Dezember 2008  

Edelkastanie / Castanea sativa

Bild 01: Sehr alter Edelkastanienbaum Castanea sativa_ Kastanienwald_26. Dez. 2008

siehe Text

 Die Wuchsform dieser alten Edelkastanienbäume verrät, dass sie in ihrer Jugend nicht - wie das heute der Fall ist - in Konkurrenz zu zahlreichen Waldbäumen standen: Sie haben starke Stämme ausgebildet, die sich schon in geringer Höhe in wenige starke Äste verzweigen.

Bild 02: Ein weiterer sehr alter Edelkastanienbaum_ Kastanienwald_10. Februar 2008

Sehr alter Kastanienbaum: Aus einem kurzen dicken Stamm entspringen zwei mächtige schräg aufwärts gerichtete Äste, die wieder wenige starke waagrechte Äste haben. Winteraufnahme.

Bild 03: Kartenaussschnitt aus der Karte zum Franziszeischen Kataster_1819_ Rathaus_Klubzimmer
Auf eine Jugend der Kastanienbäume als Gartenbäume verweist auch die Forstkarte aus dem Jahre 1923, wo die Fläche, auf der diese Bäume stehen, noch nicht als Wald sondern als „Merkensteiner Obstgarten" eingetragen ist. Eine ältere Karte bezeichnet aber diesen Bereich schon als Kastanienwald. Möglicherweise haben Wald- und Obstgartencharakter auf dieser Fläche im Lauf der Zeit mehrmals gewechselt.

Kartenaussschnitt aus der Karte zum Franziszeischen Kataster_1819_ Rathaus_Klubzimmer In einer Karte aus 1819 ist die Lage des Kastanienwaldes nordwestlich von Haidelhof ersichtlich.

Bild 04: Stock eines gefällten Kastanienbaumes_Castanea sativa_ Kastanienwald_21. Mai 2006
Einzelne Kastanienbäume am Rande der Forststraße zur Ruine Merkenstein mussten aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Die Auszählung der Jahresringe führt uns etwa 160 Jahre zurück, also in die Zeit, in der das Schloss Merkenstein umgebaut wurde (1843/1844). Diese Bäume haben Stammdurchmesser von ca. 80 bis 90 cm.

Auf das Schnittbild ist ein Maßband gelegt, das den Radius und die Jahrringe erkennen lässt: Radius 43 cm, ca 150 Jahrringe

Bild 05: Sehr alter Edelkastanienbaum_ Castanea sativa_ Kastanienwald_15. Jänner 2008
Die mächtigen, nun allmählich absterbenden Kastanienbäume im Inneren des Kastanienwaldes sind bedeutend älter, ihre Durchmesser betragen etwa 110 bis 120 cm. Da die Stämme schon hohl sind, ist die Altersbestimmung über Auszählung der Jahrringe nicht möglich. Ihr Alter kann dennoch abgeschätzt werden: Für die Zuwachsdifferenz gegenüber den 160-jährigen Bäumen können etwa 90 Jahre angenommen werden. Diese ehrwürdigen Baumgestalten werden wohl aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammen.

Sehr alter Kastanienbaum, innen völlig hohl, die oberen Stammteile und die Äste sind abgebrochen und liegen am Boden.

Fortsetzung im Jänner 2009