pflanze nicht zu entsprechen: An Blühtrieben sind sitzende linealische, oft auch gestielte breit- bis schmal(ei-)lanzettliche und linealische Stängelblätter zu erkennen.
Rundlich, nieren- oder herzförmig oder auch breit lanzettlich sind hingegen die lang gestielten Spreiten der Blätter der blütenlosen Rosetten und der Grundblätter der Blühtriebe. Diese Blätter sind zur Blütezeit oft schon vertrocknet und abgefallen.
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BILD 23: Campanula cf. rotundifolia__unten: Hauerberg_27. Juli 2011__oben: beim Jubiläumskreuz_27. Juli 2003 (FO = Bild 3 in Oktober 2014)
Die Artengruppe der Rundblatt-Glockenblume „umfasst Arten, die einander sehr ähnlich sein können und deren Bestimmung daher beträchtliche Schwierigkeiten bereiten kann.“ [1] Es handelt sich um eine „außerordentlich schwierige Verwandtschaftsgruppe; einzelne Exemplare sind oft kaum bestimmbar!" [2] Cf. vor dem Artbeinamen bedeutet hier im besonderen Maße, dass das Bestimmungergebnis einer Überprüfung bedarf (confer = überprüfe!).
Ein oft (aber nicht immer) gut erkennbares Merkmal ist die Ausrichtung der Blütenknospen und die der Fruchtkapseln: ob sie an geraden Stielen nach oben oder an gebogenen Stielen nickend nach unten weisen. Bei dieser Pflanze ( Bild 23 ) strecken sich die Blütenknospen nach oben, die Kapseln hängen an nach unten gekrümmten Stielen: Diese Kombination ist ein Merkmal der Rundblatt-Glockenblume, wodurch sie sich von C. cespitosa (Knospen und Kapseln nickend [3]) und von C. praesignis (Knospen und Kapseln aufrecht [4]) unterscheidet.
Als Fundort der C. cespitosa wird u.a. Merkenstein angegeben [5]. Ich konnte aber diese Art, die in einer Verengung der Krone unter den Kronzipfeln ein weiteres gut erkennbares Merkmal besitzt, auf Vöslauer Gemeindegebiet nicht wahrnehmen. Von C. praesignis ist das Hocheck als das nächstliegende Vorkommen angegeben [6].
[1] BUZAS G (1998): 19 [2] Xflora2008: 862, Anm. bei Pkt 25— . [3] HEGI-VI-2A-250 [4] HEGI-VI-2A-231 [5] JANCHEN: 491 [6] JANCHEN: 492
BILD 24: Campanula cf. rotundifolia_27. Juli 2011 (wie Bild 23 unten)
BILD 25: Campanula cf. rotundifolia_Schwarzföhrenwald (mit Euphorbia saxatilis & Teucrium montanum), Harzberg/Hauerberg, zwischen KreuzFöhre und Zweiföhren 18. August 2002
Anmerkung: „Diese Art ist äußerst vielgestaltig. In der typischen Ausprägung mit gleichmäßig verteilten LaubB [Stängelblättern], dünnem Rhizom [1-3mm Ø] und dichter Behaarung am unteren Stg ist sie jedoch nicht verwechselbar.“[1]
Aber auch diese Merkmale werden vom Verfasser des Beitrages über Campanula in HEGI[2] zum Teil in Frage gestellt:
„Nach fast allen Autoren soll C. rotundifolia durch unterwärts fein flaumig behaarten Stengel sowie durch einen kahlen Fruchtknoten ausgezeichnet sein. Die Überprüfung eines reichen Materials ergab jedoch, daß kahle Stengel bei C. rotundifolia sehr häufig anzutreffen sind. Viele Pflanzen verkahlen im Alter fast völlig, so daß die feine Flaumbehaarung kaum mehr zu erkennen ist; außerdem gibt es aber auch genetisch fixierte, stets kahle Formen.“ [2]
Die Rundblatt-Glockenblume kommt auf Vöslauer Boden in Schwarzföhrenwäldern vor, im Karbonathumusboden mit Grasbedeckung (v.a. Blaugras) oder im blanken oder moosbedeckten Felsboden wurzelnd. Auch in halbschattigen Laubwäldern trifft man sie über Felsen hängend an. Ein weiterer Standorttyp sind vollsonnige Dolomitfeinschuttböden. [1]BUZAS1998: 24 [2]HEGI-VI-2A:239; vgl auch mit Bild 34
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BILD 26: Campanula cf. rotundifolia_beim Jubiläumdkreuz_11.August 2002
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BILD 27 Campanula cf. rotundifolia_Sandgrube im Manhartstal_14. September 2003
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BILD 28: Campanula cf rotundifolia_Kalkgraben_11.Juni 2009
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BILD 29: Campanula cf rotundifolia_Kalkgraben_14. Juni 2009.
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HÖFER & KRONFELD [1] notierten als Volksnamen für die Rundblättrige Glockenblume Gallbleamerl und vermuteten in der Pflanze ein Heilmittel. (Ist zu bezweifeln: ernst zu nehmende „Kräuterbücher geben keine Heilwirkung an [2] [3])
[1] HÖFER & KRONFELD :55 [2] 1543 (http://www.waimann.de/capitel/inhaltpflanzenlateinisch.html) [3] PAHLOW 1993
Vielfach wird die Art Campanula rotundifolia Gras-Glockenblume genannt, eine Benennung die vielfach zutreffen dürfte, selten aber für unser Gemeindegebiet, eher für die folgende Art. die
Niederösterreich-Glockenblume / Campanula beckiana
BILD 30 Campanula beckiana_ „Föhrenurwald“ bei Kernhof im Traisental (beim “Kameltheater“)_27. Juli 2007
Die Niederösterreich-Glockenblume ist ein Endemit: Diese Art kommt fast ausschließlich [1] [2] in unserem Bundesland, vor :
Vom Badner Lindkogel [3a] bis zu den Bergen um das obere Traisental und zum Schneeberg [3]
[1] NIKLFELD 1973: https://www.zobodat.at/pdf/Jb-Verein-Schutz-Alpenpfl-Tiere_37_1972_0042-0094.pdf
[2] Einige Fundorte sind von Wien bekannt, in der Stmk nur im Gebiet der Rax [MAURER STMK II/1:102].
[3a] JANCHEN: 491 [3] Xflora 864.
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BILD 31: Campanula beckiana_zwischen Manhartsberg und Sooßer Lindkogel_etwa 270m westlich von Sooßer Lindkogel_28. Juli 2002
Die Niederösterreich-Glockenblume / Campanula beckiana ähnelt einer höheren und kräftigeren Rundblatt-Glockenblume / C. rotundifolia. Sie wächst in gras- und krautreichen Waldsäumen und Lichtungen, vor allem in den höheren Lagen von Soosser und Hohem Lindkogel. (Fundorte zwischen 600 und 800m; ein tiefliegender im Gradental auf 400m)
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BILD 32: Campanula beckiana_Grenzgraben_7. August 2005
Niederöstereich-Glockenblumen in einer junger Schwarzföhrenaufforstung nach Kahlschlag eines alten Schwarzföhrenbestandes ( mit Buphthalmum salicifolium , Origanum vulgare, Hypericum perforatum ...)
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BILD 33: re: Campanula rotundifolia_NW-Hang des Hauerberges_ 10. August 2014 __ li: Campanula beckiana_Hirschengstemm (= zwischen Manhartsberg und Sooßer Lindkogel_etwa 270m westlich von Sooßer Lindkogel)_6. Juli 2003
Unterschiede zur Rundblatt-Glockenblume sind
-- die durchschnittlich größere Wuchshöhe mit Stängellängen von 15-100 cm [HEGI: 248]
-- Stängelblätter breiter (5)7-14(18)mm [Xflora2008: 864] , StgB (breit)lanzettlich, kurz (wenige mm) stielartig verschmälert, diese „Stiele“ alle etwa gleich kurz (selten einzelne etwas länger); die oberen schmäler, auch die obersten noch etwas lanzettlich
( C. rundifolia: H=(5)20-40(60)cm; die untersten StgB 2,5- 8 mm breit, die obersten meist linealisch)
Beobachtung an Vöslauer Pflanzen:
Die unteren Stängelblätter von C. rotundifolia haben breit- bis schmallanzettliche Spreiten an dünnen, langen (mindestens so lang wie die halbe Spreitenlänge), deutlich abgesetzten Stielen (Pfeile).
Bei allen Individuen von C. beckiana haben die StgB keinen abgesetzten Stiel; die Spreite sitzt keilig am Stängel oder der Spreitengrund ist in den untersten Millimetern stielartig verschmälert.
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BILD 34: li: Campanula rotundifolia_Zwischen Zweiföhren und Kreuzföhre an der Straße zur vöslauehütte_18. August 2002 __re: Campanula beckiana _Hirschengstemm_29. Juni 2003
Die Stängel der Rundblatt-Glockenblume sind unten meist ringsum flaumig behaart oder (selten?) kahl [1] [2], die der Niederösterreich-Glockenblume meist kahl, selten an den Kanten spärlich behaart [3] [4].
[1] HEGI-VI-2A:238; Vgl auch Text zu BILD 25! [2] Xflora 2008: 863, 30— [3] HEGI-VI-2A:241 [4] Xflora 2008: 864 Pkt 33—
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BILD 35: Campanula beckiana_Hirschengstemm (zwischen Manhartberg und Sooßer Lindkogel) _li: 29.06.2003__re ob & unt: 24.07.2005
Die Rhizome der Vöslauer Pflanzen sind bis 1cm dick, aber nicht “rübchenförmig“. [Xflora2008: 864, Pkt 32—]
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BILD 36: Campanula beckiana__oben: Grenzgraben_07. August 2005__unten: Scheiterboden, etwa 500m nördl. der Ruine Merkenstein_03. August 2003
Die Blütenknospen nicken auf gekrümmten Blüstielen, können aber zu Beginn ihrer Entwicklung auf geraden Blütenstielen aufgerichtet sein.
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BILD 37: Campanula beckiana_Hirschengstemm (= zwischen Manhartsberg und Sooßer Lindkogel_etwa 270 m westlich vom Sooßer Lindkogel)_li_29- Sept.2002 & re: 27. Jui 2003
Die Kapseln der Niederösterrreich-Glockenblume nicken an gekrümmten Stielen.
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BILD 38: Campanula beckiana_Hirschengstemm (= zwischen Manhartsberg und Sooßer Lindkogel_etwa 270m westlich von Sooßer Lindkogel)_24. Juli 2008
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BILD 39: Campanula beckiana_Hirschengstemm (= zwischen Manhartsberg und Sooßer Lindkogel_etwa 270m westlich von Sooßer Lindkogel)_28. Juli 2002
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Zwei Arten wurden schon im September 2013 gezeigt:
die Knaul-Glockenblume / Campanula glomerata
& die Steppen-Glockemblume / Campanula sibirica
BILD 40: Campanula glomerata subsp. glomerata_Mischwald, ca 500 m nördl vom Steinernen Kreuz Schutzhausstraße_4. August 2013
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BILD 41: Steppen-Glockenblume / Campanula sibirica_Trockenrasen, Kaiserstein_5. Juni 2005