August 2021

 Korbblütler mit wenigen kleinen Zungenblüten und Milchsaft (2)
(1) Siehe Juli 2021

BILD 01 bis 07: Chondrilla juncea / Ruten-Knorpellattich
BILD 08 bis 13: Lapsana communis / Rainkohl

BILD 01: Chondrilla juncea_Waldandachtsraße_3. August 2007
Bei Verletzungen  treten Kügelchen  aus klebrigem Milchsaft aus. Knorpellattich ist  (seit dem 19. Jahrhundert) der deutsche Büchername für Chondrilla juncea. Der Name rührt wohl daher, dass der Milchsaft beim Zerbrechen der Wurzel zu graupenähnlichenen Gebilden (griech chondros: Körnchen, Knorpel) erstarrt.
[MARZELL 1: 951]; [lateinischer Name schon bei Plinius; "Kügelchen -[GENAUST :152].)
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BILD 02: Chondrilla juncea_ob. Bahnzeile_14. Juli 2005_unt: Straßenrand _13. Juli 2002
   Der Binsen-Knorpellattich ist eine spärlich beblätterte Rutenstaude. Die aufrechten Stängel sind von der Mitte an in lange rutenförmige Äste geteilt [1]. Die Blätter der Grundrosettte sind zur Blütezeit schon vertrocknet, auch  die  oberen schmallinealischen Stängelblättter sind zur Blütezeit meist schon vertrocknet und abgefallen. Die verzweigten grünen Stängel und Äste übernehmen in Trockenzeiten die Aufgabe der Blätter.
   Das Überleben der Pflanzen auf sehr trockenen Böden wird durch bis 2 m Tiefe reichende Pfahlwurzeln erleichtert. Das weitgehende Fehlen von Blättern in den Sommermonaten schränkt Wasserverlust durch Verdunstung weitgehend ein.
[1] DÜLL& KUTZELNIGG: 186)

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BILD 03: Chondrilla juncea _Bahngelände_16. Mai 2015
Die Grundblattrosette ist bei dieser Pflanze noch erhalten.

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BILD 04: Chondrilla juncea_ob.:Böschung Flugfeldstraße_15. Juni 2004_unt.: Kottingbrunn, Badnerstraße/Waldgasse_15. Juni 2004
Die Hülle besteht aus zwei Reihen von Hüllblättern, die sich in ihrer Länge deutlich unterscheiden und  die flaumig-flockig behaart sind. Die Blüten sind  nur bei Sonnenschein geöffnet.

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BILD 05: Chondrilla juncea_Böschung der Flugfeldstraße_23. Juni 2005
Die Stängel und Äste des Knorpellattichs werden von Schnecken gerne benützt, um vom heißen Boden etwas Abstand zu gewinnen.

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BILD 06: Chondrilla juncea_Ackerbrache in Gainfarn_16. Oktober 2003
Die Hüllblätter eines Korbes umfassen 7 bis 12 Zungenblüten bzw. Früchte.[DÜLL & K: 2016]

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BILD 07: Chondrilla juncea_an der Grazerstraße_13. Juli 2002
    Die Körbe sind relativ klein (ausgebreitet etwa 10 mm im Durchmess- [1]), die Korbhüllen umfassen jeweils etwa 5 bis 15 einzelne Blüten. Die Blüten werden bei hellem Himmel nur vormittags besucht. „Daneben kommt es auch zu Samenbildung ohne Befruchtung“ [2] .
[1] ROTHMALERatlas     [2] DÜLL & KUTZELNIGG: 186)

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BILD 08: Lapsana communis_An der  Forststraße vom ehemaligen Fosthaus zur Ruine Merkenstein_12. Juni 2016
    Der Rainkohl ist eine winterannuelle Art [1]  Die Pflanzen sind im Sommer des Folgejahres 40 bis 180 cm hoch.
   Der Rainkohl kommt in Europa fast überall vor, wenn die Wuchsbedingungen geeignet sind:  halbschattige  Standorte mit frischen,  nährstoffreichen und humosen  Böden und mit humidem und wärmerem Kima [2].  Daher finden wir ihn eher im westlichen Teil des Gemeindegebietes, selten in Ackerbrachen der Feldflur.
[1] überwinternd einjährig,d.h. keimen im Spätsommer oder im Herbst und überwintern als Jungpflanzen. Xflora 2008:110      [2] OBERDORFER:  940].

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BILD 09: Lapsana communis_Garten_6. Juni 2017
In  halbschattigen Gartenbeeten  mit guter Wasserversorgung kann der Rainkohl weit über ein Meter hohe dichte Bestände entwickeln.

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BILD 10: Lapsana communis_Garten_12. Juni 2016
 Die rispig verzweigten Stängel tragen zahlreiche  kleine Körbe (mit 7 bis 12 mm Durchmeser), die jeweils 10 bis 12 Zungenblüten umfassen.

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BILD 11: Lapsana communis_Garten_22. Juni 2021
Die Hüllblätter der Körbe bleiben erhalten und umfassen die Früchte. Jede Pflanze der Art kann 400 bis 1000 (seltener bis 5000-[1]) ausbilden, die im Nahbereich der Mutterpflanze durch Windbewegung verstreut werden.
[1] KAESTNER:  471

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BILD 12: Lapsana communis_Garten_21. Juni 2021
Untere Stängelblätter in einen geflügelten Blattstiel verschmälert, Spreite fiederteilig, in der Regel mit großem Endabschnitt und beiderseits mit je 1 bis 2 seitlichen Abschnitten;   obere Stängelblätter kürzer gestielt bis sitzend, Spreite ungeteilt, eiförmig bis lanzettlich, spitz
 

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BILD13:  Lapsana communis_ in einem  Rain in einer Ackerbrache  östlich von Haidlhof_31. August 2008.
„Die Blätter wurden manchmal (wohl nur in Notzeiten) als ´Kohl´ gegessen." [MARZELL 2: 1175]